Aalbesatz für Elbe: 1,2 Millionen Jungfische ausgesetzt

Am 12. März 2019 fand ein großer Aalbesatz für die Elbe statt. Circa 1,2 Millionen Glasaale wurden in dem Fluss ausgesetzt, um dem rückläufigen Bestand wieder aufzubauen.

Die Aalbestände in Europa sind seit Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Der große Aalbesatz für Elbe soll diesem negativ Trend entgegenwirken.

Bild: Fotolia

Die Aalbestände in Europa sind seit Jahrzehnten erheblich zurückgegangen. Der große Aalbesatz für Elbe soll diesem negativ Trend entgegenwirken.

Der europäische Aalbestand ist stark gefährdet. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, finden zahlreiche Besatzmaßnahmen und Artenschutzprojekte statt. Auch in der Elbe werden regelmäßige Glassaale ausgesetzt, um den Bestand wieder aufzubauen. Dafür eignet sich der Fluss besonders gut, da er zum einen den Wanderweg zu ihren Laichgebieten im ebnet, aber auch, weil die Gewässerqualität mittlerweile hervorragend ist, damit die Tiere heranwachsen können. Nun fand ein großer Aalbesatz in der Elbe statt, bei dem circa 1,2 Millionen Glasaale ausgesetzt wurden.

Aalbesatz für Elbe

Ausgangspunkt für den Aalbesatz in der Elbe war Bleckede in Niedersachsen. Insgesamt wurden dort und in zahlreichen Nebengewässern 416 Kilogram Glasaale ausgesetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf  43.000 Euro, die von der Gemeinschaftsinitiative Elbefischerei getragen werden. Diese setzt sich zusammen aus Anglern, Vereinen, Fischereirechtsinhaber und weitere Förderer. Die circa sieben Zentimeter langen und nur 0,3 Gramm leichten Aale wurden bewusst in der niedersächsischen Region ausgesetzt, da die Tiere hier nur das Wehr in Geesthacht überwinden müssen. Dieses ist mit einer großen Fischtreppe ausgestattet, wo die Aale gefahrlos in Richtung Nordsee abwandern können.

Vorausgegangen für die große Besatzaktion war eine Bewertung im Juni 2018, bei der festgestellt wurde, dass der Wiederaufbau des Europäischen Aalbestandes nur durch weitere Besatzaktionen gesichert werden kann. Auch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen führen regelmäßig große Aalbesatzmaßnahmen durch, um den Bestand für die Zukunft zu sichern.

Größtes Artenschutzprojekt Deutschlands

Das Pilotprojekt „Erhöhung des Aal-Laichertbestandes im Havel-Dahme und Spree-Einzugsgebiet des Landes Brandenburg ist das größtes Artenschutzprojekt Deutschlands. Im Rahmen dieses Projektes hat der Landesanglerverband Brandenburg, zusammen mit dem Besatz der Berufsfischer über 7 Millionen Glasaale besetzt. Ziel ist es, die schwindenen Aalpopulationen in Brandenburgs Gewässern zu erhöhen. Mehrmals jährlich werden daher Aale in Brandenburger Gewässern mit Zugang zu Havel und Elbe ausgesetzt. Über die Nordsee und den Atlantik wandern die Fische bis in die Sargassosee, um dort im Alter von zehn bis 20 Jahren zu laichen.

Das Projekt wird auch vom Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow (IfB) begleitet. Der Bestand sei seit Jahren auf einem erschreckend niedrigen Niveau, sagt Eva Arlt, Mitarbeiterin am Institut in Sacrow. Momentan sei der Aal vom Aussterben bedroht. Verglichen mit dem Referenzzeitraum von 1960 bis 1979, als die europäischen Aalbestände noch stabil gewesen seien, seien in der Nordsee inzwischen nur noch zwei Prozent der damaligen Populationen vorhanden. Das hätten wissenschaftliche Untersuchungen ergeben.

 


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