Praxis Forellenangeln: Alle wollen den Gumpen-Chef!

Top-Angelstellen in einem Forellenbach oder -fluss sind auf jeden Fall Gumpen. Sie bieten mit ihrer besonderen Struktur den Forellen beste Standortbedingungen. Aber wo steckt sie denn dort, die „Chef-Forelle“, die große, alte, die wir wollen?

Bild: tp

So in etwa verteilen sich die Standplätze von Bachforellen in einer Gumpe. Die größten und dominantesten Fische besetzen die besten Plätze.

Eine Gumpe richtig zu lesen, kann eine vertrackte Sache sein. Je größer und tiefer, umso schwieriger wird es, den oder die Standorte auszumachen, die von den „Alphatieren“ besetzt werden. „Alphatiere“ – richtig, denn Bachforellen sind stark revierbildend, und ihren Bereich in einer Gumpe verteidigen sie bis zum Äußersten. Daher ist es wichtig, vor dem Blinker, Spinner oder Gummi ein paar Blicke in die Gumpe zu werfen und herauszufinden, wie es unter der Wasseroberfläche aussieht.

„Chef“ steht vorne!

Bild: awtp

Diese alte Standforelle lebte über fast 10 Jahre in dem Gumpen eines kleinen Eifelbaches und dominierte dort alle anderen Fische. Die profitierten aber davon, dass der „Chef“ auf einem Auge blind war. Bei ihrem Fang wog die Forelle knapp 8,5 kg!

„Chef“ ist, wer vorne steht, weshalb der Einlaufbereich einer Gumpe ein begehrter Standplatz ist. Wer den erobert hat, der sieht zuerst mögliche Nahrung und kann sich die feinsten Stücke rauspicken. Aber damit nicht genug: Die starke Strömung im Einlaufbereich vielleicht die Ufer unterspült: tolle Deckung vor fischfressenden Feinden im und außerhalb des Wassers.

Bild: Blinker

Jeder Gumpen muss sorgfältig und aus der Deckung ausgefischt werden. Wegen möglicher Kleinforellen sollte man Schonhaken verwenden.

Will man also das „dicke Kaliber“ fangen, sollte man den Einlaufbereich und ähnlich Erfolg versprechende Punkte – z. B. große Steine im Tiefen – abfischen. Weiter stromab im Gumpen wird es nämlich relativ uninteressant: Dort steht der „Hofstaat“ der Chef-Forelle; in der Regel sind das kleinere Fische.

Stress in der Gumpe

Hin und wieder versucht der eine oder andere dieser in der Rangfolge tiefer stehenden Gesellen den Aufstand und stellt sich an die beste Stelle, wenn der oder die Alte gerade mal nicht am Platze steht. Wenn die große Standforelle das allerdings mitbekommt, herrscht Stress in der Gumpe. Der große Standfisch stürzt sich nämlich mit Eifer auf den kleineren Artgenossen, und wehe, der schafft es nicht, rechtzeitig zu flüchten. Die Standforelle schnappt unbarmherzig zu. Es passiert nicht so oft, dass sie dann den kleineren Fisch einfach auffrisst, aber sie schüttelt ihn dermaßen durch, dass ihm ihre Zähne schwere Verletzungen zufügen können, an denen er sterben kann. In jedem Fall aber hat sie ihm einen gehörigen Denkzettel verpasst!

Vom Hochwasser frisch ausgespülter Gumpen. Ein Versuch lohnt immer, denn solche Standplätze werden schnell besetzt. Foto: Waldo Krause

Nachrücker warten schon!

Andererseits rekrutiert sich aus diesem „Hofstaat“ Rangordnungs-niedriger Forellen der Nachfolger, wenn ein Angler den alten Standfisch weggefangen hat. Und auch dann geht es in der Gumpe hoch her, denn die Nachfolge wird mit wilden Verfolgungsjagden und Beißereien ausgetragen.

Wie man sieht, ist der „Chef“ der Gumpe nicht nur bei Anglern hochbegehrt. Auch die anderen Forellen im Gumpen sind zumindest auf seinen Standplatz scharf!


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