Die richtigen Bleiköpfe zum Angeln Gummifischen

Was sollte man bei der Auswahl der richtigen Bleiköpfe zum Angeln Gummifischen beachten? Hier geben wir Dir die Antworten!

Bleiköpfe zum Angeln Gummifischen: Klassische Vertikal-Köder sind eher steif und damit den lebhafteren Gummiködern meistens überlegen.

Klassische Vertikal-Köder sind eher steif und damit den lebhafteren Gummiködern meistens überlegen.

„Wieviel Gramm haste drauf?“ fragt ein erfolgloser Angler seinen Nachbarn, der gerade einen schönen Zander drillt… „14 Gramm“ kommt die Antwort zurück und der Fragende fühlt sich schlicht veräppelt, denn mit 14 Gramm bekommt er überhaupt keinen „Kontakt“, aber Hänger ohne Ende… Der erfolgreiche Angler hatte nicht gelogen, sondern sein entscheidendes Bleikopfgeheimnis verschwiegen! Ähnlich wie bei Wobblern werden die Laufeigenschaften eines Gummiköders am Kopf festgelegt. In diesem Fall durch den Bleikopf. Welche Geheimnisse hinter der richtigen Auswahl stecken, ist gar nicht so schwer zu ergründen. Sicherlich ist Ihnen auch schon die verwirrende Vielfalt der Bleiköpfe aufgefallen. Sie ist jedoch berechtigt!

Bleiköpfe zum Angeln Gummifischen: Die Physik im Kopfe

Alle Bleiköpfe lassen sich jedoch auf wenige physikalische Grundprinzipien reduzieren. Wer sie versteht, kann viel mehr fangen (und deutlich weniger abreißen!). Teilweise macht die Wahl des richtigen Bleikopfs sogar erst ein Angeln an bestimmten Stellen möglich! Insbesondere sehr große und sehr niedrige Wassertiefen, starke Strömung und Gewässer mit starkem Pflanzenwuchs zeigen dem Angler und seinem nicht optimal gewählten Bleikopf die Grenzen auf. Es gibt zwei wichtige Grundkriterien für die Auswahl eines bestimmten Kopfes:

  • Die Befestigung der Kopföse. In Abhängigkeit vom Schwerpunkt des Kopfes bestimmt sie den Startwinkel des Köders beim Anzupfen bzw. die Phasen mit Grundkontakt.
  • Die Form, maßgeblich verantwortlich für den Wasserwiderstand, die Köderbewegung (im Fallen und beim Zug) und die Hakenstellung beim Biß!

Zu 1.: Alle Bleiköpfe lassen sich in folgende Befestigungsmuster einordnen: Frontbefestigte Bleiköpfe (front- oder forward-balanced) sind ganz vorn an der Spitze/Nase des Bleikopfs befestigt. Am Wirbel befestigt hängt der Haken fast senkrecht nach unten. Diese Bleiköpfe haben das Bestreben, schnellstens vom Bodengrund „abzuheben“. Standardbefestigte Köpfe sind kurz vor dem Schwerpunkt aufgehängt. Ein „hängender“ Bleikopf hat eine schräge Hakenstellung. Hier liegt man immer in der „goldenen Mitte“. Wie man möchte, der Kopf hält halbwegs Grundkontakt oder der Bleikopf steigt etwas vom Boden auf. Zentrumsbefestigte Köpfe sind im Schwerpunkt aufgehängt. Läßt man den Bleikopf im Karabiner hängen, so steht der Haken waagerecht. Dementsprechend „startet“ der Köder auch bevorzugt waagerecht – hält also auch sehr gut Grundkontakt!

Zuerst den richtigen Jighaken auswählen. Für einen 12 Zentimeter gummifisch eigent sich ein 3/0 bis 4/0 Jighaken.

Zuerst den richtigen Jighaken auswählen. Für einen 12 Zentimeter gummifisch eigent sich ein 3/0 bis 4/0 Jighaken.

