Angeln mit Uli Beyer: Die Blutrache der Hechte!

Anfang Mai war es endlich soweit: Als Guide für Oliver wollte ich auch meinen 1. Hecht des Jahres überlisten. Nachdem wir unsere Boote startklar hatten, fuhren Oliver und ich auf den See. Ich erklärte ihm, dass Nils Master

jetzt bestimmt gut sei und empfahl ihm, beide Ruten damit zu bestücken. Wir wollten erst einmal „Meter machen“ und den See von hinten nach vorn aufrollen. Deshalb fuhren wir erst einmal lang über den See. Noch miteinander redend flog nach wenigen Metern bereits Olivers rechte Rute fast ins Wasser. Keine 5 Minuten auf dem Wasser, hatte sich der erste 70er gleich „angehängt“. Oliver war begeistert: „Jetzt kann nichts mehr passieren – das ist ja schon ein großer Hecht für mich!“ Ich war angenehm überrascht, denn eigentlich erwarten meine Mitfahrer immer möglichst schnell die supergroßen Pikes. Wir konnten das Tagesprojekt locker angehen. Kurze Zeit später „gestand“ Oliver mir, dass er an diesem Tag Geburtstag habe und eigentlich doch gegen 18 Uhr wieder an der Trailerstelle zurück sein müsse. Wir mussten unser Tagesprogramm also gedanklich etwas kürzen. Beim Schleppen tat sich zunächst nichts mehr. Einige Zeit blieben wir ohne Biss und begannen zu werfen. Schon der 1. Wurf auf meinen Shimano-Zalt brachte eine Attacke – leider blieb dieser Hecht nicht hängen. Auch Oliver bekam einen Biss – ich noch einen Nachläufer. Das war´s erst einmal wieder mit der Beisserei. Wieder galt es längere Zeit zu probieren und zu testen. Wir drifteten inzwischen über tieferes Wasser und testeten verschieden Köder durch, als ein recht ordentlicher Hecht vor meinem Gummiaal abdrehte. „Der war gar nicht so übel!“ rief ich noch zu Oliver, als der mir fast erwiderte: „Ich hab´einen!“ Wieder ein knapp 70er Hecht machte ihn völlig happy: „Super hier! Bisher habe ich hier noch keinen Hecht gefangen!“ Er hatte diesen 2. Hecht auf einen ZAM 16 cm – ebenfalls in Shimano-Dekor gefangen. Für mich erstaunlich: Der Hecht stand schon recht weit vom Ufer entfernt im Freiwasser! Dieser Hecht überlebte leider nicht und wurde dem Kochtopf geopfert. Oliver hatte noch große Schwierigkeiten bei und Respekt vor der Handlandung. Am toten Fisch erklärte ich ihm die Anatomie und machte ihm Mut: „Der beste Weg, einen Hecht aus dem Wasser zu befördern ist die Handlandung!“ Skeptischen Blicken erwiderte ich: „Zwar kommt es immer einmal vor, dass man sich etwas beim Landen verletzt, aber insgesamt ist das recht problemlos, schnell und praktisch! Oliver spülte im Gespräch etwas Blut aus dem Boot und ich schmunzelte: „Wenn ich das mache, ist es immer mein eigenes…“ Wir drifteten weiter und es blieb lange Zeit ruhig. Insgeheim erinnerte ich mich an Schweden letztes Jahr. Bei strahlendem Sonneschein war Zalt-silber recht gut und ich montierte gleich die „Überdosis“ – den 19er Zalt in Blau-Silber, um schön weit durch das Wasser zu blitzen… Die Idee wurde prompt belohnt. In kurzer Zeit fing ich 2 Hechte – klein aber fein! „Wir haben schon 4 Stück und unser Tagespensum waren geplante 8 Fische!“ rief ich Oliver zu. Der Wind war stärker geworden und wir zogen es vor, an einer unscheinbaren Stelle zu ankern. „Wir machen hier erst mal Mittag!“ schlug Oliver vor. Ich angelte weiter und dachte: „Wo einer ist, sind vielleicht noch mehr!“ Ich setzte mein Boot etwas um auf eine Kante in ca. 5 Metern Wassertiefe. Wegen ausbleibender Bisse hatte ich wieder auf meinen „Hecht-Zalt in Shimano-Farben“ ummontiert. Schon der zweite Wurf brachte einen super-Biss! Ich konnte den Hecht bei der Attacke sehen und wusste deshalb sofort: „Der ist besser!“ Oliver angelte inzwischen auch wieder und hatte sich ca. 50 Meter weiter entfernt verankert… Nach recht schönem Drill kam ein spukhässlicher Hecht an die Oberfläche: Dünn, ausgefranste Flossen und auch etliche entzündete Bereiche auf dem Körper. Die späte Liebe dieses Jahr hatte noch deutliche Spuren hinterlassen. Irgendwie war das Biest recht quirlig im Wasser und war auch (scheinbar) knapp gehakt. Ich wollte besonders schnell zugreifen und, ehrlich – es ist mir noch nie passiert(!), ich packte in den frei hängenden Haken meines Zalt-Wobblers. Der Hecht erkannte natürlich seine Chance und gab Vollgas – „Sitzt!“ Uli hing und Hecht zog ordentlich! Ich wusste gar nicht, dass Hechte so stark ziehen können… Nach diesem Schrecken waren wir beide erst einmal KO. Vorsichtig hob ich die hässliche Dame ins Boot und sah sieh an. Scheinbar unlösbar waren wir miteinander verbunden. Bitte seht es mir nach, dass ich hiervon kein Foto liefern kann. Hakenlösen war auch nicht so einfach – mir fehlte eine Hand. Ein ordentliches Zappelmanöver löste zumindest den Hecht – „DANKE – hättest Du auch vorsichtiger machen können…“. Wahrscheinlich hatte dieser Hecht intuitiv für tausende vorhergehende Hechte Blutrache nehmen wollen! Inzwischen war Oliver angekommen und wollte den schönen Hecht bestaunen. „Oh jeh, der Kescher wird mir immer sympathischer!“ waren seine ersten Worte. Ich reichte ihm einfach den Fotoapparat: „Jetzt können wir den vielen Anglern einmal plastisch zeigen, wie ein Haken aus dem Fleisch gelöst wird:


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