Der Döbel ist ein Friedfisch aus der Ordnung der Karpfenartigen. Im süddeutschen Raum nennt man ihn Aitel oder auch Alet. Er ist in fast allen europäischen Gewässern zu finden, nur im Norden Skandinaviens, in Schottland und auch in Irland ist er nicht verbreitet. Seine größten Verbreitungsgebiete in Deutschland sind unter anderem der Oberrhein, die Mosel, die Ruhr, die Lech und auch die Weser. Weiß man, dass Döbel im Gewässer vorkommen, stellt sich natürlich die Frage: Wie kann ich ihn fangen? Diese und weitere Antworten findest Du hier!
Wann laichen Döbel und wo finde ich sie im Gewässer?
Versuchen wir ein paar Tatsachen festzuhalten: Der Döbel (Squalius cephalus) laicht zwischen April und Juni im Fließwasser. Manchmal auch in Seen, wobei er in Flüssen deutlich häufiger anzutreffen ist. Der Döbel kennt keine Winterruhe. Dafür beißt er bisweilen ganz schlecht im Sommer. Neuere Untersuchungen haben dafür eine Erklärung: Der Allesfresser wird bei reichlichem Pflanzenwuchs im Sommer zum Vegetarier. Zumindest teilweise. Überhaupt mag er Pflanzen in der Nähe. Überhängende Zweige im Bach oder angetriebenes Schwemmgut ziehen den Döbel geradezu magisch an. Kann er kein Dach überm Kopf finden, sucht er zumindest größere Tiefen auf. Ruhige Staustrecken über Wehren mag er lieber als rasche Strömung, tiefe Gumpen lieber als flache Riesel.
Döbel sind aufmerksame Fische
Döbel haben ein ausgeprägtes Frühwarnsystem. Spätestens beim dritten Fisch, der aus einem Rudel herausgefangen wird, riechen die übrigen Lunte. Es ist klüger, den Platz zu wechseln, als sich an einem beunruhigten Schwarm die Zähne auszubeißen.
Besonders im Sommer empfiehlt es sich, den Döbel vorsichtig näher zu kommen. Bei der Pirsch am klaren Bach wird deutlich warum: Der Döbel, den Du siehst, der hat Dich längst gesehen. Dann läßt er sich ein wenig tiefer sinken oder stromab treiben und ignoriert alle Deine Köder. Dann wird Dir klar, warum sie ihn in Norddeutschland auch Dickkopf nennen …
Mit welchen Ködern auf Döbel angeln?
Von den unfangbaren Einzelgängern und den scheuen Bachdöbel einmal abgesehen, kann man Döbel mit vielen Ködern überlisten. Die ganz Großen sind Räuber. Sie beißen oft überraschend auf die Köderfische der Hechtangler, lassen sich aber auch gezielt mit kleinen Wobblern beangeln. Schwimmwobbler haben den Vorteil, daß man sie mit der Strömung unter oder dicht an Hindernisse treiben lassen kann. Vor allem im Winter sind fleischliche Köder gut für Döbel. Ob Frühstücksfleisch, Wurst, Leber oder gestocktes Blut: mit allem fängt man. Bewährt haben sich auch Käse (kleine Würfel am Bodenblei oder Käsepaste an der treibenden Pose) und Würmer aller Art.
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Erstaunlich viele große Döbel werden regelmäßig mit Brot und Brotteig gefangen, vor allem im Sommer. Mais und Made bringen ebenso ihren Fisch wie Erbsen und Nudeln. Und wenn die Döbel Hunger auf Insekten haben (und das ist von Frühjahr bis Herbst der Fall), dann sind buschige Trockenfliegen und Nymphen, vor allem Köcherfliegen-Imitate angesagt.
Eine Besonderheit hat der Döbel noch: Er liebt Obst. Süßkirschen oder Weintrauben, zur Erntezeit an kleinem Drilling unter der Pose oder an der Spürangel angeboten, haben schon so manchen scheuen Döbel verführt. Die Jahreszeit diktiert uns nicht nur, welchen Köder wir wählen, sondern auch, wie wir angeln. Als Faustregel gilt: Je kälter das Wasser, desto tiefer müssen wir fischen, und desto statischer können wir den Köder anbieten. Wo wir im Sommer die Fliegenrute mit Schwimmschnur schwingen, ist im Herbst die treibende Pose an der Matchrute besser. Und im Winter fischen wir mit Bodenblei auf Grund.
Der Fuchs unter den Fischen
Je kälter das Wasser, desto ruhiger kann der Köder am fein austarierten Rollblei (Schrote am Seitenzweig) quer über den Bachgrund trudeln. Später empfehlen sich kleine Köder (bitte während der Forellen-Schonzeit im Bach keine Maden benutzen), die an der Zitterspitzen-Rute mit festliegendem Blei in den tiefen Gumpen angeboten werden.
Das Gerät entspricht wie der Döbel der soliden Mittelklasse. Mehr als 0,20er Schnur brauchen wir selten. Kleine Döbel bis zu einem Pfund kämpfen manchmal quirlig, aber selten ausdauernd. Mittlere Fische vertrauen mehr auf ihr Gewicht als auf ihre Spritzigkeit und geben meist schnell auf. Döbel ab drei Pfund aufwärts müssen wir ernster nehmen; sie sind zäh und überraschen bisweilen durch schnelle Fluchten ins nächste Hindernis. So ist der Döbel: listenreich und unberechenbar, der Fuchs unter den Fischen.