37.000 Lachse mit Gewichten von 4 bis 5 Kilo sind am 24. Mai 2016 aus einem zerrissenen Netzgehege entwichen.
Alle sind aufgefordert!
Pro gefangenen Lachs wird eine Prämie von Norw. Kronen 200,– (€ 20,–) gezahlt. Nach dem Vorlegen und Registrierung der Fische darf man diese auch selbst verwerten. Die Norweger nehmen das Problem der geflüchteten Lachse sehr ernst. Sie kreuzen sich mit den wilden Fischen, konkurrieren mit ihnen um Standplätze und Nahrung und verbreiten Krankheiten.
Anmerkung Johannes Radtke, Fischereibiologie
Die ökologischen Folgen solch künstlicher Lachsschwemmen sind gefährlich und kaum abschätzbar. So beobachten Forscher an fast allen Lachsflüssen Norwegens eine zum Teil beängstigende Zahl an entflohenen Zuchtfischen unter den Aufsteigern. Gelingt diesen Fischen das Ablaichen, ist das eine mittlere Katastrophe für die angestammte Lachspopulation. Die genetische Zusammensetzung des betroffenen Lachsbestandes wird durch Zuchtfische massiv verändert. Der in Jahrtausenden entsprechend der Lebensbedingungen im Gewässer entstandene Genpool wird unter Umständen durch einen einzigen massiven Zustrom von Zuchtfischen zerstört oder zumindest nachhaltig gestört. Eine echte Bedrohung! Entflohene, künstlich unfruchtbar gemachte Lachse können sich zwar nicht mit wilden Fischen paaren und dem Bestand so genetisch schaden. Doch der Einfluss auf Wildbestände ist noch nicht ganz geklärt, einige Studien zeigten, dass die Entkömmlige durchaus über einen Wandertrieb zum Süßwasser verfügen. Das Problem an der Sache ist, dass diese Fische wahre Fressmaschinen sind und sie vermutlich keine Fraßbremse im Süßwasser entwickeln, wie es bei Laichfischen der Fall ist. Was nun passiert, wenn ein steriler Lachs in einen Lachsfluss schwimmt, der ja quasi die Kinderstube aller Wildlachse darstellt, kann man nur erahnen…