Steckbrief Hering

Der Hering hat glatte ­Kiemen­deckel ohne strahlenförmige Streifen. Seine Bauchflosse beginnt, von der Seite betrachtet, ­hinter dem vorderen Ansatz der Rückenflosse. Der ­Purpurschimmer der Fische geht nach dem Fang ebenso leicht verloren wie die silbrigen Schuppen.

Der Hering ist ein beliebter Fisch bei Anglern und Fischern. Kein Wunder, denn es macht nicht nur Spaß ihn zu fangen, sondern auch zu essen.

Der Hering ist ein beliebter Fisch bei Anglern und Fischern. Kein Wunder, denn es macht nicht nur Spaß ihn zu fangen, sondern auch zu essen.

Steckbrief: Hering (lat. Clupea harengus)

  • Aussehen:
    Der Hering hat einen schlanken, dünnen Körper und glatte Kiemendeckel. Seine Schuppen lösen sich leicht, er besitzt mehr als 60 Schuppen entlang der Mittellinie an jeder Körperseite. Die Maulspalte führt bis auf die Mitte unter dem Auge. Eine Seitenlinie fehlt. Clupea harengus besitzt eine kurze Rückenflosse, eine weißliche Bauchseite und wird zum Rücken hin silbern, blau und grünlich.
  • Größe: Maximal 40 Zentimeter und bis 0,25 Kilo
  • Laichzeit: Je nach Stamm unterschiedlich, meist von Januar bis April und im Herbst
  • Tiefe: 1-200 Meter als pelagischer Schwarmfisch
  • Revier: Nordatlantik, Nord- und Ostsee
Der Hering ist ein beliebter Fisch bei Anglern und Fischern. Kein Wunder, denn es macht nicht nur Spaß ihn zu fangen, sondern auch zu essen.

Bild: BLINKER

Der Hering ist ein beliebter Fisch bei Anglern und Fischern. Kein Wunder, denn es macht nicht nur Spaß ihn zu fangen, sondern auch zu essen.

Wo, wann und wie lassen sich Heringe angeln?

Beim Kutterangeln auf der ­offenen See kann man das ganze Jahr über auf Heringe stoßen. So passiert es beispielsweise, daß beim Dorschpilken plötzlich ein Hering auf einen kleinen Beifänger beißt. Das gezielte Heringsangeln aber spielt sich vor allem im Frühjahr ab, wenn die Schwärme zum Laichen vor unseren Küsten auftauchen.

Etwa um die Ostertage ist es soweit: Entlang der Ostsee zwischen Flensburg und Lübeck und weiter bis nach Stralsund spricht es sich wie ein Lauffeuer herum, wenn die Heringsschwärme dicht unter Land kommen und zum Laichen in Flußmündungen, Kanäle, Häfen und Buchten ziehen. Passionierte Angler stellen den leckeren Silberlingen ebenso nach wie Gelegenheitsangler.

Wer Glück hat, zieht nach ein paar Stunden mit einem prallgefüllten Eimer nach Hause; bei Kälte und trübem Westwind-Wetter dagegen beißen die Silberlinge manchmal zögerlich, dann freut man sich über jeden Fisch. Die Saison an der deutschen Ostseeküste dauert je nach Ort und Wassertemperatur von Ende März bis in den Mai.

Heringe lieben tieferes Wasser. An flach abfallenden Stränden wird man daher vergeblich nach den kleinen Leckerbissen Ausschau halten. Man orientiere sich daher an Plätzen mit steilen Ufern, also Kaimauern, Brücken, Schiffsanleger und dergleichen. Wenn sich die Gewässer auch noch stark verengen, dann stehen die Heringe hier dicht an dicht; solche Stellen zählen zu den Top-Plätzen. Allerdings darf man nicht glauben, hier alleine zu fischen: Mancherorts geht es am Wochenende am Ufer enger zu als auf einem Dorschkutter.

Für Uferangler bieten sich vor allem die Ostsee-Häfen an folgenden Stellen an:

  • Die Schlei bei Kappeln ist und bleibt eine Hochburg für Heringsangler, vor allem der Bereich im Kappelner Hafen an der Drehbrücke verspricht Hering satt.
  • In Kiel ziehen die Angler fast mitten im Stadtzentrum und in Sichtweite der Skandinavienfähren massenhaft Fische aufs Trockene.
  • Auch die Hansestadt Lübeck bietet kilometerlange Heringsstrecken, nämlich entlang der Trave von der Mündung bis nach Lübeck hinein. Sehr gute Angelplätze findet man hier bei der Herrenbrücke und vor allem im Hafen Schlutup.
  • Was die Schleswig-Holsteiner haben, das besitzen die Angler in Mecklenburg-Vorpommern schon lange: Top-Angelplätze für den schmackhaften Ostseehering, der übrigens auch Strömer heißt.
  • In der Hansestadt Wismar treffen sich die Angler im Westhafen, in Rostock sind es die langen Ostsee-Molen und in Stralsund vor allem die Rügendammbrücke und die Hafenmolen.

