Gerade im Sommer passiert es oft, daß die Forellen wochenlang absolut kein Interesse an unseren Ködern haben. Aber zum Glück gibt es oft weitere Teichbewohner wie Karpfen, Schleie, Hecht, Wels, Stör und Aal, die sich bei wärmeren Wassertemperaturen für unsere Köder interessieren und dann für die nötige Kurzweil sorgen. Mit etwas Aufwand kann dann der Forellen-Schneider zum Karpfen-König oder Wels-Killer werden.
Wenn vielleicht in naher Vergangenheit entsprechende Bewohner aufgrund von Sonderbesätzen und Nachtangelaktionen eingesetzt worden sind, lohnt es sich bei schwüler Witterung sogar generell vor dem täglichen Forellenbesatz der Sache auf den Grund zu gehen. Aber auch bei grellem Sonennschein habe ich mittags schon schöne Welse oder Störe gefangen. Da man schon für die Forellen meist reichlich Ausrüstung in der Tasche hat, beschränkt man sich hierbei auf eine solide Grundrute. Wenn nicht gerade mit schweren Ködern geangelt werden soll, reicht eine Grundrute bis 60 g Wurfgewicht.Für nützlich hat es sich erwiesen, wenn die Rolle einen Freilauf besitzt und dem Fisch somit beim Anbiß widerstandsfrei Schnur frei gibt. Ein elekt. Bißanzeiger ist inzwischen schon fast Pflicht für mich. Zum einen kann man dann konzentriert mit einer weiteren Rute auf Forellen angeln und zum anderen wird meist vom Fisch so wenig Schnur genommen (oft keine 30 cm!!!), daß der Fisch wohl eher im Kraut hängen bleibt oder sich anderweitig vom Haken befreit, als das man den Anbbiß überhaupt erst bemerkt. Die Montage gestaltet sich recht einfach und besteht nur aus einem Anti-Tangle-Tube, einem Birnenblei bzw. geschlossenem Futterkorb, zwei Gummiperlen, einem Wirbel und einem Vorfach mitsamt Bleischrot und Auftriebskörper. Die beiden Gummiperlen dienen dazu, das Gewicht des Bleies / Futterkorbes am Wirbelknoten abzufangen. Der Auftriebskörper (Pop-Up-Stick) auf dem Vorfach dient dazu, daß der Köder kurz über Grund schwebt. Als Köder empfehle ich Tauwürmer. Diese sind ein absolut fängiger Universalköder, für den sich Aal, Karpfen, Stör, Schleie und Wels interessieren und an den meisten Teichanlagen auch direkt vor Ort gekauft werden kann. Weniger ist auch hier manchmal mehr und ein halber Tauwurm am 8er Haken findet oft mehr gewichtige Liebhaber, als ein dickes Tauwurmbündel. Aber auch eine kleine Dose Mais für die Karpfen, die sich in der Mittagssonne an der Wasseroberfläche sonnen, kann nicht schaden und hält sich ungeöffnet jahrelang in der Köderkiste. Wenn es erlaubt ist, verwendet man einen geschlossen Futterkorb und füllt ihn mit Katzenfutter (Geschmackrichtung Fisch oder Leber)! Der Futterkorb ist deswegen ein geschlossenes Modell, da man ja meist nicht anfüttern, wohl aber anlocken darf! So unglaubwürdig es auch klingt, das Katzenfutter erzielt eine deutliche Lockwirkung. Ich habe mal mit einem Bekannten mit identischen Montagen und Würmern aus der gleichen Dose geangelt. Er mit einem Birnenblei und ich mit einem Futterkorb; gerade mal 5 Meter auseinander. Ich hatte fünf Interessenten für meine Tauwürmer, bis mein Nachbar den ersten Wels an den Haken bekam…. Diese beiden Welse hatten wir Mittags innerhalb einer Angelzeit von einer Stunde innerhalb von 10 MInuten im Angelpark Scheid mit der oben genannten Montage gefangen. Bericht von Thomas Forellenteichangler