Was gibt es Schöneres als eine fangfrische Forelle? Mir fallen, besonders jetzt, da ich gerade Hunger verspüre, sogleich vier oder fünf Zubereitungsarten ein. Im Mehl gewälzt und sodann im Fett herausgebacken. Oder in der Alufolie mit einer ordentlichen Kartoffel-Gemüse-Füllung ins Rohr geschoben. Auch gut: im Backofen übergrillen. Natürlich eignet sich eine Forelle als Teil der Fischeinlage für eine ordentliche Fischsuppe.
Nicht zu verachten: die geräucherte Forelle. Für deren Zubereitung benötigt man ja nicht einmal einen eigenen Räucherofen, wie wir hier an dieser Stelle schon vor kurzer Zeit erklärt haben. Sicherlich ist in dieser Aufzählung eine Zubereitungsart enthalten, die dem einen oder anderen Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Mir eigentlich auch, aber es gibt noch ein anderes Gericht, das zugegebener Maßen mein Favorit ist: Der Steckerlfisch. Renken, Rotaugen, Brassen, Barsche, Forellen, Saiblinge, Makrelen und Heringe – es eignen sich sehr viele Fischarten für diese Zubereitungsmethode.
Es ist zusammen mit dem Räuchern vielleicht die ehrlichste und einfachste Art einen Fisch zu verwerten. Viele mögen nun vielleicht abwinken, denn: Wer ist denn schon im Besitz eines Steckerlfisch-Grills – zumindest eines solchen, den man von Jahrmärkten und Volksfesten kennt? Einen Meter breit und zwei Meter lang! Zudem hochgradig kompliziert zu transportieren! Doch halt, in diesem Video kommt die Lösung: Ein Improvisationsgrill, den sich jeder selber zum Nulltarif selber bauen kann, einfach zu transportieren ist und somit im heimischen Garten oder auch direkt am Wasser zum Einsatz kommen kann.
Steckerlfisch – Diese Utensilien werden benötigt
Was benötigt man für den Improvisationsgrill?
Wie im Video gesehen ist eigentlich nur ein Getränkekasten von Nöten. Dieser wird etwa im 45-Grad-Winkel aufgestellt – unter die erhöhte Seite werden am besten Ziegelsteine platziert. Über die Anordnung der Flaschen, in welche die mit Fisch bestückten Steckerl, platziert werden, kann die Hitze reguliert werden – die sich unterhalb der im 45-Grad-winkel aus den Flaschen herausstehenden Steckerl befindet.
Der 30-Zentimeter 3 Sekunden Test
Sehr wichtig bei der Zubereitung von Steckerlfisch ist es, dass die Temperatur nicht zu heiß ist. Warum? Der Fisch wird zuerst mit dem Rücken zur Glut gegrillt. Überaus heiße Temperaturen lassen die Haut am Rücken aufreißen. Zudem: Es wäre nicht schön, wenn der Fisch außen verbrennt und innen noch nicht fertig gegart ist. Darum mein 30-Zentimeter-3-Sekuden-Test: Man hält die Hand in etwa 30 Zentimeter über die Glut. Kann man sie dort 3 Sekunden lang halten ohne dass es zu heiß wird kann es los gehen.
Wie kommt der Fisch aufs Steckerl?
Nicht’s leicher als das: Das Steckerl durch’s Maul führen und sofort beim Beginn der Rückengräte einstechen und auf einer Seite der Rückengräte entlang bis einen Zentimeter von deren Ende durchführen. Nun die Spitze des Steckerls wieder herausführen, auf die andere Seite und am Ansatz der Rückenflosse wieder ins Fleisch einführen. Jetzt mittig der Länge nach durch die Schwanzflosse führen und austreten lassen. Alles klar? Nein? Es ist auch irgendwie nicht einfach dies mit Worten zu beschreiben, darum: einfach dieses kurze Video ansehen: https://youtu.be/jsOfWBmMsQo
Wo bekomme ich die Steckerl her?
Wer sich keine selber schnitzen möchte oder kann: Kein Problem! Man kann diese kostengünstig im Internet bestellen, sie sind für rund 30 Cent pro Stück in 50er- oder 100er-Packungen zu erstehen. Als Stab kommen frische, von der Rinde befreite Weidenzweige oder auch angespitzte Buchenholzstäbe von 60 bis 80 Zentimetern Länge zum Einsatz.
Mit welchen Gewürzen wird der Fisch präpariert?
Da es sich hierbei um eine sehr ehrliche Angelegenheit handelt bedarf es nur Dreierlei: Zuerst wird der Fisch außen und innen mit Sonnenblumenöl eingepinselt. Anschließend richtig kräftig (bzw. nach Belieben) mit Salz und Pfeffer im Verhältnis von etwa 70:30 bestreut.
Eigene Geschmacksnote
Wer dem Grillfisch eine rauchige Note verleihen will, sollte während des Garens immer mal wieder einige Kräuter wie Wacholder, Rosmarin, Thymian oder auch Tannennadeln in die Glut werfen. Damit die Fische noch knuspriger werden, muss man sie regelmäßig mit Öl oder Butter bestreichen. Ganz wichtig ist es, dass die Fische immer wieder am Stab gedreht werden, damit sie von allen Seiten gleichmäßig durch sind.
Was eignet sich als Beilage?
Bei mir gibt es immer nur eine Brezel und ein frisches kühles Bier dazu. Über den Fisch natürlich eine Zitrone geträufelt. Das war’s. Guten Appetit!