Jedes Meerforellen-Frühjahr dasselbe: es ringelt!
Plötzlich sind sie da – die Meerforellen! Mit steigenden Temperaturen im Frühling blüht auch das Leben in den Flachwasserbereichen der Ostsee wieder auf. Die Meerforellen sind vom Laichen zurück und suchen nach Nahrung am Ufer. Auch blanke Fische sind nun im Flachen unterwegs, denn sie haben Hunger. Zudem ist es hier wärmer, das kurbelt den Kreislauf an. Da kommen die Proteinbomben in Form von Seeringelwürmern gerade recht.
Der Seeringelwurm – das perfekte Opfertier
Es ist die Stunde des Seeringelwurms! Der Seeringelwurm (Nereis diversicolor) ist neben dem Wattwurm einer der fängigsten Angelköder am Meer (er zählt zu den Borstenwürmern) und lebt im Mittelmeer, Atlantik und in der Nord- und Ostsee. In diesen Regionen bevorzugt er eher etwas schlickigere Böden im Gegensatz zum Wattwurm, der auf reinem Sand lebt. Dank dieser weiten Verbreitung gelingt es ihm alljährlich, jede Menge ahnungslose Touristen zu kneifen. Wenn er allerdings von einem Fisch erwischt wird, ist er selbst gekniffen. Schon gegen eine pfündige Meerforelle ist er chancenlos. Die hungrigen Fische schätzen ihn sehr, er besitzt kaum unverdauliche oder nährstoffarme Bestandteile. Somit passt er perfekt in den Ernährungsplan „Massephase“ im zeitigen Frühjahr.
Je nach Wassertemperatur im März oder April entwickelt der Wurm Schwimmborsten und Ruder. Die Paarung naht. Es kommt zum Vorspiel. Die Würmer werden aktiver und exponieren sich mehr. Fischereilich jetzt auf jeden Fall eine interessante Phase, die leider nicht lange andauern wird. Also nichts wie los!
In folgenden Veröffentlichungen im FliegenFischen finden Sie passende Bindeanleitungen zu fängigen Mustern: „Der ultimative Wurm“, der Aurora-Wurm in FliegenFischen 2/2009 von Roman Moser und „Todestanz im Mondschein“ von Axel Wessolowski in FliegenFischen 2/2008.