Ole Haveresch, verbringt aktuell ein Auslandsjahr in Neuseeland. Nach seinem Abitur im Jahr 2020 wollte er die Welt bereisen, doch die Covid-19-Pandemie durchkreuzte seine Pläne. Stattdessen begann er eine Tischlerausbildung, die er im April letzten Jahres erfolgreich abschloss. Doch sein Fernweh blieb – und diesmal entschied er sich, Work & Travel ganz auf das Salzwasserangeln auf Marlin und Kingfish auszurichten.
Anglerische Anfänge in Spanien
Seine ersten Erfahrungen im Big-Game-Fishing sammelte Ole in Spanien, wo er mit einer Gruppe um den bekannten YouTuber Joshi („Joshinator“) im Ebro-Delta auf Blauflossenthunfische angelte. Die Kampfkraft dieser Fische beeindruckte ihn so sehr, dass er seine Reisepläne neu ausrichtete – mit einem klaren Ziel: die stärksten Fische des Ozeans zu fangen.
Kingfisch-Abenteuer im hohen Norden Neuseelands
Nach intensiven Recherchen entschied sich Ole für Neuseeland, insbesondere für den hohen Norden, wo sich einige der besten Spots für das Angeln auf Kingfische befinden. Der Kingfish ist für seine brutale Kraft und unbändige Fluchtversuche bekannt. Man sagte Ihm: ,,If you can, do NOT even give them an inch“. Um sich gegen die Kraft dieser Räuber zu behaupten, stellte Ole sich daher eine hochwertige Ausrüstung zusammen:
- Ruten bis 200 g Wurfgewicht
- 14.000er Rollen mit 80-Pfund-Schnur und 35 kg Bremskraft für Stickbaits von 120–180 g
- 3,50 m lange Mono-Vorfächer mit 200 Pfund Tragkraft
Denn bei solchen Vorhaben darf man nicht an der Ausrüstung sparen, sonst verliert man diese kräftigen Fische im Drill.
Bereits am zweiten Tag gelang ihm der Fang seines Traumfisches – ein 25-Kilogramm-Kingfish biss auf seinen Stickbait. Der Drill dauerte 25 Minuten, während denen der Fisch Ole sogar wieder auf die Beine zog, nachdem er sich erschöpft hingesetzt hatte. Dank der perfekten Knoten und der richtigen Technik konnte er den Fisch sicher landen – und seinen persönlichen Traum vom Kingfisch erfüllen.
Bild: Ole Haveresch
Für Ole ging ein Traum in Erfüllung!
Bild: Ole Haveresch
Seine Freude über den Fang war groß.
Hai-Vorfall an der „Shark Alley“
Vor kurzem berichteten wir über einen Vorfall im Norden Neuseelands, bei dem ein Kajak-Angler vom Hai gejagt wurde. Dies passierte an einer Stelle, die unter Anglern als „Shark Alley“ bekannt ist. Eine gefürchtete Hai-Gasse. Nur etwa einen Kilometer entfernt konnte Ole zunehmend Kupferhaie bis zu drei Metern Länge beobachten, die entlang der Felsen patrouillierten.
Interessanterweise hatte Ole bereits einige Tage vor dem Vorfall an dieser Stelle gefischt und war sogar geschwommen, um einen schwer zugänglichen Spot zu erreichen. Im Vorfeld wurde er gewarnt, dass das Schwimmen dort riskant sei, aber er entschied sich dennoch, das Risiko einzugehen. Rückblickend sieht er sein Handeln als fahrlässig an, vor allem, weil er das Glück hatte, keinem Hai zu begegnen und unversehrt zu bleiben.
An dem Abend, als Matthew (Matt) ankam, sprachen die beiden über die verschiedenen Haiarten, die in der Gegend vorkommen und deren potenzielle Gefährlichkeit. Matt hatte ursprünglich vor, am Tag des Vorfalls mindestens sechs Stunden auf dem Wasser zu bleiben, kehrte jedoch aufgrund der Begnung mit dem Hai bereits nach zwei Stunden zurück.
Was den Vorfall auslöste: Zwei Tage vor dem Zwischenfall stieg die Aktivität von Futterfischen in der Region stark an, was wiederum eine große Anzahl an Robben und Seehunden anlockte. Diese erhöhte Nahrungsdichte könnte auch die Haie angelockt haben. In den darauffolgenden Tagen gab es an der gleichen Stelle weitere Zwischenfälle: Große Weiße Haie griffen immer wieder bereits gehakte Kingfische an und entrissen sie den Anglern direkt von den Ruten.
Ein gestreifter Marlin – beim ersten Versuch!
Ein weiteres Highlight seines Neuseeland-Abenteuers war der Fang eines gestreiften Marlins. Beim Schleppangeln auf Marlin vor der Westküste Aucklands wurde ihm gesagt, dass die Chance auf einen Biss extrem gering sei. Doch das Unfassbare geschah: Ole bekam einen Biss, drillte den Fisch und landete seinen allerersten Marlin. Viele einheimische Angler konnten es kaum glauben – für sie war es ein absolutes Ausnahmeereignis.
Auf der Suche nach riesigen Longfin-Aalen
Mittlerweile hat die Work & Travel Reise ihn in die Region Wairarapa im Süden der Nordinsel verschlagen, wo er sogar noch auf eine völlig andere Fischart angelt: Longfin-Aale. Diese faszinierenden Raubfische in Neuseeland können über zwei Meter lang, 30 Kilogramm schwer und über 100 Jahre alt werden. Zum Angeln verwendet er Schlachtabfälle als Köder – und mit Erfolg: An einer Handleine mit einem 20 cm großen Stück Schafsfleisch konnte er einen gigantischen Aal fangen. Auch wenn er den Fisch nicht genau messen konnte, war schnell klar, dass er über 140 cm lang sein musste.
Bild: Ole Haveresch
Ole mit einem ca. 140 cm langen Longfin-Aal.
Rückkehr zu den Kingfischen
Trotz all seiner spektakulären Fänge lässt ihn eine Fischart einfach nicht los: Kingfish. Schon bald möchte Ole während der Work & Travel Reise wieder in den Norden Neuseelands reisen.
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