Um 3:45 ging der Wecker. Alles war vorbereitet und obwohl die Zeit noch sehr früh war, bereitete das Aufstehen keine Probleme, denn es ging zur Zanderpirsch mit Gummi und Co.
Eine lange Schonzeit war endlich zu Ende und es sollte ein richtig guter Saisonstart 2006 werden. Nachdem noch schnell ein kleiner Snack eingenommen war, stand ich um 4:30 Uhr am Wasser. An diesem Tag begleitete mich mein Brunder, der extra zum gemeinsamen Pfingst-Zanderfischen aus Süddeutschland gekommen war. Tatort: Weser – Ich hatte mir für heute Morgen ein recht abseitsgelegenes Buhnenfeld ausgesucht. Das Wetter spielte mit – bedeckt, ganz leichter Wind aus West und Nieselregen bei 10 Grad. Nach ein paar abgesuchten Buhnenköpfen konnte ich leider noch keinen Kontakt feststellen und ich begann, mit den Ködern zu experimentieren. Schließlich war ich, wie schon so oft, in meiner Köderkiste auf einen kleinen 8cm Slottershad in blau/weiß gestoßen. Schnell montiert am 12gr-Erie-Kopf und los gings. Erster Wurf, zweiter Wurf, dritter…, was war das? Ein Kurzes Stoppen des Köders in der Absinkphase, die eigentlich noch gar nicht vorbeisein konnte. Ich reagierte sofort mit einen Anhieb und stieß auf mächtige Masse unter Wasser. Durch die Geflochtene hatte ich beim Anhieb zuerst das Gefühl, einen Hänger angeschlagen zu haben, da sich für wenige Zentel Sekunden gar nichts bewegte, bis plötzlich Leben in die Sache kam und sich der Fisch kopfschüttelt und zanderlike kopfstoßend in Bewegung setzte. Es war, als wenn ich ein U-Boot gehakt hätte, aber plötzlich kam der Fisch an die Oberfläche und ich sah beim walähnlichen Abtauchen eine mächtig breite Schwanzflosse. Ab diesem Zeitpunkt ging alles sehr schnell. Der Zander ließ sich für 2-3 Sekunden heranziehen, um kurz vorm Kescher nocheinmal die Rolle aufheulen zu lassen und erneut 5 Meter von der Spule riss. Der Drill war recht kurz, wie ich schon öfter bei Zandern um die 75-85cm feststellen konnte und dann war es soweit, der Kescher war viel zu klein mit seinem Öffnungsmaß vom 60cm, aber ich fädelte den Fisch in einem geeigneten Moment von vorne ein und zog ihn mehr als daß ich ihn heben konnte vorsichtig an Land. Da lag er nun und meine Freude hatte keine Grenzen. Ein Pracht-Zander mit stolzen 96cm und einem Gewicht (ich hatte die Digitalwaage im Rucksack) von 9580 Gramm. An diesen Fisch werde ich mich wohl noch lange erinnern. Auf jeden Fall grinse ich jetzt noch übers ganze Gesicht. Petri an Alle! Michael Bruns