„Ich lese seit vielen Jahren den BLINKER und habe immer bewundert, was manche Leute für große Fische fangen. Vor einem Jahr habe ich dann endlich mit meinem Bruder den Angelschein gemacht. Den wollten wir schon vor 15 Jahren machen, haben das Vorhaben aber immer wieder und wieder verschoben. Nun war es soweit, wir hatten den Schein in der Hand und fühlten uns wie Kapitäne, die das erste Mal auf die offene See rausfahren. Unsere Erwartung war groß, wollten wir auch endlich mal einen Kapitalen an Land ziehen. Aber nach vielen Versuchen hatten wir nur kleine Fische gefangen oder sind als Schneider mit gesenktem Kopf nach Hause gefahren. Wir haben jedoch nicht aufgeben, und jetzt war es endlich soweit. Im Urlaub an der Elbe kurz vor Hamburg heulte der Pieper auf und ich konnte den größten Fisch bis zum heutigen Tage dazu verführen, den Tauwurm vom Grund aufzuschlürfen. Nach dem Anhieb bemerkte ich, dass er ins Schilff geflüchtet war. Die Aufregung war groß und ich schrie nach meiner Freundin: „Hol‘ den Kescher, ich glaub‘ ich hab ’nen Großen dran.“ Nachdem ich ihn aus dem Schilff hatte und sah, was am Haken war, hat mein Herz Purzelbäume geschlagen. Es war soweit, dachte ich, musste ihn nur noch an Land kriegen, was leichter gedacht als getan war. Die Böschung vor mir ging drei Meter steil hinab und bestand nur aus Sand und bröckeligem Gestein. Ich dachte nur: „Den kriegst nie!“ Aber nach einigen Sprüngen und der Hilfe meiner Freundin hatte ich ihn im Kescher.“ Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Michael Sieks hatte einen Aland von 46 Zentimetern und 3,6 Pfund gefangen.
Immer wieder erreichen Leserbriefe zu den unterschiedlichsten Themen des
Angelns die BLINKER-Redaktion. Über das folgende Schreiben von Michael Sieks
haben wir uns besonders gefreut. Der „Jungangler“ schildert die Umstände
seines ersten kapitalen Fangs.