Die größten Fische beißen meistens genau dann, wenn man
am allerwenigsten mit ihnen rechnet. So erging es auch dem Schweizer Gerold
Hinger, als er am 19. Februar zum Renkenangeln auf den Ägerisee im Kanton Zug
(Schweiz) fuhr.
Zweieinhalb Stunden lang hatte Hinger die Renken gesucht und seine Hegenen im See gebadet. Dann entschied er sich, das Angeln abzubrechen und in die warme Stube zurückzukehren. Die erste Rute lag schon zusammengepackt im Boot, als Hinger seine zweite Rute anhob und gleich darauf einen Biss bekam. Aufgrund des harten Widerstands dachte der erfahrene Angler zuerst an einen Hecht, zumal er im Winter schon öfter einen der Räuber mit der Hegene gefangen hatte.
Doch anhand der Bewegungen des Fisches merkte Hinger schnell, dass es sich um eine große Renke handeln musste, die sich 35 Meter unter dem Boot die rote Nymphe geschnappt hatte. Während des Drills schwamm der Fisch zweimal um das Ankerseil, doch mit Fingerspitzengefühl und Glück gelang es dem Angler, die Schnur (und den Fisch) wieder frei zu bekommen. Nach zehn aufregenden Minuten war es dann so weit: Glückspilz Hinger konnte eine 67,5 Zentimeter lange und 6 Pfund 104 Gramm schwere Renke keschern – und beendete den Drill mit einem Freudenschrei.