Es gibt zahlreiche Forellenköder auf dem Markt. Von Bienenmaden über Forellenteig bis hin zu Spoons und Gummiködern – jeder Köder hat seine Berechtigung am Forellensee und fängt in unterschiedlichen Situationen.
Doch was sollte man bei der Verwendung der unterschiedlichen Köder beachten? Wie werden sie angeködert? Und: Wann sollten sie eingesetzt werden, um maximale Fangerfolge zu erzielen? Diese und noch weitere Fragen wollen wir hier beantworten, damit ihr den richtigen Forellenköder zur richtigen Situation einsetzt und fangt.
Forellenköder – im Überblick
- Forellenteig
- Zophoba-Larven
- Bienenmaden
- Wobbler
- Fischeier
- Spinner und Blinker
- Gummiköder
Forellenteig – mehr fangen mit den bunten Pasten
Im Angelladen und in den Taschen der Angler stapeln sich die Gläser mit Forellenteig. Angesichts der Vielfalt an Farben bzw. Farbkombinationen stellt sich die Frage: Wann nimmt man welche Sorte?
Wer am Angelsee Salmoniden fangen will, kommt an Forellenteig nicht vorbei. Die bunte Paste aus dem Glas ist, ob geschleppt oder stationär angeboten, ein top Forellenköder. Wenn er aktiv angeboten wird, sollte der Teig in Form gebracht werden, damit er im Wasser rotierende Bewegungen vollzieht.
So knetest Du eine Spiral-Form
Der fertige Köder soll wie eine breite Spirale aussehen, die zum Vorfach hin spitz ausläuft.
- Als Grundform wird eine Kugel geknetet.
- In die Kugel drückt man den Haken hinein.
- Zwischen Daumen und Zeigefinder etwa 1/3 des Teiges auf dem Vorfach spitz zusammen drehen, so dass der Köder danach einer Birne ähnelt.
- Den Bauch der Birne platt drücken.
- Den plattgedrückten Bauch zwei Mal vorsichtig zusammen drehen.
- Der fertige Köder soll dann wie eine breite Spirale aussehen, die zum Vorfach hin spitz ausläuft.
Teig mit Former
Die zweite Variante um den Forellenteig in Form zu bringen ist der Forellenteig-Former. Dafür muss der Haken im Teig komplett verschwinden und die Schnur muss an der Spitze des Löffels herausragen.
Für die Form wird der Haken erst in eine Teigkugel gerollt und dann so in den Former gelegt, sodass die Schnur oben herausragt. Am Anfang wird man wahrscheinlich immer etwas zu große Kugeln formen, so dass beim Pressen der überschüssige Teig seitlich heraus quillt. Nach ein paar Versuchen bekommt man aber das richtige Augenmaß für eine perfekt portionierte Kugel. Ganz wichtig ist bei dieser Prozedur die Position des Hakens. Oft ist er nach Öffnen der Form noch deutlich auf der Innen- oder Außenseite des Löffels zu sehen. Das geht gar nicht! Man muss das Pressen so oft wiederholen, bis der Haken vollständig im Teiglöffel eingebettet ist.
Ob mit den Fingern modelliert und mit dem Teigformer gepresst: Vor jedem Auswurf muss der Teiglöffel auf seine Laufeigenschaft überprüft werden. Routinierte Forellenangler ziehen den Teig deshalb kurz vor den Füßen durchs flache Uferwasser. Dabei können sie hervorragend sehen, ob der Löffel sich dreht oder nicht. Falls nicht, drücken sie einfach noch mal etwas nach.
Durch den Teigformer soll der Teig zwar die perfekte Form bekommen, oft verbiegt er sich aber beim Herauslösen aus der Form. Damit der Teig nicht so stark in der Form klebt, hilft es, wenn die Kugel zuvor etwas durchgeknetet wird.
Tipps für die Pastenwahl
- Im Sommer helle, auffällige Teigsorten ausprobieren.
- Im kalten Wasser fangen gedeckte Farben.
- Je kälter das Wasser, desto intensiver darf der Teig nach Knoblauch duften.
- Farbkombinationen sind besonders reizvoll.
- Teigfarben einsetzen, die von den Mitanglern nicht verwendet werden.
Zophoba-Larven
Bei diesem Forellenköder handelt es sich um die Larve des Großen Schwarzkäfers. Zophobas ähneln Mehlwürmern, sind aber etwas dunkler und deutlich größer. Auch eine Bienenmade kann in puncto Größe bzw. Länge nicht mit dem Zophoba mithalten. Denn die Larven werden bis zu fünf Zentimeter lang und manchmal auch als „Riesenmehlwürmer“ bezeichnet.
Die Larven werden zur Fütterung von Reptilien in Terrarien eingesetzt, eignen sich aber auch zum Forellenangeln. Gute Erfahrungen hat Forellenexperte Gregor Bradler am Gewässer gemacht. Er hat die Larven beim sogenannten „Standangeln“ getestet, also stationär angeboten, an der flach eingestellten Posenmontage und an der Grundmontage, wo er sie vom Gewässergrund auftreibend lassen hat. Da Zophobas nicht schwimmen, muss man ihnen Auftrieb verleihen.