Leider reicht nicht überall der Fischereischein, mancherorts werden Extra-Erlaubnisscheine fällig, und auch die Angelbedingungen variieren von Ort zu Ort. Beispielsweise sind in Lübeck nur Paternoster mit zwei Haken erlaubt: man erkundige sich vor dem Angeln nach den Bedingungen. Natürlich kann man im Frühjahr auch an vielen Stellen in Dänemark hervorragend Heringe fangen: Entlang der Küste und auf den Inseln warten Molen, Brücken und Schiffsanleger in Hülle und Fülle.

Heringe angeln: Wer das Verhalten kennt, fängt besser

Ein Hering kommt nie allein. Und diese Tatsache macht man sich beim Heringsangeln zunutze. Klassischerweise verwendet man ein spezielles Paternostervorfach mit zwei bis sechs kleinen Goldhaken, das man selber bastelt oder fix und fertig im Angelladen kauft. Die blitzblanken Fische beißen auch auf nackte Haken (Größe 7 und kleiner). Meist sind die käuflichen Fertig-Heringspaternoster aber zusätzlich mit Kunststoff-Flügelchen verziert, die mal farbig schillern, mal schlicht einfarbig daherkommen.

Eine Besonderheit vom ­Hering: Die Bauchflossen beginnen, von der Seite ­betrachtet, erst hinter dem vorderen Ansatz der Rückenflosse. Foto: BLINKER

Eine Besonderheit des ­Herings: Die Bauchflossen beginnen, von der Seite ­betrachtet, erst hinter dem vorderen Ansatz der Rückenflosse. Foto: BLINKER

Heringe sind Planktonjäger, und so stürzen sie sich auf die kleinen, vom Angler in zuckender, ruckender Bewegung gehaltenen Köder. Vorausgesetzt, man serviert die Goldhäkchen in der richtigen Tiefe. Normalerweise ziehen die Heringe tagsüber ein bis drei Meter über dem Grund. Uferangler werfen das Paternoster aus, das unten mit einem ca. 30 Gramm schweren Blei bestückt ist, lassen es absinken und holen es mit ständigen kleineren Rucken wieder ein. Ideal ist ein leichtere Rute von drei bis dreieinhalb Metern Länge und eine Stationärrolle, die mit 0,20er bis 0,25er monofiler Schnur bespult ist.

Der lateinische Name für Hering lautet Clupea harengus. Grafik: BLINKER

Bild: BLINKER

Der lateinische Name für Hering lautet Clupea harengus. Grafik: BLINKER


Der Biß der kleinen, aber vehement kämpfenden Fische ist nicht zu übersehen. Hat der erste Hering gebissen, sollte man etwas abwarten und die Rute nur ganz zart bewegen. Denn das Gezappel des gehakten Herings sorgt zumeist dafür, daß sich ein zweiter und dann ein dritter Fisch auf die verbleibenden Goldhaken stürzt. Der Futterneid der Heringe ist ungeheuer, und mit einem Paternoster nutzen Kochtopfangler dies aus. Statt des Bleis kann man ans Ende des Paternosters auch einen hakenlosen silberfarbenen Kleinpilker oder einen Blinker einschlaufen. Der blinkende Metallköder übt eine starke Lockwirkung auf die futterneidischen Heringe aus. Allerdings fischt man oft an Steinschüttungen oder ähnlich unreinem Grund, die Hängergefahr ist hier beträchtlich, und ein Heringsblei bleibt seiner Form wegen nicht so leicht am Grund hängen.

Wer den Drillingshaken dennoch am Blinker läßt (falls überhaupt erlaubt), hat zwar alle Chancen auf zusätzliche Fänge: Oft genug lauern Dickbarsche unter den Heringsschwärmen. Sogar Meerforellen wurden auf diese Art schon gefangen. Andererseits besteht Bruchgefahr, denn die Heringsvorfächer sind meist zu dünn, um einen großen Fisch zu bezwingen.

Wenn im Frühjahr die Heringe zum Laichen in Ufernähe kommen, gibt es kein Halten mehr. Sowohl gestandene Angler als auch Gelegenheitsangler stellen den silbernen ­Fischen ­nach. Foto: BLINKER

Wenn im Frühjahr die Heringe zum Laichen in Ufernähe kommen, gibt es kein Halten mehr. Sowohl gestandene Angler als auch Gelegenheitsangler stellen den silbernen ­Fischen ­nach. Foto: BLINKER

Vom Boot aus angelt man ähnlich wie vom Ufer, nur bequemer: Das Auswerfen entfällt, und es gibt keine Drängelei. Außerdem fängt man beträchtlich mehr. Wer beispielsweise während der Heringszeit mit einem Boot auf der Schlei unterwegs ist, der kann an einem Tag ein paar hundert Fische fangen. Sie schmecken frisch gebraten ebenso wie geräuchert oder sauer eingelegt.

Die Verbreitung des Herings

Der Hering ist ein Fisch der nördlichen Meere. Er ist von der Ostsee über die Nordsee und den ­Atlantik bis zur amerikanischen Küste zu finden.


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