Gibt es den einen, den perfekten Hechtköder? Wohl kaum – dafür gibt es zu viele Bedingungen, zu viele Faktoren, die den Erfolg beeinflussen können. Martin Wehrle ist sich trotzdem sicher: das Drachkovitch-System gehört zu den besten Methoden für Hecht, die es gibt.
Hechtexperiment mit klarem Ergebnis
Lassen sich Hechte, die zurückgesetzt werden, mehrfach in kurzer Zeit fangen? Das wollten Wissenschaftler aus Holland herausfinden. Zunächst sah es bei dem Angelexperiment an einem Teich schlecht aus: Die Fänge mit Kunstködern gingen umso mehr zurück, je mehr schlechte Erfahrungen die Hechte damit gesammelt hatten.
Doch ein Köder bildete die Ausnahme: der tote Fisch am System. Sogar Hechte, die mehrfach gefangen worden waren, nahmen diesen Köder nach wie vor. Kein Wunder: Ein Hecht muss Fische fressen, um zu überleben. Und der tote Köderfisch ist ein Fisch. So sieht er aus und so riecht er, so schmeckt er und so fängt er auch!
Der tote Köderfisch ist das Original, er schlägt die Imitate. Das gilt auch zu Beginn der Saison, wenn Dutzende von Hechtanglern ihre Spinnköder ins Wasser prasseln lassen. Bald breitet sich unter den Hechten eine Kunstköder-Allergie aus. Das Original fängt weiterhin! Wie bieten Sie den toten Köderfisch an?
Mit dem Drachkovitch-System auf Hecht
Meine liebste Methode stammt aus Frankreich: das Drachkovitch-System auf Hecht.
Montage des Drachkovitch-Systems
Sein Spieß wird durchs Maul in den Fisch geschoben. Dann ziehen Sie den Kupferdraht auf Höhe der Brustflossen quer durch den Fisch, fädeln ihn durchs Maul und wickeln ihn dort mit mehreren Umdrehungen fest. In jede Flanke des Fisches setzen Sie einen der beiden Drillinge.
Drei entscheidende Vorteile des Systems
- Erstens hält der Köderfisch recht lange, manchmal übersteht er sogar Drills
- Zweitens gibt es kaum Fehlbisse
- drittens können Sie den frei beweglichen Bleikopf austauschen und sein Gewicht passend zur Wassertiefe wählen.
Die Präsentation des Naturköders
Den Köder führen Sie ähnlich wie einen Gummifisch: Sie lassen ihn in kleinen Sprüngen über den Gewässerboden hüpfen. Dabei kommt es auf Abwechslung an: Mal legen Sie eine kurze Pause ein, mal erhöhen Sie das Tempo. Die Bisse kommen fast immer, wenn Sie den Köderfisch absinken lassen.
Der Hecht fängt ihn auf, Sie spüren einen kurzen Ruck. Schlagen Sie nicht sofort an! Geben Sie nach und lassen Sie dem Hecht knapp fünf Sekunden Zeit, um den Fisch zunehmen. Dann setzen Sie einen harten Anhieb – wirklich hart, denn nur dann lösen sich die Drillinge aus dem Köderfisch und fassen im Maul des Hechtes.
Drachkovitch-System: mit Auftrieb auf Hecht
Sie kennen den Standplatz eines Hechtes? Und Sie wollen ihm den Köder für längere Zeit vor der Nase herumtänzeln lassen, statt ihn schnell aus seinem Sichtfeld zu kurbeln? Dann hilft ein System mit Auftrieb, zum Beispiel von Cebbra.
Schalten Sie ein Laufblei davor, werfen Sie den Platz an und straffen Sie die Schnur. Nun geben Sie Schnur, damit der Köder zur Oberfläche auftreiben kann – und rucken ihn mit einem „Plopp“ wieder unter Wasser und kurbeln ihn bis ans Blei hinunter. Dieses Spektakel können Sie beliebig lange fortsetzen – es sucht alle Wasserschichten ab und treibt unentschlossene Räuber zur Attacke.
Drachkovitch-System auf BLINKER VIDEO
Wollt ihr mehr zum Drachkovitch-System wissen? Raubfischexperte Stephan Gockel erklärt euch im Detail, wie ihr den Köderfisch aufködert! Sein Zielfisch ist zwar der Zander – doch Wissen lässt sich bekanntlich übertragen.