Unser Norwegentripp Mitte Mai wurde zum Desaster. Nachdem aus den Bergen, später als sonst, die Schneeschmelze den Wasserspiegel des 80 km langen Randsfjord um 60 cm anhob und die Flüsse tonnenweise Laub,
Gras, Holz und ganze Bäume aus den Bergen mit in den See brachten. Eine Gruppe aus Ostdeutschland, die vor uns am Randsfjord waren, fingen in den ersten Tagen im Naturschutzgebiet, direkt nach der Schneeschmelze, im Tal eine Menge guter Fische und als Beifang auf 15er Shad’s große Barsche. Nachdem es bei ihnen in den letzten Tagen ihres Urlaubes mit den Fängen schon rapide abwärts ging, kamen wir (meine Frau und mein 6 Jahre alter Sohn) an den See und bekamen nach 2 Tagen von unserem Vermieter gesagt, das man im Bereich des Naturschutzgebietes nicht angeln darf (die Flache Deltaregion am See), da dort die Brutgebiete der Wasservögel seien. Nachdem die Gruppe aus dem Osten abgereist waren kamen neue Leute ins Camp (die über die ganze Sache auch verärgert waren) und wir beschlossen gemeinsam unseren Unmut über das Ganze, bei dem Reiseveranstalter in Deutschland zu äußern, da dieser auch im Internet, Fachzeitschriften und seinem Prospekt mit dem Naturschutzreservat warb. Nach einigem hin und her hieß es dann plötzlich, von unserem Ansprechpartner vor Ort, dass wir im Reservat nun doch angeln dürften!!?? Mittlerweile waren zusätzl. 4 Tage verstrichen und in dieser Zeit war ich dazu gezwungen, die bis zu 60 m tiefen Bereiche des Sees abzuangeln, die im Frühjahr da oben auch keine Fische brachten. Zum guten Schluß fuhren wir dann nochmal in das Reservat und stellten fest, dass die Hechte an fingen zu Laichen. Man konnte den Hechtdamen mit bis zu 4 Verehrern im knöcheltiefen Wasser beim Laichen zuschauen und einige der liebestollen Hechte mit der Hand aus dem Boot heraus anfassen. Sie waren so im Rausch (wie die Kröten) das sie in unseren Ruderblättern einen Partner erkannten und sich ans Blatt drückten – ans Fangen brauchten man garnicht mehr zu denken, den in dieser Zeit sind die Fische nur noch an einem interessiert. In den 8 Tg. intensiven Angeln’s fing ich in den ersten Tagen sage und schreibe 3 Hechte. An Wettercapriolen kann ein Reiseveranstalter auch nichts ändern, aber an den ungeklärten Sachen im Reservat. Daher kontaktierte ich den Veranstalter nochmals nach unserer Ankunft in Deutschland, er versicherte mir, das er das Ganze nun selber vor Ort klären würde. Da ich im knöcheltiefen Wasser gesehen habe, was sich für ein Potenzial sich im See verbirgt, werde ich wohl nochmals einen Versuch wagen, das Dokkadelta zu befischen. MfG Helmut Schoddel