Fünf Gründe, warum sich Nachtangeln auf Hecht lohnt:
- Hechte legen ihre Fressphasen oft in die Dunkelheit, wenn sie tagsüber stark beangelt werden
- Chancen auf einen Großfisch steigen
- Fresszeiten können durch Anfüttern auf einen bestimmten Zeitrahmen trainiert werden
- Konfrontation zwischen Familie und Beruf verhindern
- Ruhe genießen
Im Laufe der Jahre habe ich viele ganze Nächte im Winter bei Starkregen und Sturm am Wasser verbracht, in der letzten Zeit allerdings fische ich eher eine Stunde vor bis drei Stunden in die Dunkelheit. Doch warum sollte man nachts überhaupt auf Hecht angeln? Zum einen hat das persönliche Gründe: Für mich passt das perfekt in meinen Lebensrhythmus. Auf diese Weise bin ich zwei oder dreimal pro Woche am Wasser, ohne dass ich mit meinem Job oder meiner Freundin ins Gehege komme. Außerdem kann ich im Dunkeln meine Stellen anfüttern, ohne dass andere Angler das mitbekommen.
Für mich gibt es zwei Möglichkeiten des Nachtangelns:
- Beim der ersten schlägt man sein Zelt auf und verbringt die ganze Nacht am Wasser.
- Oder man fischt einige Stunden in die Dunkelheit hinein und geht dann nach Hause.
Andere Fresszeiten
Auch die Lebensweise der Hechte spricht dafür: Das Angeln auf Hecht in die Nacht hinein kann sowohl an stark befischten als auch an wenig befischten Gewässern erfolgreich sein. Hechte legen ihre Fressphasen oft in die Dunkelheit, wenn sie tagsüber stark beangelt werden. Auch Fische, die bereits ein- oder mehrmals gefangen und zurückgesetzt wurden, zeigen eine ausgeprägte Scheu gegenüber Ködern und Methoden, auf die sie schon einmal gefangen wurden. Hechte in kaum beangelten Gewässern fressen natürlicherweise zu unterschiedlichen Tageszeiten. Aber man kann ihre Fresszeiten durch Anfüttern auf einen bestimmten Zeitrahmen trainieren. Ganz sicher hat man beim Angeln nie eine Garantie, aber ich habe genügend Beweise an meinen Baggerseen, dass ich die Hechte in den ersten Stunden der Dunkelheit zum Fressen bringen kann.
An den Gewässern, die ich des nachts befische, beißen die Hechte aber nicht nur in der Dämmerungsphase und kurz danach. Auch mitten in der Nacht, meist um 1 Uhr, kommt es manchmal zu einer kurzen Fresszeit. Zwischen 8 Uhr abends und 1 Uhr morgens kommt es dagegen kaum zu Bissen, ebenso nicht nach 2 Uhr bis in die Morgendämmerung. Wenn ich dann doch mal eine ganze Nacht hindurch angle, nehme ich natürlich alle Fressphasen mit, doch das kommt wie gesagt heutzutage seltener vor.
Sechs Dinge, die man zum Nachtangeln auf Hecht benötigt:
- gute Kopflampe
- eine fertig aufgebaute Abhakmatte
- lange Lösezange
- geeichte Waage
- Kescher
- Kamera, Stativ und Selbstauslöser
Liegen diese Dinge so, dass man sie jederzeit beim Fang eines Hechtes zur Hand hat, kann eigentlich wenig passieren. Egal ob man vom Karpfenzelt angelt oder unter freiem Himmel nur neben den Ruten hockt, das Wohl eines Hechtes hat für mich auch beim Nachtangeln oberste Priorität. Nachtangeln ist etwas völlig anderes als das Angeln am Tag. Nicht nur, dass man schlechter sehen kann, alles erscheint in der Nacht schwieriger, egal ob wir nun den Angelplatz herrichten oder einen Hecht abhaken. Deshalb sollte man gut organisiert sein. Ein anderer Vorteil ist, dass man viel weniger Gerät am Wasser liegen lässt und vergisst, wenn man wieder einpackt.
Futter und Köder
Obwohl ich meine Futterstellen immer mit Makrelenköpfen anlege, bedeutet das nicht, dass sich auch Makrelen am Haken befinden müssen. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte, dass man auf Makrelenstücke besser fängt, als auf Stücke von anderen Fischarten. Ich versuche meine Anwesenheit am Wasser so zu legen, dass die Hechte das Anfutter schon verschlungen haben und sich nun auf meinen Köder stürzen. Bevor ich einpacke, verteile ich immer noch ein paar Fischstücke am Futterplatz, als Vorbereitung auf meinen nächsten Ansitz.
Sofortiger Anhieb
Beim Nachtangeln schlage ich bei einem Biss immer sofort an. Manchmal nehmen die Hechte nachts einen Köder auf, ohne damit abzuziehen, besonders über einem Futterplatz. Nachts verwende ich auch größere Haken. Zum einen, weil ich beim sofortigen Anhieb eine größere Chance habe, einen Hecht auch zu haken und zum anderen, weil Hechte einen größeren Haken viel eher spüren, wenn sie mit dem Köder abziehen. Ich bin überzeugt, dass die Hechte meinen Köder auch manchmal wieder ausspucken, aber das ist mir lieber, als wenn ein Hecht zu tief gehakt wird.
Sensible Bissanzeige
Eine extrem sensible Bissanzeige ist absolutes Muss, besonders wenn man im Zelt schläft. In der Nachts verwende ich schwerere Bleie, damit ich meinen Bissanzeiger mit dem Gewicht so einstellen kann, dass schon die kleinste Bewegung einen Fallbiss oder Abziehbiss signalisiert. Wenn ich schlafe, habe ich immer Funkbissanzeiger mit einem Empfangsgerät im Einsatz, sodass ich, sobald ich das Piepen höre, vom Schlafsack sofort an den Ruten stehe.
Gute Unterhaltung
Das Angeln im Dunkeln braucht Gewöhnung und ist nicht jedermanns Sache. Manche sind sehr schnell gelangweilt, weil man in einer klaren Nacht nichts sieht als den Sternenhimmel. Deshalb gehe ich nie ohne Radio und Handy ans Wasser. Diese beiden Geräte beschäftigen mich in den Stunden, in denen nichts beißt.
Warm eingepackt
Nachts kann es extrem kalt werden, wenn die Sonne untergegangen ist und die Dämmerung hereinbricht, vor allem im Winter. Dagegen hilft nur, dass man von Kopf bis Fuß warm eingepackt ist, denn wenn man friert, packt man viel eher zusammen als eigentlich gedacht. An Kleidung braucht man:
- eine warme Mütze
- einen weichen Nackenwärmer
- einen Thermohose
- Thermosocken
- Winterstiefel
- zwei Paar Handschuhe (für den Fall, dass eines mal nass wird)
- einen dicken Fleecepullover mit Kapuze sowie einen dicken Mantel.
Video-Tipp: Hecht- und Barschangeln im Sommer