Nachdem ich endlich meinen Angelschein besaß (Nov. 2001), hielt mich in meiner Freizeit nichts mehr im Haus. Ich wollte jede freie Minute am Wasser verbringen und nur noch angeln, angeln, angeln.
Und zwar auch bei kaltem Wetter, obwohl ich – wie viele meiner Geschlechtsgenossinnen – leicht friere. Aber wenn der Köder im Wasser liegt und sich etwas tut, kommt mein Blut in Wallung. Ich hatte zwar schon die verschiedensten Fische gefangen, aber bisher keine Forelle und so freute ich mich auf das Anangeln am Gevattersee. Leider hatte ich keinen Erfolg zu vermelden und war dementsprechend enttäuscht. Also drängelte ich meinen Lebensgefährten immer wieder mit mir zum Angeln zu fahren. Es war an einem Samtagmorgen im Juni, als Achim und ich beschlossen es einmal am Frillesee zu versuchen, denn dort waren ebenfalls Forellen eingesetzt worden. Außer uns war am dem See kein Mensch weit und breit. Wir suchten uns eine schöne Stelle nicht weit von unserem Parkplatz und packten unsere Angelsachen aus. Schon gleich zu Beginn sah ich in einiger Entfernung einen Fisch rauben. Ich beköderte eine meiner beiden Ruten mit einem Tauwurm und warf den Köder aus. Es vergingen keine 15 Minuten, als das Glöckchen an der Rute mit dem Tauwurm einen leisen Ton von sich gab. Sofort lief ich hin und schlug an. Ich drillte zugüg und war gespannt, was für ein Fisch wohl gebissen hatte. Als er in Sichtweite war, sagte ich zu Achim: Das ist aber eine große Forelle! Er lachte und sagte: Mein Schatz, das ist keine Forelle, das ist ein Hecht. Das konnte gar nicht sein! Ich, ein Neuling auf dem Gebiet, sollte einen Hecht geangelt haben? Das konnte ich einfach nicht glauben. Aber es war tatsächlich so. Ich hatte meinen ersten Hecht gefangen! Was die Größe betraf, ging er zwar nicht in die Rekordliste ein, aber mit seinen 58 cm und 1,3 kg konnte er sich schon sehenlassen (meine ich jedenfalls). Er hat übrigens auch super geschmeckt. Uschi