Das Fanglimit für Dorsche in der Ostsee ist ein Thema, dass Angler seit einiger Zeit bewegt. Seit dem 11. Januar 2017 dürfen Angler in der westlichen Ostsee nur noch fünf Dorsche pro Tag und in der Schonzeit vom 1. Februar bis zum 31. März nur drei Dorsche pro Tag fangen.Die Fangbegrenzung hat für die Küstenregionen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns sehr negative Auswirkungen: Die Angelkartenverkäufe sind nachweislich zurückgegangen und auch die Bootsvermietungen und Kutterbetriebe haben mit starken Einbußen zu kämpfen. Während die Berufsfischer vom Bund für ihre gesunkenen Einnahmen zumindest zu Teilen entschädigt wurden, gingen die Angelkutter leer aus. Für Bootsangler hatte das Umweltministerium sogar eine digitale Überwachung angedacht, die allerdings nicht verpflichtend ist. Auch wenn das Fanglimit meistens sowieso nicht ausgeschöpft wird, schreckt es doch viele Angler von einem Trip an die Ostsee ab.
Treffen des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern
Nun organisierte der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern (LAV M-V e.V.) am 24. Mai 2018 in Wismar ein Arbeitstreffen bezüglich der „Schonung des Dorsches für das Jahr 2019“ statt. Zu dem Treffen kamen die EU-Politiker Werner Kuhn und Ulrike Rodust, eine Abordnung des Deutschen Angelfischerverbandes (DAV), Wissenschaftler des Thünen-Institutes für Ostseefischerei Rostock, Vertreter der Anglerschaft aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie eine Vertretung der Angelkutterkapitäne
Veräunderung des Baglimits wird gefordert
Hauptthema des Treffens war die Veränderung des Baglimits zum Dorsch für 2019. Da sich der Dorschbestand in der westlichen Ostsee, nach Aussagen des Thünen Instituts ,durch den besonders starken Nachwuchsjahrgang 2016 aber deutlich erholt hat, fordern die Angelverbände, dass das bestehende Baglimit aufgehoben oder mindestens angepasst wird. Für Berufsfischer soll die Fangquote 2019 bereits heraufgesetzt werden. Da Angler seit Inkrafttreten der Quoten beim Dorschfang gemeinsam mit Fischern bemessen wurden und sie einen nachweisbaren Beitrag zur Erholung der Dorschbestände in der westlichen Ostsee geleistet haben, müssen auch sie an der vorraussichtlichen Erholung beteiligt und die Fanglimits dementsprechend erhöht werden.
Angler erwarten nun klare Aussagen der EU-Politiker, wie die Umsetzung der zu aktualisierenden Regelungen zum Dorschfang 2019 erfolgen soll