Einer für alle: 1×1-Stahlvorfächer im Überblick

Die meisten Stahlvorfächer bestehen aus geflochtenem Edelstahl, oder auch verflochtenen Titanfasern. Einfädige, „Single-Wire“ oder auch „1×1“- Stahlvorfächer werden dagegen eher selten eingesetzt. Dabei haben solche Materialien einige geniale Vorzüge!

Bild: Adobe Stock / stuart

Einfädige Stahlvorfächer werden eher im Salzwasser eingesetzt und widerstehen dort auch aggressivsten Raubfischen. Die dünnen Durchmesser machen die 1x1 Vorfächer allerdings auch im Süßwasser zu einer Top-Option für Raubfischangler.

Vergleichen Sie das nächste Mal im Angelladen einmal ein 1×7 und ein 7×7 Stahlvorfach. Sie werden feststellen, dass das Material mit zunehmender Zahl an Einzelsträngen weicher und flexibler wird. Auf der anderen Seite des Spektrums sind einfädige Vorfachmaterialien, die wie monofile Schnur nur aus einem Strang bestehen.

Stahlvorfächer: Dünner geht immer!

Im Vergleich zu geflochtenen Stahlvorfächern kommen einfädige Materialie natürlich etwas steifer daher. Das kann beim Spinnfischen oft sogar ein Vorteil sein, da etwas steiferes Vorfachmaterial das Überschlagen und Verwickeln des Köders im Wurf verhindern kann. Besonders gravierend sind aber die Unterschiede in der Tragkraft von einfädigen im Vergleich zu geflochtenen Materialien.

Durch die Flechtung des Metalls geht viel Tragkraft verloren! Bei demselben Durchmesser tragen einfädige Titan- oder Edelstahl Single-Wire-Vorfächer daher etwa das 2-fache wie die geflochtenen Varianten. Das heißt, bei einfädigem Vorfachmaterial genügt ein weitaus dünnerer Durchmesser, um dieselbe Tragkraft zu erreichen. Einfädige Stahlvorfächer können also superdünn gefischt werden und sind daher um ein Vielfaches unauffälliger. Das kann gerade bei vielbefischten Gewässern oder klarem Wasser ein echter Vorteil sein.

Bild: J. Müller

3 Unterschiedliche Vorfachmaterialien im Vergleich. Wie gut zu erkennen ist, haben die 3 Vorfächer einen annähernd identischen Durchmesser, doch die Tragkraftwerte zwischen den Stahlvorfächern unterscheiden sich stark: Einfädiges Material ist erheblich tragkraftstärker und kann somit viel dünner gefischt werden.

Alles ohne Hülse

Für geflochtene Stahlvorfächer ist die beste Möglichkeit zum Verarbeiten immer noch die Klemmhülse. Einfädige Materialien sind sogar noch minimalistischer. Diese Vorfächer kann man mit einem einfachen Clinch-Knoten mit 2 Windungen (Titan), oder dem sogenannten Haywire-Twist (Edelstahl Single-Wire) ohne weiteres Zubehör oder Werkzeug verarbeiten. Bei Titan sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich der Knoten beim Anziehen nicht vollständig schließt, doch keine Sorge, die Verbindung hält trotzdem bombenfest!

Bild: J. Müller

Titan kann mit einem Clinch-Knoten verarbeitet werden. Der Knoten zieht sich, besonders bei dickerem Titan nie ganz zu. Versuchen Sie nicht mit Gewalt, den Knoten zu schließen. Und keine Sorge: Die Verbindung hält trotzdem.

Bild: J. Müller

Einfädiges Edelstahl Single-Wire sollte am besten mit dem „Haywire-Twist“ verarbeitet werden, auch so entsteht eine enorm haltbare Verbindung. Besonders hervorzuheben bei diesem Material ist auch die hohe Tragkraft im Vergleich zum Durchmesser: Dieses Vorfach trägt bereits 31,3 kg!

1×1 der einfädigen Stahlvorfächer: Titan vs. Edelstahl Single-Wire

Die gebräuchlichsten einfädigen Stahlvorfächer sind Edelstahl Single-Wire (z.B. Halco Pre-straightened Stainless Steel Leader Wire), sowie Titan. Edelstahl ist im Vergleich zum Titan sehr günstig und sogar vielfach günstiger als 7×7 Stahlvorfach. Es hat eine sehr hohe Tragkraft und widersteht auch den aggressivsten Gebissen von Raubfischen. Allerdings ist es anders als Titan nicht knickresistent und muss daher evtl. nach einem Fisch (wie gewöhnliches Stahlvorfach auch) ausgetauscht werden, wenn es zu stark verknickt ist. Titan ist dagegen absolut knickfest und übersteht so auch mehrere Fische unbeschadet. Bei sehr langer Benutzung kann Titan ohne Vorwarnung brechen, daher am besten regelmäßig nach ein paar Angeltagen einmal das Vorfach erneuern.

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