Stimuliert von der wahnsinnigen Angelwerbung, buchten Hans-Dieter Grau und zwei Angelfreunde über Andrees Angelreisen eine 14-tägige Tour nach Island. Voller Erwartungen und mit einem optimalen Start ging die Reise los problemloser Flug nach Keflavik, perfekter Transfer nach Reykjavik, wundervoller Flug nach Isafjördur. Die Belegung eines einfach ausgestatteten, aber zweckmäßig eingerichteten Ferienhauses ging genauso problemlos vonstatten. Allerdings mussten die Angler ihr Gepäck rund 350 Meter zu ihrer Unterkunft tragen.Am nächsten morgen erfolgte zuerst die lästige Pflicht: Bootsvertrag, Kaution, Bootseinweisung. Gegen 11 Uhr war dann Eis in die Fischkiste geladen und es konnte endlich losgehen. „Leute, es stimmt tatsächlich alles, was man so hört: Wir standen buchstäblich im Fisch! Wir waren an Stellen, wo der Pilker beim Ablassen mehrmals Fischkörper berührte, bevor er am Grund war“, schreibt Hans-Dieter Grau in seinem Reisebericht. Nach der ersten Stunde beschlossen die Angler, ihr persönliches Mindestmaß auf 80 Zentimeter zu setzen. Trotzdem war die Ausbeute des ersten Tages enorm: 131 Dorsche, drei Steinbeißer, vier Schellfische. Der größte Dorsch war 95 Zentimeter lang und 7,5 Kilo schwer und das alles in einer Angelzeit von 11 Uhr bis 18 Uhr. Zieht man dann noch die zweieinhalb Stunden für An- und Abfahrt ab, ergibt das für eine viereinhalbstündige Angelzeit eine Quote von rund zwei Minuten für einen Fisch. Das war natürlich nicht jeden Tag so. Konnten die Angler wegen des starken Windes nicht aufs offene Meer, war das Fjordangeln nicht ganz so erfolgreich. Positives Fazit: Die nächste Tour kann kommen Die drei Angler fingen in den zwei Wochen 708 Fische. Darunter waren sechs Dorsche über einen Meter, der schwerste hatte 11,6 Kilo bei einer Länge von 1,13 Meter. Auch mehr als 30 Steinbeißer gingen an den Haken, der größte war 90 Zentimeter lang. Schöne Schellfische und einige Rotbarsche rundeten die Palette ab.Nebenbei bemerkt sei, dass auch der Fang von Plattfischen im Hafen möglich ist. „In zehn Minuten hatte ich sechs wunderschöne Klieschen für die abendliche Pfanne gefangen“, schreibt Hans-Dieter Grau. „Leider konnten wir keinen Heilbutt erwischen. Es wurden aber zwei in unserem Urlaub gefangen, darunter ein Riese von rund 90 Kilo und 2,10 Metern Länge.“ Von den 14 Tagen konnten die Angler fünfmal aufs offene Meer fahren. Einen Tag verbrachten sie ohne zu angeln, da ein heftiger Sturm tobte. Die restlichen Tage angelten die Touristen im Fjord. Die Unterbringung im Hotel, die perfekt verpackten 20 Kilo Filet alles vom Feinsten. Es ist also tatsächlich wahr: Der Traum aus der Werbung und die Wirklichkeit stimmen überein. Als weniger schön empfanden die Angler, dass es kein Satellitenfernsehen gab. So mussten die Fußballfans auf den letzten Bundesligaspieltag und das Pokalfinale verzichten. Wünschenswert wäre auch ein Fahrdienst für die Lebensmitteleinkäufe im eineinhalb Kilometer entfernten Laden. „Gar nicht gut fanden fast alle Teilnehmer, dass am letzten Tag die Boote gereinigt werden mussten. Bei dem Reisepreis muss man eigentlich erwarten können, dass man am Abreisetag morgens noch mal drei Stunden fischen kann, das Boot dann voll tankt und abgibt. Eine kleine Mannschaft mit einem Hochdruckreiniger sollte die Boote in kürzester Zeit clean haben. Man kann keine Begeisterung von gestandenen Männern erwarten, die mit kleinem Schwamm und Schrubber mühsam über zwei Stunden Blut und Schleim entfernen, deren Putzerfahrung wahrscheinlich nur im häuslichen Staubsaugen liegt“, schreibt Hans-Dieter Grau. Wertet der Angler jedoch Positives gegen Negatives aus, gibts für ihn nur einen Schluss: „2011 geht’s wieder los!“ Weitere Informationen zur Island-Tour finden Sie auf der Internetseite von Hans-Dieter Grau.
Island erfreut sich bei Anglern großer Beliebtheit. Neben einer atemberaubenden Natur gibt es vor allem Fisch – viel Fisch. Hans-Dieter Grau hat sich für zwei Wochen auf die Insel im Nordatlantik begeben. Der Angler aus Gau-Algesheim berichtet von der Tour und natürlich den Fängen.