Der Wind hat die Boote und unsere Teilnehmer weiterhin fest im Griff. Ausfahrten waren bis gestern gefahrlos möglich, doch der Spaßfaktor draußen auf dem offenen Atlantik war bei der hohen Dünung recht begrenzt. Dennoch fuhren mehrere Boote, speziell aus Flateyri, wieder raus, um vor dem bekannten gelben Leuchtturm oder der „Spaßbucht“ zu fischen.
Die Ausfahrten wurden mit Dorschen bis 20 Pfund, Steinbeißern bis 13 Pfund und einer stattlichen Scholle als Beifang belohnt. Diejenigen, die den Dünungskamm nicht durchpflügen wollten, fischten in den geschützten Fjorden vor Flateyri und Sudureyri und brachten beim morgendlichen Wiegen zahlreiche hübsch gefärbte Tangdorsche, Köhler und einige Schellis zu den Entladekränen der beiden Fischerdörfer.
Die Stimmung bei den Teilnehmern ist trotz der zuschlagenden höheren Gewalt gut und wir hören im Hafen, beim Einkaufen oder Spazierengehen immer wieder die Worte: die Hoffnung stirbt zuletzt. Sollte der gigantische 54Pfund-Dorsch von Dusko etwa doch schon der Siegerfisch sein? Einige Stunden haben unsere Gäste noch, diesen Fang zu überbieten… sie kämpfen gegen Wetter und raue Bedingungen, wie sie es bei den vergangenen 5 Island-Festivals noch nie gab. Wir alle erwarten beim letzten offiziellen Wiegen um 16 Uhr Isländischer Zeit (18 Uhr mitteleurop. Zeit) den Endstand dieses von schwierigen Bedingungen begleitete, doch sehr abwechslungsreichen, spannenden Festivals. Aus den Westfjorden – Thilo Weiss