Jahrzehntelang galt die Seine bei Paris als toter Fluss.
Abwässer aus Industrie und Haushalten hatten alle Fische getötet. Doch die
Wasserqualität hat sich verbessert – und Lachse sind wieder da!
„Es gibt immer mehr Fische, die die Seine hinaufziehen“, sagt Bernard reton vom nationalen Fischereiverband FNPF. „Dieses Jahr übersteigt das alles, was wir uns vorstellen konnten: Tausend Lachse müssen durch Paris gezogen sein.“ Laut dem französischen Agrarforschungsinstitut Inra waren weiter flussabwärts im Vorjahr durch eine aufgestellte Videokamera nur 260 Lachse gezählt worden. Die Seine war früher voll mit Lachsen. Doch Staustufen und andere Hindernisse und vor allem die Verschmutzung durch Industriebetriebe entlang des Wasserweges haben im Laufe des 20. Jahrhunderts zum Verschwinden der Fische geführt. Doch in der Seine schwimmen die bis zu 1,5 Meter langen Fische nun wieder. Im Oktober 2008 fing ein Fischer einen Lachs von sieben Kilo vor den Toren von Paris – so einen Fang hatte es laut dem Fischereiverband seit 70 Jahren nicht mehr gegeben. Anfang August habe ein Fischer wieder einen Lachs von sechs Kilo aus der Seine gezogen, sagt Breton. Die Rückkehr der Lachse liegt für die Fischer eindeutig an der Verbesserung der Wasserqualität. „Bis 1995 gab es jedes Jahr 300 bis 500 Tonnen Fische, die in der Seine vor Paris wegen der Umweltverschmutzung starben“, sagt Breton. Doch schärfere Umweltrichtlinien und leistungsfähigere Klärwerke hätten Früchte getragen. Geholfen habe auch das Verschwinden großer Industriebetriebe in der Hauptstadtregion. „Seit 15 Jahren gibt es praktisch keine schwere Verschmutzung mit organischen Verbindungen mehr in der Seine.“ Quelle: Emmanuel Angleys, AFP