Am 20. Mai war der Europäische Tag der Meere, ein Aktionstag, der an die Schutzwürdigkeit der
Ozeane erinnern soll. Angesichts von Ölpest und Überfischung hat das Meer 2010 – im offziellen UN-Jahr der
biologischen Vielfalt – weniger zu lachen denn je.
Seit 2008 hat Europa alljährlich am 20. Mai den Tag der Meere. Der von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Tag soll darauf aufmerksam machen, dass die Lebensqualität der Europäer auch vom Zustand der Meere und einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen abhängig ist. Doch es gibt an diesem Tag nur wenig zu feiern: Allein die noch immer kontrollierte Ölpest im Golf von Mexico zeigt, wie schnell der Lebensraum Meer langfristig geschädigt wird. Weltweit hält zudem das Artensterben in marinen Lebensräumen unverändert an.
Überfischung geht weiter
Es ist bisher nicht gelungen, selbst so stark bedrohte Arten wie den Roten Thun, Herings- oder Dornhai effektiv zu schützen. Die Fischereipolitik hat vielmehr dazu geführt, dass inzwischen 88 Prozent der kommerziell genutzten Fischarten in den europäischen Gewässern überfischt sind. Auch die Mehrheit der Vertragsstaaten bei der diesjährigen Konferenz zum Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen war nicht bereit, der Ausbeutung der Meere einen Riegel vorzuschieben.