Dafür wählte er eine Kugel Forellenteig, die auf dem Hakenschenkel platziert wurde. Weil die Larven ziemlich groß ausfallen, entschied er sich zunächst für eine größere Teigportion, um den nötigen Auftrieb zu erzeugen. Beim Beködern erwies sich der Panzer der Zophobas als ziemlich hart. Da haben die Fische keine Chance, den Köder auszulutschen oder unbemerkt vom Haken zu stibitzen.
Nach einiger Zeit zitterte die Spitze des Winkelpickers, mit dem Gregor die Grundmontage kombiniert hatte. Fühlung aufnehmen, Anhieb setzen – der Fisch hängt. Wenig später kann er eine Portionsforelle keschern. Dann ging die Pose auf Wanderschaft und danach auf Tauchstation. Die Salmoniden schienen auch auf Zophoba abzufahren. Beim Einpacken des Gerätes stand für Gregor fest: Zophobas werden in Zukunft seine Köderpalette beim Forellenangeln ergänzen. Ein top Köder!
Bienemaden als Forellenköder
Die Bienenmade ist als Köder an Deutschlands Forellenseen nicht mehr wegzudenken. Sie hat alle anderen Lebendköder in den Hintergrund gedrängt. Voraussetzung für den Fang-Erfolg beim Posenschleppen oder Tremarella-Fischen ist aber die richtige Anköderung. Hier zeigen wir dir, wie die fängige L-Form am Haken entsteht.
- Man benötigt zwei Bienenmaden und einen feindrähtigen langschenkligen Haken, der leicht geschränkt ist. Das heißt, die Spitze liegt nicht ganz auf einer Ebene mit dem Hakenschenkel. Die Haken dürfen ruhig Größen von 4 – 8 haben, ein großer Haken sitzt beim Anschlag besser als ein kleiner. Die Zeiten der 12er- und 14er-Haken sind längst vorbei.
- Die Bienenmade wird vom Kopf her vorsichtig komplett auf den Haken geschoben. Wurmangler wissen, wie das geht. Bei der richtigen Größe und guter Qualität sollte das aber auch für Einsteiger kein Problem sein.
- Wenn man zu kleine oder dickdrähtige Haken verwendet oder eine schlechte Bienenmaden-Qualität hat, kann es passieren, dass die Made ausläuft. Diese hier blieb intakt, selbst als sie zur besseren weiteren Handhabung über das Hakenplättchen hinaus aufs Vorfach geschoben wurde.
- Die zweite Bienenmade kommt auf den Hakenbogen. Sie wird direkt hinter dem Kopf durchstochen.
- Die zweite Made wird danach durch mehrfaches Überschlagen verdreht aufgezogen. Dadurch sitzt sie rechtwinklig zur ersten Made. Die Hakenspitze liegt frei.
- Fertig ist die L-Form. Sie läuft durchs Wasser wie eine Schiffsschraube und spricht damit die Forelle über die Seitenlinie an.
Still stehende oder nur sehr langsam bewegte Bienenmaden fangen im Winter deutlich besser als Forellenteig. Wichtig ist es allerdings, die Appetithappen genau auf der richtigen Höhe anzubieten. Zeigen die Forellen schon im Sommer wenig Neigung ihre Standhöhe zu verändern, so ist das Finden der richtigen Fresshöhe im Winter Fang entscheidend. Wenige Zentimeter höher oder tiefer können jetzt darüber entscheiden, ob die Kühlbox wohl gefüllt ist oder leer bleibt.
Fängige Fischeier
Das Forellenangeln mit Rogen hat sich besonders im Winter bewährt – er ist einfach ein optimaler Köder für die kalte Zeit! Durch ihre rote Farbe eignen sich die Lachsforelleneier besonders gut fürs Angeln, denn sie werden von den Fischen gut wahrgenommen. Bei kleineren Forellen sieht der Rogen hingegen blass-gelb aus. Nachteil der Rogen ist, dass sie sich nur schwer anködern lassen. Zwar befindet sich um den Rogen herum eine dünne Haut, durch die man den Haken mehrfach stechen kann, aber spätestens bei einem beherzten Wurf fällt dieser wieder vom Haken.
Es gibt jedoch eine gute Alternative für das Anködern: Mithilfe eines Damenstrumpfs werden die Rogen kompakt verpackt und mit einem Stückchen Schnur zugebunden. Anschließend werden die Rogen auf den Haken gestochen. So halten sie besser und die Fangchancen erhöhen sich.
Wobbler als Forellenköder
Bei den Wobblern gibt es gewisse Unterschiede, welche Köder zu welcher Situation passen. Ist das Wasser kälter als 9 Grad Celsius, punkten vor allem dezent laufende und kleinere Minnow-Wobbler bis 5 Zentimeter Länge. Je wärmer es wird und vor allem je mehr Sauerstoff in das Gewässer kommt, desto aktiver darf der Köder laufen. Das ist meist dann der Fall, wenn durch starke Winde die Wassermassen umgewälzt werden und viel Sauerstoff in das Gewässer kommt. Denn nun sind die Forellen sehr aktiv und reagieren auf zackig präsentierte Köder deutlich besser.
