Schrecksekunde für einen Forscher der „Atlantic White Shark Conservancy“. Mit einer Go-Pro-Kamera ausgerüstet steht er in einem Bugkorb auf einem Forschungsschiffs, um Aufnahmen eines Hais einzufangen. Plötzlich schießt wie aus dem Nichts ein Weißer Hai direkt unter ihm aus dem Wasser und schnappt nach den Füßen des Forschers. Zum Glück schützt ihn das Fußgitter vor dem Hai-Angriff.
Auch wenn Forscher Greg Skomal regelmäßig mit den Meeresräubern zu tun hat, ist diese Attacke auch für ihn beängstigend. Auf dem YouTube-Kanal von „Atlantic White Shark Conservancy“ schreibt er: „Weiße Haie sind wilde und unberechenbare Tiere. Die Attacke erinnert uns daran, dass wir immer wachsam sein müssen, wenn wir im Wasser sind.“ Hai-Angriffe dieser Art sind zwar sehr selten aber durchaus möglich, wie dieser Fall eindrucksvoll zeigt. Letzten Jahr hatte Greg eine ebenso erschreckende Begegnung mit einem großen Weißen Hai, der seine Unterwasserkamera attackierte. Zunächst noch neugierig schwamm der Raubfisch umher, als er plötzlich zielstrebig die Kamera anvisierte und zubiss.
Hai-Angriff auf Forscher kein Einzelfall
Die Anzahl der weltweiten Hai-Attacken lag 2017 bei 88 Angriffen, wovon fünf davon tödlich endeten. 2016 waren es dagegen „nur“ 81, bei den vier tödliche verliefen. Im Jahr 2015 wurde seit 2000 die höchste Anzahl an Hai-Attacken registriert. Insgesamt 98 Angriffe mit sechs tödlichen Ausgängen wurden gemeldet. Der New Smyrna Beach im US-Bundesstaat Florida gilt als der gefährlichste Ort von Hai-Angriffen. Bereits über 210 Mal wurden hier Badegäste und Surfer von den Räubern attackiert.
Der Grund für die zunehmende Anzahl an Hai-Angriffen, so vermuten Meeresbiologen, liegt zum einen im Klimawandel. Durch die Erwärmung zieht es Beutefische immer mehr in wärmere Gewässer, wodurch auch die Haie angelockt werden. Andere Vermutungen beziehen sich auf eine Zunahme von Seelöwen, Überfischung sowie Meeresverschmutzung. All diese Faktoren können dazu beitragen, dass die Anzahl der Hai-Angriffe in den nächsten Jahren noch weiter steigt.