Chod-Rig: Karpfenmontage mit Charakter

Das Helicopter-Rig war gestern, heute gibt’s das Chod-Rig. Gerade in Gewässern mit weichem Boden ist ­diese ­Variante der klassischen Montage der absolute Hit. Ihr wollt das Chod-Rig auch ausprobieren? Kein Problem, Gregor Bradler zeigt Euch Schritt für Schritt, wie diese Montage hergestellt wird.

SAUBER GEHAKT Der Fisch liegt im Kescher! Das Chod Rig hat sauber in der Unterlippe gehakt. Foto: F. Pippardt

Bild: F. Pippardt

SAUBER GEHAKT Der Fisch liegt im Kescher! Das Chod Rig hat sauber in der Unterlippe gehakt.

  1. Das Helicopter-Rig gehörte vor einigen Jahren noch zu den am häufigsten verwendeten Montagen fürs Karpfenangeln. Dann wurde es ruhig um diese Montage. Jetzt ist sie wieder da, allerdings leicht abgewandelt und mit einem anderen Namen. Als Chod-Rig hat es zuerst in England für Furore gesorgt und bringt nun auch in Deutschland immer mehr Karpfen auf die Abhakmatte. Im Gegensatz zum Helicopter-Rig befindet sich das Vorfach nicht direkt am Blei, sondern 15 bis 20 Zentimeter oberhalb. Zwischen Blei und Hauptschnur wird ein Stück Leadcore geschaltet. Vorteile des Chod-Rigs: Das Leadcore liegt flach auf dem Gewässergrund. Da schöpfen die Kapitalen keinen Verdacht.

Das Vorfach besteht aus dickem Fluorocarbon. Dieses Material ist steif und für den Fisch nahezu unsichtbar. Hat der Karpfen den Köder einmal eingesaugt, kann er ihn kaum wieder ausspucken, ohne sich zu haken. Wegen des Abstands zwischen Vorfach und Blei ist es besonders für Gewässer mit weichem Boden geeignet. Selbst wenn das Blei im Sediment versinkt, liegt der Köder frei. Außerdem ist die Gefahr von Verhedderungen beim Chod-Rig wegen des rotierenden Vorfachs geringer als bei anderen Karpfenmontagen.

Beim angeln in und über Krautfeldern ist ein Chod-Rig mit einem Pop-Up-Boilie unschlagbar. Grafik: BLINKER/M. Ziegler

Beim angeln in und über Krautfeldern ist ein Chod-Rig mit einem Pop-Up-Boilie unschlagbar. Grafik: BLINKER/M. Ziegler

Chod-Rig für Problemfälle

Das Chod-Rig, auch Short-Rig (kurze Montage) genannt, wurde speziell für das Fischen mit Pop-Ups über weichem Boden und Kraut entwickelt. Es ist neben der Helikopter-Montage das einzige gängige Rig, bei dem zwei deutlich voneinander entfernt liegende Befestigungspunkte für die beiden wichtigsten Bestandteile einer jeden modernen Grundmontage gewählt wurden.

Im Gegensatz zu allen anderen üblichen Montagen befindet sich nämlich nicht das Vorfach, sondern das Blei am Ende der Montage. Das Vorfach sitzt weiter oben auf dem Leader bzw. in Richtung der Hauptschnur. Noch dazu lässt sich der Abstand zwischen diesen beiden Komponenten zwischen kurz, mittel oder lang variieren. Hierdurch kann man die Montage perfekt den Gegebenheiten anpassen. Bei wenig Schlamm oder schwachem Krautbewuchs wird in der Regel der untere Befestigungspunkt gewählt und bei tiefem Mulm oder höherem Pflanzenwuchs eher der weiter vom Blei entfernt liegende. Diese Konstellation stellt sicher, dass nur das Blei im Untergrund versinkt, der Köder am Haken aber ein paar Zentimeter darüber schwebt und somit gut sichtbar für den Fisch bleibt.

Beim Chod-Rig liegt die Montage flach auf dem Gewässergrund. Damit kann man bei den Kapitalen punkten. Foto: G. Bradler

Beim Chod-Rig liegt die Montage flach auf dem Gewässergrund. Damit kann man bei den Kapitalen punkten. Foto: G. Bradler

Weniger Spannung

Das besagt zumindest die Theorie. Die wichtigste Grundvoraussetzung hierfür ist allerdings, dass Ihr nach dem Auswurf des Rigs die Schnur nicht allzu stark spannt. Ansonsten würden sie nämlich auch unweigerlich das kurze Stiff-Vorfach samt Pop-Up in den weichen Mulm oder ins Kraut ziehen. In diesem Punkt solltet Ihr also immer sehr behutsam vorgehen. Lieber etwas weniger Spannung als zuviel des Guten.

