Alles begann bei einem Besuch im Angelladen: „Diesen Blinker musst Du haben!“, flüsterte mir mein damaliger Angelgerätehändler verschwörerisch ins Ohr. „Das ist ein echter Hechtmagnet, der Mozzi-Blinker aus der Schweiz. Aber niemandem verraten!“ Und da ich bereits damals gerne Hechte gefangen habe, wanderte der ovale Kupferlöffel über den Verkaufstresen und ich war (damals) acht Mark ärmer.
Bild: A. Pawlitzki
Dank der breiten Farbpalette findet man für jede Angelsituation und Wassertrübung den richtigen Löffel.
Fischige Flitterwochen mit dem Mozzi-Blinker
Meine ersten Fangerfolge brachte mir der Schweizer Löffel in den Flitterwochen. Während meine gerade frisch Angetraute den Uferweg entlang spazierte, stand ich mit der Wathose im seichten Uferbereich und zog den Mozzi-Blinker durchs Wasser. Tatort war die wildromantische Prinzenbucht am Kellersee, in dessen Nähe wir unsere Honeymoon Suite gebucht hatten. Lange brauchte ich vor der Schilfkante nicht zu warten, bis der erste Hecht den kupferfarbenen Köder mit den schwarzen Streifen attackierte.
Ein kräftiger Biss, ein Sprung aus dem Wasser – und schon flog mir der Mozzi entgegen. Ich war ziemlich überrascht, fischte aber nun noch konzentrierter. Den nächsten Hecht konnte ich mit dem Watkescher landen. Vier weitere Räuber folgten. Ein neuer „Wunderfänger‘‘ war geboren – und es war höchste Zeit, mit meiner Frau zum Essen zu gehen. Im Laufe der Jahre geriet der Schweizer Blinker bei mir etwas in Vergessenheit. Doch wenn an manchen Tagen gar nichts anderes mehr ging, musste der Mozzi ran. Und oft gab es dann doch noch einen Hecht.
Bild: W. Krause
Dieser Hechte biss gleich beim ersten Testangeln. Firetiger-Muster, die einen Barsch imitieren, haben sich schon tausendfach bewährt.
Der Mozzi-Blinker: Guter Allround-Köder
An einem Angeltag sah ich einen größeren Hecht gut acht bis zehn Meter neben dem Ruderboot rauben. Es folgte ein gezielter Wurf in den Schwall, den der Räuber verursacht hatte. Ich begann zu zählen: eins…, zwei… und bähm – knallte mir der Hecht in die Rute! Die Landung glückte, gute 85 cm strammes Hechtfleisch lagen in meinem Boot. Übrigens beißen nicht nur Hechte auf den Mozzi. Auch Barsche lieben den wohl meistgefischten Löffel in der Schweiz.
Bild: W. Krause
Auch Barsche attackieren den Löffelblinker als gäbe es kein Morgen.
Dank seiner gehämmerten Oberfläche und seiner leichten Wölbung vollführt er im Wasser ein taumelndes Spiel, das seinesgleichen sucht. Diesem Köderspiel erliegen neben Hechten und Barschen auch Salmoniden wie Seeforellen und selbst Lachse.
Einfache Köderführung
Und das Gute ist: Für diesen Köder braucht man keine besondere Führung. Es reicht, ihn auszuwerfen und gemütlich wieder einzuholen. Wer den Mozzi zu langsam einkurbelt, hat Schwierigkeiten, dass der Blinker überhaupt anläuft. Man sollte das Taumeln des Löffels deutlich in der Rute spüren. Dann ist seine Geschwindigkeit genau richtig. Fischt man einen Schwarm raubender Barsche an, legt man beim Einholen immer wieder Pausen ein, in denen der Löffelblinker verführerisch abtaumelt und von den hungrigen Barschen abgefangen wird.
Bild: W. Krause
Das Original unter den Mozzi-Blinkern ist die Version in Kupfer mit den schwarzen Streifen.
Riesige Auswahl an Dekors
Mittlerweile gibt es neben dem Original noch vier weitere Größen, die zum Teil mit idealen Dekoren bemalt sind. So gibt es Mozzis in den Farben Firetiger und Saibling. Der neueste Coup der Firma Stucki Fishing sind nun Forellenspoons, schlanke und leichte Mozzi-Blinker mit Einzelhaken, die sich vor allem zum Angeln in Put & Take-Seen zum Fang von Forellen und Saiblingen eignen. Während die schwereren Mozzi-Blinker schon von Werk aus mit einem Karabiner am oberen Ende geliefert werden, gibt es die Troutspoons mit einer Öse zum Einhängen eines leichten Wirbels.
Bild: A. Pawlitzki
Alle größeren Löffelblinker sind schon ab Werk mit einem rotierenden Wirbel ausgestattet. Die kleinen Mozzi-Forellenspoons haben nur eine Öffnung für einen Wirbel.
Erhältlich sind die Mozzis in fünf Größen zwischen 3,5 und 7 cm. Die Gewichte liegen dann zwischen 6 und 30 g. Erhältlich sind die Mozzi-Blinker mit einem Drilling mit Widerhaken als auch ohne. In letzterem Fall lassen sie sich bestens aus einem zähnestarrenden Raubfischmaul lösen. Erhältlich sind 36 Dekore, wobei 27 davon mit UV-aktiven Farben bemalt sind. Bestellungen sind online bei verschiedenen Händlern möglich. Die Blinker gibt es dort in der widerhakenlosen Version ab circa 9,50 Euro, mit Widerhaken bis circa 12,50 Euro.
Dank des riesigen Angebots kann man fast für jede anglerische Situation den richtigen Blinker finden. Man muss es nur ausprobieren. Ich möchte den Schweizer Klassiker nicht nur aufgrund der schönen Erinnerungen an meine Flitterwochen in meiner Köderbox nicht mehr missen.
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