Auch hier punkten kleine Minnows mit einem etwas aktiveren Lauf. Jetzt lohnt auch der Versuch mit einem Crankbait, einem bauchigen Wobbler-Modell, welches sich neben einer hohen Wasserverdrängung auch durch starke Vibrationen in der Rute bemerkbar macht.
Ein weiterer Vorteil eines kleinen Crankbaits: Er lässt sich besser werfen als die schlanken Minnow-Wobbler, was uns dann zu Gute kommt, wenn die Fische weiter draußen stehen. Unbedingt beachten solltet ihr, dass die meisten Drillinge an den Wobblern nicht für kampfstarke Forellen geeignet sind. Entweder brechen die dünndrahtigen und weichen Drillinge nach wenigen Fischen ab oder sie biegen im Drill einer starken Forelle auf.
Lachsforellen sind keineswegs schwieriger zu überlisten wie kleinere Regenbogenforellen. Sie ticken nur anders! Die Dichte an großen Forellen im See ist lediglich kleiner und die Vorlieben in puncto Beute sind ebenfalls anders. Wobbler sollten beim Forellenangeln langsam, gleichmäßig und ohne Bewegungen über die Rute eingeholt hat. Die gleichmäßigen Schwingungen des Köders und die voluminöse Form scheint den Fischen besonders zu gefallen.
Spinner und Blinker
Altes Eisen? Von wegen! Metall gehört in die Köderkiste – auch beim Angeln am Forellensee. Gerade an Tagen, an denen die Fische scheinbar nicht beißen wollen, entpuppen sich Spinner und Blinker häufig als wahre Maulöffner. Es gibt sie wirklich, die Tage, an denen selbst ambitionierte Forellensee-Angler mit langen Gesichtern am Ufer stehen und ihre Köder nur noch frustriert und lethargisch auswerfen. Sie haben fast alles probiert – Bienenmade, Mini-Wobbler und Gummiköder, doch die Forellen wollen einfach nicht beißen. Diese Tage sind an gut besetzten Forellenteichen zwar selten, kommen aber immer mal wieder vor. Spätestens jetzt lohnt der Griff in die klappernde Köderbox -gefüllt mit glänzendem Material.
Geht den klassischen Weg und nutzt den Vorteile von Metallködern. An leichtem Geschirr lassen sich kleine Spinner und Blinker weit und genau auswerfen. Auf diese Weise können Ihr den Forellensee großflächig und systematisch beangeln. Außerdem lassen sich die Metallköder durch alle Wassertiefen bewegen. Grundnah, im Mittelwasser oder dicht unter der Oberfläche – Rutenhaltung und Einholgeschwindigkeit bestimmen die Lauftiefe des Köders.
Stichwort Köderführung: Es lohnt sich zu variieren. Ob gleichmäßig eingekurbelt, gezupft oder mit Spinnstopps geführt – Metallköder sind wahre Bewegungswunder und somit auch Verführungskünstler. Langsam zu Grund taumelnde Effzett-Blinker imitieren kranke Beutefischchen und haben schon so manch träger Forelle neue Lebensgeister eingehaucht – zumindest bis zur Landung im Kescher. Und wenn es der wackelnde Blinker nicht schafft, dann setzt das rotierende Blatt eines Spinners die letzten (nerv-)tötenden Reize zum Biss.
Kleine Spinner und Blinker gibt es nicht nur in verschiedenen Formen, sondern auch in einer schier endlos großen Auswahl an Farben. Bei starkem Lichteinfall und klarem Wasser empfehlen sich dunklere Köderdekors. Ist der See stark eingetrübt oder hängen dicke Wolken über ihm, lohnt eher der Griff zu einem silbern glänzenden oder grellen Modell.
Softbaits als Forellenköder
Schon längst sind Gummiköder wie Twister und Gummifische am Forellensee ein fester Bestandteil in den Köderboxen der Angler. Denn neben ihrer Fängigkeit sind es vor allem die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, die sie zu einem top Forellenköder machen. Besonders gut geeignet sind Gummiköder mit einer Länge von drei bis sechs Zentimeter. Egal ob am Dropshot-Rig angeboten oder einfach nur am Jighaken: Man sollte sie bei der Präsentation immer nur mit dem nötigsten Gewichten beschweren, damit selbst die scheuesten Forellen keinen Verdacht schöpfen. Gewichte von zwei bis 5 Gramm sind am Forellensee optimal.
Die weichen Kunstköder lassen sich variantenreich führen und haben gegenüber Naturködern einen großen Vorteil: Sie sind deutlich Bissfester! So kann man sie über eine lange Zeit fischen, ohne einen neuen Köder zu montieren. Wenn die Rute beim Forellenangeln mit Kunstködern krumm ist, kann man sich nämlich ziemlich sicher sein, dass ein größeres Exemplar am Haken hängt.
Mit welchen Forellenköder habt Ihr gute Erfahrungen gemacht? Schreibt gerne in die Kommentare, was Euer Favorit ist und was diesen so fängig macht.