Beim Angeln mit der Dropshot-Montage wird der Haken normalerweise direkt in die Schnur gebunden. Es gibt allerdings noch eine zweite Variante, den Haken zu befestigen und zwar an einem Seitenarm. Welche Vorteile hat diese Montage?
- Weil der Köder an einem kurzen Vorfach angebracht wird, ist er für die Räuber sehr leicht einzusaugen, und man hat deutlich weniger Fehlbisse zu verzeichnen.
- Beim Angeln im Fluss ist man mit der Dropshot-Montage mit Seitenarm im Vorteil, weil der Gummiköder so leicht in der Strömung pendelt und nicht steif an der Schnur „klebt“.
- Aber auch im Stillwasser kann man erfolgreich mit Seitenarm dropshotten – gerade an schwierigen Gewässern. Der Seitenarm puffert die Rutenbewegungen ab, und der Gummifisch oder Weichplastikwurm vollführt nur sanfte Sprünge.
- In stark beangelten Seen lassen sich Barsche und -Zander nicht von wild umherhüpfenden Ködern täuschen. Hier bringt weniger Aktion mehr Bisse.
Besser fangen mit der Dropshot-Montage mit Seitenarm
In den USA wird das Dropshot-Rig mit einem Haken gefischt, der direkt an der vertikalen Vorfachschnur sitzt. Einen zusätzlichen Abstandshalter für den Haken in Form eines Seitenarmes kennt man dort nicht. Das ist wahrscheinlich auch gar nicht notwendig, da das Rig dort ausschließlich senkrecht vom Boot und meist in Seen und anderen Gewässern mit geringer Strömung gefischt wird. Wer jedoch vom Ufer aus in mäßig bis stark strömenden Gewässern angelt, fängt unter Umständen besser, wenn der Haken nicht direkt an der vertikalen Vorfachschnur sitzt, sondern an einem Seitenarm.
Besser anzusaugen
Bei den Finesse-Techniken handelt es sich um hochgezüchtete Spinnangel-Methoden, bei denen kleinste Veränderungen größte Auswirkungen auf Präsentation und Fängigkeit haben können. So ist es auch beim Seitenarm. Wer das Dropshot-Rig mit einem Seitenarm fischt, verändert Präsentation und Spiel des Köders. Der in bestimmten Situationen wesentlichste Vorteil des Seitenarmes besteht darin, dass vor allem Flussbarsche offensichtlich besser in der Lage sind, einen Gummiköder am Seitenarm einzusaugen. Vermutlich, weil der Köder hier mit Spiel an nur einem Faden hängt, wogegen bei der klassischen Dropshot-Präsentation zwei Fäden mit angesaugt werden müssen. In stark beangelten Gewässern kann das an manchen Tagen den entscheidenden Unterschied in der Fängigkeit ausmachen. Dieser Unterschied macht sich auch im Winterhalbjahr mit verbesserten Fängen bemerkbar, wenn kleinere Köder präsentiert werden müssen und die Fische kältebedingt weniger aggressiv sind.
Pendelnder Köder verführt zum Biss
Wer es versteht, mit dem Schnurbogen und der Strömung zu „spielen“, indem er quer zur Strömung fischt, hat am Seitenarm einen Köder im Wasser, der sich sanft pendelnd wie ein Schwebwobbler in der Strömung hält, während ein direkt auf die Vorfachschnur gebundener Köder dagegen steif und künstlich wirkt. Bei skeptischen Fischen wird auch das mehr Bisse auf die Seitenarm-Präsentation bewirken.
Sehr fängig ist beispielsweise eine Präsentation, bei der das Blei nicht bewegt wird, und der Köder dadurch an einem Platz in der Strömung sanft pendelt. Gelegentliche Rucke in den Schnurbogen mit anschließendem Lockerlassen lassen ihn hin und wieder ein Stück vor- und aufwärts schießen und anschließend auf die alte Position zurückfallen. Das ähnelt einem Fischchen, der völlig vertraut und arglos in der Strömung herantreibende Nahrungsbrocken erhascht. Diese Präsentation kann vor allem in kleineren Gewässern extrem effektiv auf alte, erfahrene Fische sein, da sie besonders natürlich, unauffällig und unaufdringlich wirkt. Rein theoretisch kann das Spiel stundenlang fortgeführt werden, wobei jederzeit mit einem Biss zu rechnen ist.
Aggressiv stromauf mit der Dropshot-Montage am Seitenarm
Außerdem kann man mit der Dropshot-Montage mit Seitenarm in der Strömung auch beinahe jiggen, wobei die Präsentation eine Mischung aus Jiggen und Jerken ist. Es handelt sich um eine aggressive Köderführung, bei der schnell gegen die Strömung gefischt wird. Als Faustregel: zwei schnelle Zupfer auf der Stelle, dann Pause dann der dritte schnelle Zupfer, bei dem das Blei mit angehoben und das Rig um rund 20 Zentimeter gegen die Strömung versetzt wird. Danach beginnt das Spiel von Neuem.