Ende Mai machten sich sechs Leser gemeinsam mit uns auf den Weg nach Südschweden zur dritten Blinker-Testreise. Ziel war es, unterschiedlichstes Tackle in den südschwedischen Gewässern einem Test zu unterziehen. Mit von der Partie war ein professioneller Filmer, der uns auf Schritt und Tritt mit Drohne und Kamera im Anschlag begleitete. Wir fischten an unterschiedlichen, wunderschönen Seen der Region Småland. Unsere Mobilität war vor Ort dank zweier Testwagen von NISSAN gewährleistet.
Raubfischangeln in Schweden – Ein Traum wird wahr!
Sommerwetter ist kein Angelwetter. Diese Regel ist so alt wie richtig. Wenn Petrus es also zu gut meint, muss der Angler manchmal kämpfen, um noch zum Erfolg zu kommen. Genau das taten die Teilnehmer der diesjährigen BLINKER-Testreise beim Raubfischangeln in Schweden! Das Land schenkte uns nichts, jeder Biss musste hart erarbeitet werden. Doch das schwächte keineswegs den Einsatz der Testangler. So erkämpfte sich jeder seine Fische und einige Teilnehmer sogar ihre ersten Hechte überhaupt. Mit von der Partie war Spro-Teamangler und Raubfischexperte Eric Struck sowie die wirklich eifrigen Testangler Moritz (37), Niklas (18), Uwe (55), Tobias (30), Jens (27) und Alexander (41). Selbst nach einem ganzen Tag auf dem Boot in praller Sonne ging es nach dem Abendessen sofort auf den Steg vor unserem wunderschön gelegenen Ferienhaus.
Sechs Unbekannte
Vor dem ersten Zusammentreffen an der Fähre in Rostock war die Aufregung schon ein wenig spürbar. Schließlich sollten die nächsten sieben Tage mit Unbekannten verbracht werden. Doch schon nach dem ersten Kennenlernen war klar – die Woche wird genial! Der erste Eindruck bestätigte sich schon auf der Stena Line-Fähre und im weiteren Verlauf der Reise.
Für drei der Teilnehmer sollte es um den ersten Hecht überhaupt gehen. Entsprechend groß war die innere Aufregung vor der ersten Nacht in unserem wunderschön gelegenen schwedischen Ferienhaus von Novasol, unserem Basiscamp. Der erste Morgen grüßte schon früh mit Sonnenschein. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es auf die schwedische Landstraße. Das Paradis Fiskecamp am glasklaren Södra Wixen war unser Ziel. Der Name ist Programm: Die kleine Anlage bietet alles, was der Angler sich wünschen kann. Mit modernen Alubooten und zwei erfahrenen Guides ging es auf den See hinaus, Kurs: Hecht! Einfach war die Angelei in dem klaren Wasser und bei strahlender Sonne wahrlich nicht. Hechtprofi Eric verteidigte gleich seinen Ruf und fing mit einem Fisch in den 50ern den ersten Fisch der Reise. Schon wenig später legte unser Youngster Niklas mit seinem ersten Hecht auf eine Jerkrute nach. Das Werfen mit der Leoza Baitcaster hatte er erst ein paar Würfe zuvor gelernt, eine super Leistung!
Am zweiten Angelplatz war es für Alexander soweit: Nach einem Wurf in Richtung einer flachen Bucht schnappte sich der erste Hecht seines Lebens den BBZ-1 Swimbait. Der Fisch saß gut und unser schwedischer Guide konnte den Fisch sicher landen. Alexanders Grinsen verschwand zumindest an diesem Tag nicht mehr. Wir fingen noch ein paar Hechte bis Mitte 70 und verloren einen starken Fisch, der auf den Rapper gebissen hatte. Der Tag neigte sich schon dem Ende, als es noch eine Premiere mit großen Emotionen gab: Direkt vor dem Fiskecamp konnte Tobias ebenfalls seinen ersten Hecht landen. Der Jubelschrei dürfte unter den kühleren Schweden in der gesamten Region für einige Verunsicherung gesorgt haben.
Schwierige Bedingungen
Der folgende Tag auf dem wunderschönen See Rusken war von Sonne und relativ schlechten Fängen geprägt. Immerhin: Jens und Uwes Boot brachte ein paar Hechte an Deck und Niklas zeigte mit vielen, aber kleinen Hechten abermals sein Geschick im Umgang mit der Jerkrute. An diesem Traumgewässer sind allerdings ganz andere Fänge möglich, so dass wir nicht hundertprozentig zufrieden waren. Schuld konnten wir dem zu guten Wetter geben. In den Folgetagen besuchten wir die außerdem Mörrum, wo wir einen exzellenten Vortrag über dieses Ausnahmegewässer für Lachs und Meerforelle hörten und uns sogar auf die edlen Salmoniden versuchen durften. Doch bei praller Sonne und deutlich zu hohen Wassertemperaturen bekamen wir erwartungsgemäß keinen Biss. Also gab es eine Planänderung: ab ins Salzwasser!
Im Schärengarten waren die Hornhechte leider am Laichen, was uns diese Fischart betreffend einen Strich durch die Rechnung machte. Das Geniale in Südschweden: Wenn Mefo und Horni nicht wollen, gibt es noch Barsch und Hecht – direkt nebenan. Jens hatte hier offensichtlich den besten Riecher und landete direkt nacheinander zwei gute Hechte. Nur Moritz war noch Schneider und fischte eisern weiter, um seinen ersten Hecht überhaupt zu fangen. Der letzte Angeltag brach an und wir versuchten es an unserem Hausgewässer direkt vor der Tür. Angeln mitten im dicksten Pflanzendschungel war angesagt. Moritz bekam einen tollen Biss, doch der Fisch blieb nicht hängen. Egal: durchatmen, konzentrieren, werfen, Flapper an der Oberfläche führen, Schwall, kurz warten, Anhieb – Bingo! Selten gab es mehr Freude über einen Hecht in Schweden. Ein gelungener Abschluss einer gelungenen Reise.