Warum unterschiedliche Befestigungen?

Das Auswahlkriterium Ösenbefestigung sehen wir uns einmal genauer an. Als praktische Übung können Sie die Bleiköpfe einmal frei an einem Karabiner hängen lassen. Die Stellung, die sie dann einnehmen, ist ganz ähnlich wie die mit Gummiköder im Wasser. Zentrumsbefestigte Bleiköpfe haben die Öse genau über ihrem Schwerpunkt. Lässt man den Bleikopf im Karabiner hängen, so steht der Haken waagerecht. Dementsprechend startet auch der Köder tendenziell waagerecht. Er hält dabei sehr guten Grundkontakt. Ein Beispiel für diese Form ist der Erie-Kopf. Auch der Flat-Grub-Jig und der Bullet-Jig gehören dazu. Standardbefestigte Köpfe sind kurz vor dem Schwerpunkt aufgehängt. Ein so hängender Bleikopf hat eine schräge Hakenstellung. Mit ihm liegt man in der goldenen Mitte.

Der Kopf hat halbwegs Grundkontakt und steigt etwas vom Boden auf. Der bekannteste Kopf mit Standardbefestigung ist der Rundkopf. Mein persönlicher Favorit in dieser Gruppe ist allerdings der Fischkopf. Zur Familie gehören hier aber auch Arrowhead und Hammerkopf. Frontbefestigte Bleiköpfe haben die Öse ganz vorne an der Spitze. Im Wirbel befestigt hängt der Haken fast senkrecht nach unten. Diese Bleiköpfe haben das Bestreben, sofort vom Boden abzuheben.

Mein Top-Favorit ist die „Banane“. Auch der Walleye-Jig, Stand-Up-Jig (nicht verwechseln mit Erie-Jig, der lediglich eine Stand-up-Funktion hat!!!) und der Slide-along-Jig gehören hier dazu. Welchen Winkel hat die Schnur im fängigen Bereich???

Welche Auswirkungen haben nun die verschiedenen Kopfformen bzw. Aufhängungen auf die Bewegung des Gummifisches, und welche Vorteile bieten sie? Bleiköpfe und ihre Startwinkel – so hängen sie am Vorfach.. Achtung! Der Startwinkeltest am Wirbel darf nur OHNE Gummifisch erfolgen. Das Gummi ist im Wasser weitgehend gewichtsneutral und darf in der Trockenübung nicht am Haken montiert sein. Dann würden nämlich alle Haken senkrecht nach unten hängen…

Am besten erkläre ich die Unterschiede anhand meiner drei Favoriten. Die „Banane“… Ulis Favorit bei frontbefestigten Köpfen: Der Bananenkopf Bananenköpfe sind frontbefestig und starten dadurch auch mit kleiner senkrechter Zugkomponente (fast waagerechter Schnur) noch in die Höhe. Sie lässt Gummiköder auch dort noch (auf größter Distanz) in die Höhe springen, wo andere Jigs nur noch den Bodenschlamm „pflügen“. Idealer Einsatzfall: Große Wurfdistanz und flaches Wasser (1-2 Meter) – Optimale Kopfform um über Flachwasser, auch mit Steinen und Holz zu fischen.

Die Bewegung und die Befestigung haben einen äußerst angenehmen Nebeneffekt: Weniger Hänger und auch Kraut am Haken! Der „Fischkopf“ Ulis Favorit bei standardbefestigten Köpfen: Der Fischkopf „Fischköpfe sind „standardbefestigt“ und starten damit leicht nach oben. Durch seine spitze Kopfform ist der Fischkopf ausgezeichnet für äußerst starke Strömungen und die Schleppangelei geeignet. Idealer Einsatzfall: Gummifische, die in der Strömung mit möglichst wenig Blei auf Tiefe gebracht werden sollen. Angenehmer Nebenefffekt: Wegen des geringen Strömungswiderstandes am Kopf erfolgt optimale „Umströmung“ und Anströmung des Gummiköders.

