Wissenschaftler vom Rostocker Institut für Ostseefischerei befürchten,
dass die Population des Europäischen Aals zusammenbricht. Die Anzahl
der Glasaale ist so dramatisch zurückgegangen, dass sich die Fischart
nur noch schwer ausreichend fortpflanzen kann.
Die Mitarbeiter vom Institut für Ostseefischerei fangen heute an den gleichen Stellen und mit den gleichen Methoden wie vor 50 Jahren nur noch ein Prozent der damaligen Stückzahl. Der Internationale Rat für Meeresforschung hat daher ein absolutes Fangverbot für Aale empfohlen. Bereits seit März 2009 unterliegt der Aal wegen seiner Bedrohung als eine der wenigen Fischarten dem Washingtoner Artenschutzabkommen. Die EU forderte ihre Mitgliedstaaten bereits 2007 zur Entwicklung von Wiederaufbauplänen auf. Da es für die Aussetzungsprogramme aber zu wenig Glasaale gibt, ist das Ziel kaum zu erreichen. Die Pläne kamen also zu spät. Sollten diese und strenge Schutzmaßnahmen in vollem Umfang umgehend umgesetzt werden, werde die Erholung der Bestände wohl 50 bis 80 Jahre dauern, meint Meeresbiologe Christopher Zimmermann vom Institut.