Es war nicht der größte Hecht, den Stefan Heuel bisher gefangen hatte, dafür war es aber mit Sicherheit der ungewöhnlichste. Der Angler aus Berlin traute seinen Augen nicht, als nach dem Drill ein Hecht in seinem Kescher lag, der sein Schwanzteil umklappen konnte.
Eine ungewöhnliche Fangmeldung schickte Stefan Heuel aus Berlin in die BLINKER-Redaktion. Der 42 Jahre alte Angler war am vergangenen Mittwoch mit dem Boot auf dem Tegeler See unterwegs, um mit einem selbstgebauten Jerk Hechte zu fangen. Nachdem er zunächst ein 96 Zentimeter großes Exemplar fing, ging ihm am Abend ein kleinerer, aber dafür umso interessanterer Räuber an den Haken. „Im ersten Moment dachte ich, es sei ein ganz normaler Hecht, denn er hat anständig gekämpft. Er leistete im Drill sogar mehr Gegenwehr als der größere Fisch, den ich vorher fing“, sagt Stefan Heuel. Doch als der Esox dann sicher im Kescher lag, traute der Fänger zunächst seinen Augen nicht und musste schon zweimal hinsehen, um zu erkennen, was sich da in seinem Netz befand. „Er konnte seine Wirbelsäule knicken und den Schwanz rauf und runter klappen“, berichtet Stefan Heuel.Der Angler vermutet, dass der Hecht in seiner Jugend Bekanntschaft mit einer Schiffsschraube gemacht hatte und sich dabei die Verletzung zuzog. Inzwischen war die Wunde aber gut verheilt. Beim Filetieren des Fisches stellte der Angler fest, dass eine enorme Fleischmenge um die Stelle gewachsen war. „Die Wirbelsäule war nicht durchtrennt, sondern ziemlich stark verknorpelt“, sagt Stefan Heuel. Trotz der Verletzung war der Fisch wohlgenährt und brachte es bei einer Länge von 81 Zentimetern auf acht Pfund. Trotz zahlreicher und vor allem auch größerer Hechte, die Stefan Heuel in seinem langen Anglerleben bereits auf die Schuppen gelegt hat, wird ihm dieses Exemplar aber besonders in Erinnerung bleiben.