Norwegen ist für viele der Inbegriff des schweren Meeresangelns. Nur wenige wissen, dass dort auch Raubfisch-Fans mit leichtem Tackle eine Menge Spaß im Salzwasser haben. Pollacks sind vielleicht die Königsfische der leichten Meeresangelei im modernen Raubfisch-Stil!
Die meisten von Euch, die schon einmal zum Angeln in Norwegen waren, konnten sicherlich schon Pollacks fangen, oder? Meistens sind diese Fische aber „nur“ Beifang beim Pilken. Vermutlich haben die wenigsten von Euch diesem tollen und wohlschmeckenden Flossenträger schon einmal gezielt mit der Spinnrute nachgestellt. Hier geben wir Euch 6 Tipps, wie Ihr bei beim Angeln auf Pollack und leichten Gerät erfolgreich abräumen könnt.
Beim Angeln auf Pollack ist der Fangplatz entscheidend
Generell sind alle Uferkanten mit schnell abfallender Felsen und üppigen Laminarienbewuchs ganz heiße Ecken. Da finden die Räuber Schutz und Nahrung. Ein weiterer Hotspot sind flachere Unterwasserberge. Geht dann noch eine gute Strömung ist die Rute oft schnell krumm. Auch Unterwasserplateaus ziehen Pollacks magisch an und bringen gute Fangerfolge.
Standtiefe abchecken
Pollacks sind ganz selten in Grundnähe unterwegs. Mit ihren großen Augen jagen die Kämpfer meistens in der mittleren Wassersäule, während des Mittsommers Nachts sogar häufig an der Wasseroberfläche. Das können wir dann mit den Augen und Ohren abchecken. Wenn die Jungs im Mittelwasser ihre Bahnen schwimmen hilft das Echolot. Pollacks jagen oft in kleineren Schwärmen und verraten ihre Standtiefe durch ein zwei Sicheln auf dem Display.
Die besten Köder zum Angeln auf Pollack
Klar, ganz vorne sind Gummis. Je nach Angeltiefe, Strom und Drift an 20-80 Gramm Jigköpfen mit großen stabilen Einzelhaken. Farblich kommen rote und braune Töne mit etwas Glitter gut an, die Größe ist variabel. Ganz wichtig ist ein Schwanzteller der ordentlich arbeitet. Mit Pilker geht auch was. Der sollte dann Solo angeboten werden und so leicht wie möglich sein. An flachen Stellen läuft es auch sehr gut mit Tiefseegarnelen oder Fischfetzen im freien Fall.
Gute Führung
Wer auf Gummi setzt ist mit stetigen langsamen einkurbeln gut bedient. Oft verfolgen Pollacks den Köder bis knapp unters Boot, also nicht zu früh wieder ablassen. Bei guten Strom wird Gummi und Jig in die Andrift ausgeworfen und kann dann bis knapp in die Abdrift durchsacken. Das gleiche gilt für Pilker. Die Führung ist aber wesentlich rasanten. Schnell gedrehte Pilker bringen eindeutig mehr Attacken. Tiefseegarnelen und Fischfetzen bringen bei keiner oder kaum Strömung Fische. Das geht auch sehr gute vom Pier, Mole oder Steg.
Hart aber herzlich
Pollacks sind knallharte Figther. Vor allem die erste Flucht ist brachial und ohne Gnade. Die Einstellung der Rollenbremse ist da klar gefragt. Ganz dicht bringt Schnurriss oder der Köder schlitzt aus. Bei zu weich eingestellter Bremse haken sich die Fische oft nicht richtig und steigen im Drill aus. Am besten Schnur in die eine und Rute in die andere Hand. Gibt die Spule bei krummer Rute gemächlich Schnur frei ist die Bremse optimal eingestellt.
Wahl des richtigen Gerätes zum Angeln auf Pollack
So richtig Spaß bringt das gezielte Angeln auf Pollack mit der Spinnrute. Je nach Strom und Tiefe reichen meist Ruten zwischen 40 und 80 Gramm Wurfgewicht mit sensibler Spitze und kräftigen Rückrad. Stationärrollen der 4000 bis 5000er Klasse oder kleine Baitcaster gefüllt mit 0,12er Geflecht runden das Besteck ab. Ganz wichtig ist ein bis zu zwei Meter langes transparentes 0,60mm Monovorfach oder Fluorocarbon.