Jedes Bundesland hat für Fische eigene Schonzeiten und Mindestmaße. Das kommt daher, da das Fischereigesetz und die dazugehörigen Verordnungen Sache der Länder sind und diese ihre eigenen Bestimmungen festlegen. Dadurch kommt es häufig beim Angeln in einem anderen Bundesland zu Verwirrungen, wenn man dort auf seinen Zielfisch angeln möchte.
Tritt man zum Beispiel eine Reise in ein anderes Bundesland an und möchte dort auf Zander angeln, wird man spätestens im Erlaubnisschein sehen, ob der Fisch beangelt werden darf oder nicht. Hier gibt es erhebliche Unterschiede.
So ist zum Beispiel in Hamburg der Zander vielleicht schon geschont, auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe in Niedersachsen aber noch frei! Ein Regelung, die häufig für Verwirrungen sorgt, da man doch im gleichen Fluss angelt – nur dass man halt auf der einen Uferseite komplett andere Schonzeiten und Mindestmaße hat als auf der anderen. Nichtsdestotrotz muss man sich an die Schonzeiten und Mindestmaße der einzelnen Länder halten!
Mit unseren Tabellen bekommt ihr einen Überblick über die aktuellen Bestimmungen für euer Bundesland. Doch Achtung, selbst innerhalb eines Bundeslandes gilt es, sich über abweichende Bestimmungen an jedem Gewässer zu informieren! Vereine, Verbände, manche Landesbezirke und sogar einzelne Gewässer haben eigene Regelungen. Also: Erst fragen, dann fischen!
Schonzeiten und Mindestmaße aller Bundesländer (Stand: Januar 2024)
Die Schonzeiten und Mindestmaße wurden auf Grundlage der einzelnen Bestimmungen der Länder zusammengetragen. Vor einem Angelantritt ist es dennoch notwendig, sich weitere Auskünfte bei den zuständigen Bundesländern und Angelverbänden einzuholen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtig- und Vollständigkeit können wir daher nicht übernehmen.
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Berlin
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Bayern
Fischart | Mindestmaß | Schonzeit |
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Aal | 50 cm | 01.10 – 31.12. |
Aitel | – | – |
Äsche | 35 cm | 01.01. – 30.04. |
Bachforelle | 26 cm | 01.10. – 28.02. |
Bachneunauge | – | ganzjährig |
Bachsaibling | – | – |
Barbe | 40 cm | 01.05. – 30.06. |
Bitterling | – | ganzjährig |
Brasse | – | – |
Dreistachliger Stichling | – | – |
Elritze | – | 01.05. – 30.06. |
Flussbarsch | – | – |
Frauennerfling | 30 cm | 01.01. – 31.12. |
Giebel | – | – |
Gründling | – | – |
Güster | – | – |
Hasel | – | 01.03. – 30.04. |
Hecht | 50 cm | 15.02. – 30.04. |
Huchen | 90 cm | 15.02. – 30.06. |
Karausche | – | ganzjährig |
Karpfen | 35 cm | – |
Kaulbarsch | – | – |
Lachs | – | ganzjährig |
Laube | – | – |
Maifisch | – | ganzjährig |
Mairenke | – | 01.05. – 30.06. |
Meerforelle | – | ganzjährig |
Meerneunauge | – | ganzjährig |
Moderlieschen | – | – |
Mühlkoppe | – | 01.02. – 30.04 |
Nase | 30 cm | 01.03. – 30.04. |
Nerfling | 30 cm | 01.03. – 30.04. |
Nordseeschnäpel | – | ganzjährig |
Quappe (Rutte, Trüsche) | 40 cm | – |
Rapfen (Schied) | 40 cm | 01.03.-30.04. |
Regenbogenforelle | 26 cm | 15.12.-15.03. |
Renke (Felchen) | 30 cm | ganzjährig |
Rotauge | – | – |
Rotfeder | – | – |
Schlammpeitzger | – | ganzjährig |
Schleie | 26 cm | 01.05. – 30.06. |
Schmerle | – | – |
Schneider | – | ganzjährig |
Seeforelle | 60 cm | 01.10.-15.03. |
Seesaibling | 30 cm | 01.10.-31.12. |
Steinbeißer | – | ganzjährig |
Stör | – | ganzjährig |
Wels | – | – |
Zährte | – | – |
Zander | 50 cm | 15.02. – 30.04. |
Zope | – | ganzjährig |
Woher kommt das Mindestmaß?Schon im 14. Jahrhundert gab es in Frankreich Mindestmaße für Fische. Zu Zeit Karls IV. („der Schöne“) waren viele Gewässer in Frankreich überfischt, und man klagte über die Abnahme der Fischbestände und überhöhte Preise. Außerdem wurde das Nachtangeln und Angeln in der Laichzeit verboten. 1328 wurden Mindestgrößen für Fische fest gesetzt. Nicht nach Länge – sondern nach Preis. So war es verboten, einen Hecht zu verkaufen, der weniger als 2 Deniers wert war oder einen Karpfen, der weniger als einen Denier kostete. Auch Bestimmungen gegen Wasserverschmutzungen gab es schon. Schließlich fasste Colbert, Minister des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. alle Fischereigesetze zusammen, kodifizierte sie und gab 1699 einen königlichen Erlass über die Gewässer und Forsten heraus, dessen Hauptpunkte sich noch heute in Angel- und Fischereirechten wiederfinden. |