die dritte Grundel-Art aus dem Schwarzmeer-Gebiet hat erfolgreich den NRW-Rheinabschnitt besiedelt!
Anfang August 2008 wurden vom Hegebeauftragten der Rheinfischereigenossenschaft bei Testbefischungen im Rhein an einer Probestelle im Raum Zons zahlreiche Exemplare der Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) gefangen. Diese Fänge stellen, soweit bekannt, den ersten Nachweis dieser Art im deutschen Rheinabschnitt dar. Die Schwarzmund-Grundel ist eine unauffällige, bodenlebende und maximal rund 20 cm groß werdende Kleinfischart, die natürlicherweise nicht im Rheinsystem vorkommt. Da der Fang sowohl rd. 14 cm große, offensichtlich ausgewachsene und laichreife Exemplare als auch nur rd. 6 cm große juvenile Exemplare umfasste, ist davon auszugehen, dass die Art schon in größeren individuenreichen Beständen vorkommt. Auch wenn dieser erste Zufallsfund an einem einzelnen Standort im nordrhein-westfälischen Rheinabschnitt noch keine Rückschlüsse auf das Verbreitungsmuster im Rheinverlauf zulässt, ist es wahrscheinlich, dass die Art den Niederrhein schon durchgehend besiedelt. Im Zuge der Invasion durch die Kessler-Grundel, die erstmalig 2006 im NRW-Rhein nachgewiesen wurde und die heute schon weit verbreitet und massenhaft vorkommt, hat sich die Ausbreitung der Schwarzmund-Grundel offensichtlich weitgehend unbemerkt vollzogen. Somit kommen heute insgesamt drei ursprünglich nicht heimische, aus dem ponto-kaspischen Raum stammende Grundelarten im Rhein vor. Wie bei allen Grundeln sind auch bei der Schwarzmund-Grundel die Bauchflossen zu einer Saugscheibe verwachsen. Anders als bei der Kessler-Grundel, wo diese gelblich gefärbt ist, ist sie bei der Schwarzmund-Grundel weißlich. Charakteristisch ist zudem der schwarze Augenfleck in der ersten Rückenflosse. Weitere Infos unter: www.rheinfischerei-nrw.de vor Mai 2009