Haute Couture aus Fischleder
zeigt der Fischereiverband Oberbayern auf der Messe „Jagen & Fischen”, die
vom 1. bis 5. April auf dem Gelände der neuen Messe in München stattfindet.
Anlass: In einem kleinen niederbayrischen Ort lebt eine Jahrtausende alte sibirische Tradition wieder auf: die Herstellung von edelstem Fischleder. Anatol Donkan hat diese uralte Technik des Nanai-Stammes, in dem er selbst seine Wurzeln hat, wieder aufgegriffen: das Gerben von Fischhaut zu weichem, außergewöhnlich strapazierfähigem Leder. Fischleder muss mit Rinder- oder Schweineleder weder im Hinblick auf Robustheit noch auf die Verarbeitungsmöglichkeiten den Vergleich scheuen. Aus der Not geboren, wurde Fischleder als Ersatzmaterial im Zweiten Weltkrieg für die Herstellung von Taschen und Schuhen, ja sogar Treibriemen und Brandsohlen benutzt. In Bremerhaven gab es dafür eine Fischlederfabrik, die jedoch im Krieg zerstört wurde. Danach geriet das Fischleder wieder in Vergessenheit, bis Anatol Donkan, in Erinnerung an das kulturelle Erbe seiner Vorfahren, die Fischlederverarbeitung wieder entwickelt und es möglich gemacht hat, in der heutigen Zeit traditionelles Fischleder herzustellen. Verarbeitet wird die Fischhaut in einem reinen Naturgerbeverfahren ganz ohne den Einsatz von Chemie. Aus dem zauberhaften Werkstoff entwirft die Künstlerin Mareile Onodera den Modetrend von morgen. Durch die Zeichnung der glitzernden Häute ist jedes Stück individuell und absolut einzigartig. Mareile Onodera hat topmodische Keider, trendige Taschen, edle Krawatten und vieles mehr aus diesem einzigartigen Material entworfen. Auf der Jagd & Fischen 2009 werden ihre neuen Kreationen von Studentinnen und Studenten der Universität Weihenstephan vorgeführt. Besucher der Messe können aber auch eine Sammlung historischer Stücke bestaunen.