Auf die zunehmende Durchseuchung der Kormoranbestände mit
dem Spulwurm (contracacecum spiculigerum) im Magen und Darmtrakt hat der Arzt
Dr. Fritz Hornschuh den zuständigen Regierungspräsidenten in Oberbayern
hingewiesen. Davon gehe eine Gefährdung für Mensch und Tier aus.
Im Fisch als Zwischenwirt ist die Larve dieses Spulwurms für menschen dann krankheitserregend und löst Durchfallerkrankungen aus, wenn Fisch roh, zum Beipsiel als Carpaccio, Sushi oder Sashimi, gegessen wird. Über die Darmausscheidung infizieren sich als Zwischenwirte Ruderfüßlerkrebese, und anschließenend die Fischfaune, ebenso Wasservögel, wie zum Beispiel der Gänsesäger. Der in Minden kaum bekannte, in der Fachwelt aber renommierte Ichthyologieparasitologe Prof. Dr. Lothar W. Reimer hat die parasitäre Durchseuchtung der Kormoranpolulationen schon anlässlich seiner forschenden Tätigkeit in Greifswald und Güstrow zu DDR Zeiten für den Ostseeraum wissenschaftlich bestätigt. Für die Gefährdung des Menschen gebe es allerdings nach seiner derzeitigen Kenntnis noch keine belastbare Bestätigung. Sie sei allerdings abhängig vom Parasitentyp auch nicht auszuschließen. Mit der Wahl zum Vogel des Jahres hat man offensichtlich den aggressivsten Fischfresser vom Bock zum Gärtner gemacht. Das Kreisveterinär- und Gesundheitsamt sollte den Gefährdungshinweisen nachgehen.