Für Samstag den 29. September 2001 hatte ich mich mit Marius zum Raubfischfang (Zander, Hecht,…) verabredet. – Es sollte eine Versuch am Rhein stattfinden. Wie
vereinbart trafen wir uns an der Autobahnausfahrt und fuhren das letzte Stück gemeinsam zum Wasser. Unser erster Versuch fand in der Nähe der Lippemündung am Rhein statt. Nachdem wir feststellen mußten, daß dort die Raubfische nicht in überwältigender Fresslaune waren und nur Marius einen Zander von ca. 55cm fing, entschlossen wir uns, einen Platzwechsel vorzunehmen. Es sollte einige Kilometer weiter stromabwärts ein neuer Versuch gestartet werden. Unsere Wahl fiel auf einen Platz, an dem das Wasser auf den ersten Metern vom Ufer aus gesehen, eine deutlich sichtbare geringere Strömung aufzeigte. Marius war als erster am Ufer und angelte mit unveränderter Montage (Sandra-Twister mit 14gr. Bleikopf) weiter. Ich hingegen entschied mich meine Montage umzubauen. Da ich kein Vertrauen in mein altes Stahlvorfach mehr hatte, tauschte ich es gegen ein Neues. Sicherheitshalber hatte ich mir einen Tag vorher schon welche vorbereitet. Am Ende des Stahlvorfaches montierte ich einen neuen Karabiner, den mir kürzlich Uli Beyer in Person in seinem Fachgeschäft empfohlen hatte. Es ist ein Verschluß, welcher sich auch unter härtesten Drillbedingungen nicht öffnen kann. – Eine gute Wahl wie sich später zeigte. Als Köder fiel meine Wahl auf einen weiß/grünen Twister in 17cm Länge! Aufgrund der Größe des Twisters ergänzte ich meine Montage noch mit einem zusätzlichen Drilling am Ende des Köders. Der Bleikopf hatte ein Gewicht von 21gr. Da ich mit meiner Montage jetzt zufrieden war, konnte ich endlich mit dem Angeln an dieser Stelle beginnen. Ich schaute zu Marius hinüber, und konnte beruhigt feststellen, daß ich hier noch nicht in Rückstand geraten war. Ich hatte bereits das dritte Mal ausgeworfen und den Twister über Grund springen lassen, das spürte ich einen deutlichen Ruck in meiner Rute! Nach dem Anschlag konnte ich sofort spüren das ein Zander meinen Twister überfallen hatte. Zu deutlich war das Schütteln seines Kopfes in der Rute zu spüren. Überrascht war ich jedoch das meine Rollenbremse ( welche ich vorher korrekt eingestellt hatte) plötzlich Schnur freigab. Zwischenzeitlich hatte auch Marius mitbekommen ( er angelte ca. 12-15 Meter rechts von mir), daß ich etwas größeres am Haken hatte und klappte für mich mein Unterfangnetz aus (Schande über mich, das ich es ausgerechnet diesesmal vor dem Angeln nicht selbst tat!). Nun konnte ein sicheres Landen des Fisches nichts mehr im Wege stehen – dachte ich! Komisch wurde mir schon, als sich der Zander nach vorsichtigem Drillen das erste Mal in seiner Länge an der Oberfläche zeigt, und noch übler wurde mir, als ich beim Landeversuch feststellte, das mein Unterfangnetz viel zu klein war (ist deutlich auf dem Foto zu sehen)! Mit einem Zander in dieser Größe hatte ich bestimmt nicht gerechnet. Spontan übergab ich Marius meine Rute, als ich bemerkte das der Zander mehr außerhalb als im Kescher befand. Nun hatte ich beide Hände frei um den Fisch zu landen. In einer Hand den Kescher in der anderen die Schwanzflosse entnahm ich den Zander seinem Element. -Geschafft!!! Da lag er nun der größte Zander den ich bisher je gefangen hatte. Der „Angstdrilling“ am Twisterende wäre nicht nötig gewesen – der Köder wurde vollständig incl. Bleikopf inhaliert! Kein Wunder bei der Größe des Fisches. Ein lösen des Köders war nur durch den Kiemendeckel möglich. Abends konnte ich den Fisch unter korrekten Bedingungen noch mal nachmessen und wiegen. Das Ergebnis: 91,5cm Länge und 5750gr. Gewicht! Dieser Raubfischzug hatte sich wirklich gelohnt. So ein Fisch und gleich zu Beginn der Raubfischzeit. Ich bin gespannt was dieses Jahr noch so alles folgt!?J -Der Anfang ist jedenfalls vielversprechend. Petri Heil Dieter Rosenke