Dadurch entsteht eine perfekte „Schwimmbewegung“ des Shads mit aufreizenden Kippbewegungen, die für viele Räuber besonders unwiderstehlich ist… Der „Eriekopf“ Ulis Favorit bei zentrumsbefestigten Köpfen: Der Eriekopf Erieköpfe sind „zentrumsbefestigt“ und starten dadurch annähernd waagerecht, also eigentlich gar nicht nach oben. Sie „halten“ optimalen Grundkontakt. Bevorzugte Einsatzfälle: Erieköpfe sind damit für sehr tiefe aber auch stärker strömende Gewässer geeignet. Die „Standup-Funktion“ lässt auch eine besonders gute Bissausbeute bei am Grund ruhendem Jig zu! Durch die waagerechte Hakenstellung sind zentrumsbefestigte, also auch Erieköpfe besonders für die in Holland beliebte Vertikalangelei geeignet! Bleiköpfe „von vorn“ – von links Rundkopf, Eriekopf, Fischkopf und Bananenkopf – der Fischkopf ist demnach Topfavorit bei stärkerer Strömung und Schleppfischerei, da er den geringsten Anströmwiderstand hat…

Bei der Auswahl eines Bleikopfes gibt es neben der Kräftewirkung jedoch weitere Faktoren, die von großer praktischer Bedeutung sind! Über die Art der Befestigung des Gummiköders lässt sich diskutieren. Ich glaube, die gängigste Halterung ist der einfache Widerhaken hinter dem Bleikopf, der in den Gufi geschoben wird. Ich mag sie eigentlich nicht so gern, weil die häufig so scharfkantig sind, dass der Köder mit der Zeit zerschnitten wird. Mit einer Zange oder Messer schneide ich sie meistens einfach stumpf. Andere Jig-Köpfe haben einfach eine Wulst/Verdickung als Halterung des Gummis. Die sind recht schonende „Gummihalter“, auch wenn bei extremer Angelei (und Beißerei) irgendwann einmal der Köder zu rutschen beginnt. Einfache Abhilfe: FRISCHER Sekundenkleber auf das Blei – Gummi drauf – fest! Qualtität sollten Sie auch auf die Spitze treiben!!! Die Kopfform hätten wir abgehakt, aber es stecken noch weitere wichtige Erfolgskomponenten im Bleikopf… Achten Sie beim Kauf des Bleikopfes bereits auf gute Angelhaken! Nichts ist schlimmer, als Stunden zu ackern, endlich den ersehnten Biß zu bekommen und dann ins Leere zu hauen oder nach kurzem Drill einen Aussteiger zu erleben. Die Ursache sind häufig billige Haken.

Woran erkennt man gute Haken an den Bleiköpfen

Ein guter Haken dringt schnellstmöglich bis hinter den Widerhaken in das Fischmaul ein. Eine superscharfe Hakenspitze ist ebenso wichtig wie eine gute Gleitfläche bis hinter den Widerhaken! Erst wenn die Hakenspitze bis zum Widerhaken „sitzt“, sind unsere Chancen für eine erfolgreiche Landung gut! Eine geniale Idee hat für dieses Problem VMC umgesetzt: Den sogenannten FASTGRIP-Haken, der nicht einen großen, sondern gleich 3, dafür aber sehr kleine Widerhaken besitzt. Mit diesem Hakentyp ist meine „Trefferquote“ noch einmal wirklich spürbar besser geworden! Gute Widerhaken / schlechte Widerhaken Grafik von VMC: Mit dem Fastgrip-Haken ist das volle Eindringen um fast 15 % leichter möglich, der 1. Widerhaken fasst bereits bei 65 % weniger Zugkraft als bei herkömmlichen „guten“ Haken. Berücksichtigen Sie diese Tipps alle, dürften sie „mit Köpfchen“ keine Probleme mehr haben.


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