Angeln mit Spinner: Ein Köder für alle Fälle

Er ist der Kunstköder für alle Fälle – der Spinner. Die rotierende Metallscheibe arbeitet einfach und effektiv. Spinner sind sehr fängig, ihre Reize wirken sowohl auf kleine als auch auf ganz große Räuber.

Besonders zur Brutfischzeit sind kleine silberne Spinner vielversprechende Köder.

Spinner sind komische Dinger: Ein Stück Draht mit einem beweglichen Stück Blech. Weder ihr Aussehen noch ihre Bewegung ähnelt im Entferntesten irgendeiner natürlichen Beute der von Hecht, Zander & Co. Dennoch sind sie begnadete Fänger und zählen weltweit zu den am häufigsten eingesetzten Kunstköder. Das hat zwei Gründe:

  1. Spinner sind im Einsatz vollkommen unproblematisch. Auswerfen und einholen, mehr muss man nicht machen, damit sie fangen. Die erforderlichen Bewegungen entwickeln sie beim Einholen ganz von selbst. (3)
  2. Spinner haben einen nahezu uneingeschränkten Einsatzbereich. Sie fangen in allen Gewässern und unter fast allen Bedingungen. Ihre einfache Handhabung macht Spinner zu einem idealen Köder für den Einstieg ins Spinnfischen.

Als zuverlässige Allround-Kunstköder sind sie vortrefflich geeignet, um den Raubfischbestand eines Gewässers kennen zu lernen, ehe man sich mit anderen Ködern spezialisiert. (6) Aber Spinner sind durchaus nicht nur etwas für den Einstieg und den Anfang. Sie gehören ebenso in die Köderkiste von Fortgeschrittenen und Spezialisten. Denn auch in schwierigen Situationen ist nicht selten ein einfacher Köder der kürzeste Weg zum Erfolg.

Neben der Forelle ist auch der Barsch ein Top-Kandidat für den Spinnerfang.

Neben der Forelle ist auch der Barsch ein Top-Kandidat für den Spinnerfang.

Angeln mit Spinner: Der richtige Dreh

Auswerfen und kurbeln, so könnte man die Köderführung der Spinner beschreiben. So einfach ist es, denn man muss nichts Besonderes leisten, damit der Blechköder richtig läuft. Wenn sich sein Blatt dreht, dann tut er, was man von ihm erwarten kann, und übt seinen fängigen Reiz aus. Abstoppen, Absacken lassen, Anheben, Richtung ändern oder Tiefe variieren wie bei anderen Kunstködern hat kaum eine Wirkung oder ist gar nicht möglich. (8) Etwas kann man aber doch machen, um die Fängigkeit eines Spinners noch zu erhöhen: Beschleunigen!

In klarem Wasser bekommt man nicht selten die Gelegenheit, Fische zu beobachten, die den Spinner verfolgen, aber nicht zubeißen. Der Propeller hat sie neugierig gemacht, ohne sie zum Anbiss zu verleiten. Da muss nachgeholfen werden, indem man den Spinner beschleunigt. Das wirkt auf die Verfolger wie ein Fluchtversuch. Auf einmal schwimmt die vermeintliche Beute schneller und dadurch automatisch auch weiter nach oben. Ein verändertes Verhalten, dass den Bissreflex der Räuber auslöst.

Am Fließgewässer wirft man stromauf und führt den Spinner mit der Strömung. Dies zu beachten, ist umso wichtiger, je stärker die Strömung ist. Denn mit zunehmendem Strömungsdruck wird der Spinner beim Zug gegen die Strömung zu weit nach oben ge­drückt. Bei der Führung mit der Strömung läuft der Spinner nicht nur in der gewünschten Tiefe, er kommt für den Fisch auch von vorne. Der Räuber kann den Köder besser ins Visier nehmen und zielsicher attackieren.

Spinner selbst gestalten: Mit einem wasserfesten Marker ode einem UV-Marker kann das Spinnerblatt zusätzlich gestaltet werden und so einen zusätzlichen reiz auf Spinner ausüben.

Spinner selbst gestalten: Mit einem wasserfesten Marker oder einem UV-Marker kann das Spinnerblatt zusätzlich gestaltet werden und so einen zusätzlichen reiz ausüben.

Geschickt aufgemotzt

Spinner gehören seit jeher zu den besten Raubfischködern. Unter Forellen und Barschen sind selbst bewährte Modelle irgendwann „einschlägig bekannt“ und müssen aufgemotzt werden: etwa mit einem Twisterschwanz.

  • Dazu wird der Originaldrilling am Spinner mit einem Seitenschneider entfernt.
  • Dann wird ein Twisterschwanz auf die Länge des neuen Drilling-Schenkels eingekürzt und das Hakenöhr vom Schwanz her mittig durch den kurzen Twisterkörper geschoben. (4)
  • Schließlich werden der Drilling und der Spinner über einen Sprengring miteinander verbunden.
  • Vorteil dieser Montage: Alle drei Hakenbögen des Drillings stehen frei und können problemlos im Maul des Fisches fassen. Dabei kann der Twisterschwanz frei arbeiten, ohne den Lauf des Spinners zu beeinträchtigen.
Ein Trailer, in Form eines Twisterschwanzes erzeugt im Wasser noch mehr Verwirbelungen und macht so die Raubfische doppelt auf den Spinner aufmerksam.

Ein Trailer, in Form eines Twisterschwanzes erzeugt im Wasser noch mehr Verwirblungen und macht so die Raubfische doppelt auf sich aufmerksam.

Leichtes Laufverhalten

Eine Eigenschaft, die einen guten Spinner auszeichnet, ist im Fluss noch mehr als im stehenden Gewässer gefragt: Leichtgängigkeit. Das Blatt muss leicht beweglich sein und beim geringsten Zug anfangen, um die Achse zu rotieren. Wenn das Blatt sich nicht dreht, gleitet der Spinner nur müde durchs Wasser und wirkt auch auf die Räuber ermüdend. Ob sich das Blatt dreht oder nicht, muss der Angler selbstverständlich immer genau wissen. Deshalb ist die Abstimmung zwischen Köder und Gerät vor allem der Rute entscheidend. Wenn das Gerät sensibel auf den Spinner abgestimmt ist, spürt man in den Fingerspitzen, ob sich das Blatt dreht.


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