Lifter-Montage: Erfolgsstrategie für Forellen

Meterlange Vorfächer beim Forellenangeln bringen häufig Nachteile wie Verknotungen oder erschwertes Auswerfen mit sich. Mit der Lifter-Montage hingegen passiert das nicht mehr. Mit ihr kann man unterschiedliche Wasserschichten befischen und so zu jeder Jahreszeit erfolgreich auf Salmoniden angeln.

Mit der Lifter-Montage von Michael Kahlstadt lassen sich Forellen im Winter und Sommer in unterschiedlichen Tiefen erfolgreich beangeln.

Bild: Blinker/M. Kahlstadt

Mit der Lifter-Montage von Michael Kahlstadt lassen sich Forellen im Winter und Sommer in unterschiedlichen Tiefen erfolgreich beangeln.

In Norddeutschland gibt es viele über 10 Meter tiefe und mehrere Hektar große Forellenseen. In diesen Gewässern bilden sich zu bestimmten Zeiten sogenannte „Sprungschichten“ aus. Diese trennen im Sommer das warme Oberflächenwasser vom kalten, sauerstoffarmen Tiefenwasser und liegen meist in einer Tiefe von vier bis sechs Metern. Wenn es den Forellen im Sommer in der Nähe der Oberfläche zu warm wird, ziehen sie sich in genau diese Tiefe zurück und sind dann nur schwer zu beangeln. Genau wie viele andere Angler setzte ich dazu bislang oft eine auftreibende Montage mit 5 bis 7 Meter langen Vorfächern ein. Interessanterweise nehmen nämlich die Forellen diese von unten auftreibenden Köder wesentlich vertrauensvoller als solche, die von oben mit einer Gleitpose angeboten werden. Diese langen Vorfächer sind allerdings nur schwer zu werfen – am besten klappt das noch mit etwa 7 Meter langen Bolognese-Ruten. Doch als die Lifter-Montage in den Fachhandel kam, geht es auch einfacher. Zum Lieferumfang der Montage gehören ein Auftriebskörper, ein Birnenblei und ein „Stehaufmännchen“. Die Montage gibt es mit 15 Gramm (Größe S) oder 30 Gramm (Gr. L) schwerem Blei und darauf abgestimmtem Auftriebskörper. Sie kostet im Fachhandel ca. 5 Euro.

Das „Stehaufmännchen“ läuft auf der Hauptschnur, und an ihm wird das Bodenblei befestigt.

Bild: BLINKER/M. Kahlstadt

Das „Stehaufmännchen“ läuft auf der Hauptschnur, und an ihm wird das Bodenblei befestigt.

Mit der Lifter-Montage alle Stockwerke beangeln

Wie der Name schon sagt, lassen sich mit der Lifter-Montage alle „Stockwerke“ des Sees vom Keller (Bodennähe) bis hin zum Dach (Oberfläche) wie mit einem Fahrstuhl abfahren. Möglich wird dies durch den Auftriebskörper, den man auf der Hauptschnur befestigt. Ein Blei dient als Gegengewicht auf dem Grund.

Der Auftriebskörper ähnelt einem Sbirolino, steht aber senkrecht im Wasser.

Bild: BLINKER/M. Kahlstadt

Der Auftriebskörper ähnelt einem Sbirolino, steht aber senkrecht im Wasser.

Die Lifter-Montage ist nicht kompliziert und ist in wenigen Schritten einsatzbereit:

  1. Zuerst zieht man die Hauptschnur durch die Öse des Stehaufmännchens und befestigt das Blei an dessen Karabiner.
  2. Anschließend fädelt man den Auftriebskörper so auf die Hauptschnur, dass das Röhrchen Richtung Rute zeigt.
  3. Jetzt wird noch ein guter Kautschukstopper auf die Hauptschnur gezogen und eine Schlaufe ans Ende der Schnur geknotet.
  4. In diese schlauft man dann das etwa 30 bis 40 Zentimeter lange Vorfach ein.
  5. Als Köder dienen auftreibende Appetithappen, zum Beispiel schwimmender Forellenteig, Bienenmade mit Marshmallow oder kleine Würmer mit Styroporkugeln.
So sieht die Lifter-Montage unter Wasser aus. Die gestrichelte blaue Linie markiert die Sprungschicht, in der sich die Fische im Sommer aufhalten.

Bild: BLINKER/M. Kahlstadt

So sieht die Lifter-Montage unter Wasser aus. Die gestrichelte blaue Linie markiert die Sprungschicht, in der sich die Fische im Sommer aufhalten.

Bei einem Biss hebt die Forelle das Blei an, und der Waggler schießt aus dem Wasser und legt sich auf die Oberfläche. Solch ein Biss ist unübersehbar und muss mit einem sofortigen Anhieb quittiert werden. Wird der Waggler hingegen ein paar Mal ruckartig unter Wasser gerissen, muss man ruhig bleiben. Wahrscheinlich stehen die Fische gerade mit nach unten gerichtetem Kopf am Platz und wedeln mit ihren Flossen, um das Gleichgewicht halten zu können. Dabei kommen sie mit der Schnur in Berührung. Setzt man nun den Anhieb, werden die Fische verscheucht.

Richtiges Auswerfen mit der Lifter-Montage ist wichtig!

Beim Auswurf ist es sehr wichtig, dass man den Wurf mit dem Zeigefinger am Spulenrand kurz vor dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche sanft abstoppt. Dadurch streckt sich die Montage. Anschließend sollte man den Rollenbügel schließen und die Rute zur Seite bewegen, um die Schnur zu straffen. Dadurch bekommen Vorfach und Hauptschnur beim Absinken einen gewissen Winkel zueinander und man beugt Verknotungen beim Absinken der Montage vor.

Das Auftreffen des Bleies auf dem Boden macht sich durch ein Nachlassen des Zuges bemerkbar. Jetzt legt man die Rute auf zwei Rutenhaltern ab und lässt so viel Schnur nach, wie man über Grund fischen möchte. Dies dauert eine kleine Weile und fühlt sich bisweilen wie ein Biss an. Normalerweise lässt man den Köder zwischen 3 und 6 Meter aufsteigen. In Extremfällen können aber auch 1 oder 10 Meter richtig sein. So lässt sich mit dem gleichen kurzen Vorfach sowohl dicht am Boden, als auch dicht unter der Oberfläche fischen. Besonders erfolgversprechend ist übrigens die Nähe von Quellen, da es dort kühl ist.

Die Lifter-Montage ist speziell für das Angeln mit auftreibendem Köder in großen, tiefen Seen entwickelt worden, da sie wesentlich einfacher zu werfen und zu bedienen ist als die früher üblichen superlangen Vorfächer. In kleinen Teichen bis vier Meter Tiefe setze ich nach wie vor den Bodentaster ein.

Forellen sind in der Tiefe großer Seen schwierig zu erreichen. Michael Kahlstadt setzt die Lifter-Montage ein und kann damit die Wasserschicht finden, in der sich die Fische am liebsten aufhalten.

Bild: Blinker/M. Kahlstadt

Forellen sind in der Tiefe großer Seen schwierig zu erreichen. Michael Kahlstadt setzt die Lifter-Montage ein und kann damit die Wasserschicht finden, in der sich die Fische am liebsten aufhalten.

 


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