Er ist der eigentliche Held des Angelns, denn er hat (fast) alle Fischarten schon bezwungen: der Wurm. Je besser man ihn behandelt, desto mehr Heldentaten vollbringt er.
Gerade noch stand meine Pose kerzengerade an der Wasseroberäche. Auf einmal ist sie verschwunden, und die Schnur läuft von der Rolle. Ich schließe den Rollenbügel und setze einen beherzten Anhieb. Meine Rute krümmt sich. Die Spannung steigt. Wer ist der Unbekannte, der heftig an der Schnur zerrt? Erst dicht vor dem Kescher zeigt er sich, ein prächtiger Barsch, fast anderthalb Pfund schwer. Hereingefallen ist der Barsch auf einen fetten Tauwurm. Aber natürlich hätte am Haken auch eine tolle Schleie, ein guter Brassen, ein Aal oder, oder, oder hängen können. Beim Angeln mit Wurm weiß man das schließlich nie so genau, denn viele Fischarten stehen auf Wurm. Diese Tatsache macht das Angeln mit Wurm so spannend und so erfolgreich. Tauwürmer und Mistwürmer sind die gängigen Wurmköder. Und gängig ist fängig, denn mit diesen beiden Wurmarten kann man fast alle unsere einheimischen Fischarten fangen. Während der Tauwurm eine ansprechende Portion für große Fische bildet, ist der kleine Mistwurm durch seinen intensiven Geruch und seine ausgeprägte Beweglichkeit oft im Vorteil beim Fang kleinerer Fischarten. Wer erfolgreich mit Würmern schen will, muss natürlich immer peinlich genau darauf achten, dass seine Köder auch quicklebendig sind. Das heißt zum einen, dass man bei ihrem Kauf im Angelladen zunächst immer einen Blick in die Wurmdose werfen und sich vom guten Zustand der Ware überzeugen sollte. Zum anderen ist aber auch nach dem Kauf darauf zu achten, dass an sehr heißen Tagen die Würmer nicht zu lange starker Hitze ausgesetzt sind. Denn das können insbesondere Tauwürmer überhaupt nicht vertragen.