Chod-Rig binden – So wird’s gemacht!

  1. Material für den Bau des Chod-Rigs: Leadcore Heli-Rigs, Fluorocarbon-Vorfach, Blei, Haken der Größe 4 bis 6, Baitband, Paillette, Rigring, Boilie, Boiliestopper. 

    Material für den Bau des Chod-Rigs: Leadcore Heli-Rigs, Fluorocarbon-Vorfach, Blei, Haken der Größe 4 bis 6, Baitband, Paillette, Rigring, Boilie, Boiliestopper. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  2. Die untere Perle des Leadcore Heli-Rig wird mit Hilfe einer Schere vom Silikonschlauch gelöst.

    Die untere Perle des Leadcore Heli-Rig wird mit Hilfe einer Schere vom Silikonschlauch gelöst. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  3. Perlen und Wirbel sitzen auf einem kleinen Stück Tube. Sie werden etwa 20 Zentimeter nach oben geschoben.

    Perlen und Wirbel sitzen auf einem kleinen Stück Tube. Sie werden etwa 20 Zentimeter nach oben geschoben. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  4. Der Silikonschlauch wird zurückgeschoben. Dann hängt man das Blei in den Verbinder ein.

    Der Silikonschlauch wird zurückgeschoben. Dann hängt man das Blei in den Verbinder ein. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  5. Nun schiebt man den Silikonschlauch wieder über den Verbinder.

    Nun schiebt man den Silikonschlauch wieder über den Verbinder. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  6. Das Flurocarbon-Vorfach sollte etwa 10 Zentimeter lang sein. Der Haken wird mit einem No-Knot befestigt. Achtet darauf, dass das Haar etwas länger als gewöhnlich ist.

    Das Flurocarbon-Vorfach sollte etwa 10 Zentimeter lang sein. Der Haken wird mit einem No Knot befestigt. Achtet darauf, dass das Haar etwas länger als gewöhnlich ist. Foto: T. Talaga

    Foto: T. Talaga

  7. Das Baitband dient zur Befestigung des Boilie. Es wird in den Rigring geschlauft.

    Das Baitband dient zur Befestigung des Boilie. Es wird in den Rigring geschlauft. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  8. Dann fädelt man den Rigring auf und schiebt das Ende des Haars von hinten nach vorne durch das Hakenöhr.

    Dann fädelt man den Rigring auf und schiebt das Ende des Haars von hinten nach vorne durch das Hakenöhr. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  9. Auf der entstandenen D-Schlaufe kann sich der Rigring frei bewegen. Das Haar wird kurz vor dem Hakenöhr abgeschnitten.

    Auf der entstandenen D-Schlaufe kann sich der Rigring frei bewegen.Das Haar wird kurz vor dem Hakenöhr abgeschnitten. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  10. Damit die Schnur nicht wieder durch das Öhr zurückrutschen kann, wird das Ende an eine Feuerzeugflamme gehalten und so verdickt.

    Damit die Schnur nicht wieder durch das Öhr zurückrutschen kann, wird das Ende an eine Feuerzeugflamme gehalten und so verdickt. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  11. Danach zieht man mit der Boilienadel die Paillette auf das Baitband.

    Danach zieht man mit der Boilienadel die Paillette auf das Baitband. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  12. Jetzt wird der Boilie aufgezogen und durch einen Boiliestopper gesichert.

    Jetzt wird der Boilie aufgezogen und durch einen Boiliestopper gesichert. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler

  13. Im letzten Schritt wird das Fluorocarbon-Vorfach an den Ring-Wirbel geknotet und das Leadcore mit der Hauptschnur verküpft. Jetzt ist das Chod-Rig einsatzbereit. 

    Im letzten Schritt wird das Fluorocarbon-Vorfach an den Ring-Wirbel geknotet und das Leadcore mit der Hauptschnur verküpft. Jetzt ist das Chod-Rig einsatzbereit. Foto: G. Bradler

    Foto: G. Bradler


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