Um den Huchenfang ranken sich Sagen und Legenden. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwierig, den Winterkönig schachmatt zu setzen, behauptet Olivier Portrat. Das Problem ist nur: Es gibt nicht viele Könige.
Sitzt man in den Huchen-Hochburgen Bayerns oder Österreichs am Stammtisch von Huchenfischern, so hört man die erstaunlichsten Geschichten. Geschichten von monströsen Kreaturen, bei deren Angriff und Biss man erschrickt wie bei keiner anderen Fischart. Man hört von Ungetümen, die nur von den versiertesten und tapfersten Anglern gehakt und gebändigt werden können, die selbst ihre unermüdlichsten Jäger immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringen. In der Praxis sieht die Sache ein bisschen anders aus. Wer sich viel mit dem Huchen beschäftigt, ihm in verschiedenen Gewässern nachstellt und sich dabei regelmäßig mit den erfahrenen Huchenanglern vor Ort austauscht, wird allmählich ein anderes Bild dieser Angelei bekommen. Die folgenden Zeilen mögen ein wenig provozierend klingen, sind sie jedoch nicht so gemeint. Aber je mehr ich mich mit den Huchen und seinem Fang befasst habe, desto wichtiger erschien mir, einmal zwischen Wahrheit und Legende beim Winterkönig zu unterscheiden.