Warum ist das Helicopter-Rig die am meisten gefischte Montage in ganz Großbritannien? Ganz einfach: Kaum ein anderes Rig ist so vielseitig – mit kleinen Veränderungen können mit diesem System unterschiedliche Fischarten gefangen werden. Zudem hakt sich der Fisch bei dieser Montage selbst, sie ist sehr sicher und lässt sich aufgrund ihrer Bauart nahezu ohne zu verheddern auswerfen. Seinen Namen hat das Helicopter-Rig daher, dass das kurze, nur 7,5 Zentimeter lange Vorfach wie ein Rotor über dem Endblei um die Hauptschnur rotiert.
Egal ob Karpfen, Brassen, Schleien oder Rotaugen die Zielfische sind, dieses Rig lässt einen nie im Stich und es ist auch noch relativ leicht zu binden.
Das Helicopter-Rig: 100% fischsicher!
Wenn man das Rig richtig bindet, ist es zu 100 Prozent „fischsicher“. Man muss nur darauf achten, dass die Gummiperlen, die das Vorfach fixieren, auf der Hauptschnur gleiten können. Dann kann ein Fisch beim Schnurbruch den Haken jederzeit abstreifen. Wirbel oder dicke Knoten über dem Vorfach gehören mit dem Helicopter-Rig der Vergangenheit an. Wenn man sie trotzdem verwendet, würde es zwangsläufig zu Verwicklungen kommen und ein verlorener Fisch könnte sich nicht mehr vom Haken befreien.
Helicopter-Rig für Karpfen
Beim Karpfenangeln auf Distanz spielt die Helicopter-Montage alle ihre Trümpfe aus. Sie lässt sich ohne Verwicklungen weit werfen und wenn man das Blei dann noch vorsichtig ablegt, wird der Hakenköder perfekt präsentiert. Viele Angler binden die Montage mit Leadcore, einer mit Geflecht ummantelten Bleiseele. Das Vorfach steht dabei direkt vom Leadcore ab, was bedeutet, dass die Hauptschnur an beiden Seiten des Vorfachs am Grund aufliegt. Anstelle des Leadcores kann man das Vorfach auch direkt auf der Hauptschnur oder auf einer Flourocarbon-Schlagschnur befestigen.
Tipp:
Ein System für die Entfernung: Wenn man extreme Distanzen wirft, braucht man einen relativ harten Köder: Boilies sind der Köder Nummer eins bei dieser Montage. Ich verwende das Rig vor allem an großen Baggerseen, in denen die Karpfen sich weit vom Ufer entfernt aufhalten. Das Anfüttern geschieht mit Hilfe eines Wurfrohrs. Je nach erforderlicher Wurfweite hänge ich noch einen kleinen PVA-Beutel am System ein oder forme eine feste Method-Futtermischung um das Blei, um die Karpfen anzulocken. Meist fische ich mit einem einzelnen Boilie am Haken, den ich über einem Boilie-Teppich anbiete, den ich mit dem Wurfrohr angelegt habe.
Helicopter-Rig für Brassen
Auch bei den Brassen bewährt sich das Helicopter-Rig an großen Gewässern, bei denen es auf Wurfweite ankommt. Die Montage ist identisch mit der für Karpfen. Allerdings ersetze ich hier das Blei entweder durch einen Method-Korb oder ein genopptes Blei, das ich ebenfalls mit einer festen Method-Futtermischung ummantele. Im Gegensatz zum Karpfenangeln, wo man die Montage für lange Zeit am Futterplatz liegen lässt, lohnt es sich beim Brassenangeln regelmäßig, das heißt jede Stunde, erneut auszuwerfen. Die Futtermischung besteht aus Grundfutter, recht großen Partikeln und Pellets. Als Hakenköder verwende ich eine Kette aus Dosenmais.
Tipp:
Um zu vermeiden, dass die Körner beim Wurf vom Haken fallen, ziehe ich sie auf ein Haar und sichere sie mit einem künstlichen Maiskorn, was dem Ganzen außerdem Auftrieb verleiht.
Helicopter-Rig für Rotaugen
Meistens angle ich nur im tiefsten Winter auf große Rotaugen. Nur dann kann ich Maden am Haken verwenden, ohne mit zu vielen Beifängen rechnen zu müssen. Das fantastische an der Helicopter-Montage im Winter ist, dass ich jedes Mal, wenn der elektronische Bissanzeiger ertönt, mit einem kapitalen Fisch rechnen kann.
Anstelle eines Bleis verwende ich beim Angeln auf Rotaugen einengeschlossenen Madenkorb, denn die Komponenten sind wesentlich feiner gewählt. Nachdem ich diese Montage nun seit über zehn Jahre praktiziere, habe ich sie so verfeinert, dass ich heute einen 16er-Haken mit Mikro-Widerhaken sowie ein 0,18er Fluorocarbon-Vorfach nutze.Wegen der extrem kurzen Vorfächer sollte man keinen kleineren Haken als einen 16er verwenden, weil dem Fisch keine Zeit bleibt, sich die Montage genauer anzuschauen. Er nimmt den Köder auf und hakt sich selbst.
Tipp:
Das Anfüttern beim Rotaugenangeln geschieht, wenn man am See ankommt. Ich verwende dafür eine kleine Futterrakete, die mit Hanf und Maden gefüllt wird. Dann warte ich, bis sich die Rotaugen einstellen. Sobald eine Beißflaute eintritt, wird eine weitere Raketenladung gefüttert. Es ist sehr wichtig, möglichst punktgenau zu füttern und mit gespannten Schnüren zu angeln.
Helicopter-Rig für Schleien
Das Rotaugen-Rig hat sich auch fängig auf Schleien erwiesen. Allerdings beißen Schleien eher im Frühjahr und Sommer, also dann, wenn viele Kleinfische unterwegs sind und das Angeln mit Maden fast unmöglich ist.
Tipp:
Um gezielt Schleien mit dem Helicopter-Rig zu beangeln, knüpfe ich ein Haar am Haken an und beködere dieses mit kleinen Maiskörnern oder Peletts. Der Madenkorb wird gegen einen offenen Futterkorb ausgetauscht, den ich mit Mini-Pellets oder feinem Pulverfutter und Mais fülle.