Die Bodden rund um Rügen sind ein einzigartiges Ökosystem, unter Anglern sind sie für ihre großen Hechte bekannt. Doch ob der Boddenhecht, der ja eigentlich ein Süßwasserfisch ist, bevorzugt in Zuflüssen oder im salzigen Brackwasser der Ostseelagunen laicht, ist bisher unzureichend geklärt.
Dies möchten Fischereibiologen des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Rahmen des von der EU und dem Land Mecklenburg-Vorpommern geförderten Forschungsprojekts BODDENHECHT unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Arlinghaus herausfinden.
Markierte & Peilsender-Hechte
Seit Februar markiert das Forschungsteam Hechte in den Bodden rund um Rügen und stattet diese mit Peilsendern aus. Unterstützt werden sie dabei durch Fischer und Angelguides.
Die Fische werden nach dem Fang mit orange-gelben Fähnchenmarken unterhalb der Rückenflosse markiert und wieder ausgesetzt. Einige Hechte werden zusätzlich mit in die Bauchhöhle implantierten Peilsendern ausgestattet. Diese Peilsender-Hechte sind mit weißen Fähnchenmarken gekennzeichnet, damit erkennbar ist, dass es sich um einen „Senderhecht“ handelt.
Ein Netz von Empfangsstationen in den Bodden hilft zu verstehen, wie die Peilsender-Hechte wandern. Wer markierte Hechte fängt, wird gebeten, diese Fische bei den Forschern zu melden.
Umgang mit den Hechten und Fangbelohnung!Für gemeldete Fänge winken bis zu 100 Euro Prämie. Außerhalb der Schonzeit können maßige, markierte Hechte selbstverständlich ganz normal entnommen und verspeist werden. Peilsender-Hechte mit weißen Fähnchenmarken sollen aber möglichst zurückgesetzt werden. Da sich aus den Meldungen auch Rückschlüsse über Wanderungen und Größenzuwachs ablesen lassen, dürfen alle extern markierten Hechte aus wissenschaftlichen Gründen zurückgesetzt werden. Infos: www.ifishman.de/fangmeldung und www.boddenhecht-forschung.de. Telefonische Meldung: 0160-94478446 |