Schleusenbruch in der Alster: Laichprozess der Meerforellen bedroht

Seit über zehn Jahren besetzt Frank Schlichting zusammen mit seinem Angelverein die Alster und ihre Nebenbäche mit kleinen Meerforellen. Nun ist der Laichprozess der Meerforellen durch einen Schleusenbruch in der Alster bedroht.

Bild: Frank Schlichting

Theoretisch schaffen es nur etwa 0,1 % der Meerforellen zurück in die Alster. Der Nachweis eines solchen Fisches ist also eine echte Sensation!

Der Schleusenbruch an der Alster, genau gesagt an der Wohldorfer Schleuse, bedeutet eine Bedrohung für den Laichprozess der Meerforellen: Er wird durch den Schaden, den der Bruch verursacht hat, erheblich gehemmt. Stephen Heller, Moderator bei NDR 90.3, interviewte zu dem Thema AngelWoche- und ANGELSEE aktuell-Redakteur Frank Schlichting.

Wie laichen Meerforellen?

Meerforellen laichen in einem Kiesbett ab, so auch die Meerforellen in der Alster. Diese schlagen zum Ablaichen ein Kiesbett in einen Kiesgrund. Daraufhin werden die Eier vom Brutfisch in das Kiesbett abgelegt. Anschließend wird das Laichbett von der Forelle wieder mit Steinen bedeckt, um den Laich zu schützen. Die Jungfische schlüpfen in den Steinen und sobald diese schwimmfähig sind verlassen sie das Laichbett. Momentan befinden sich die Jungfische der Meerforellen in der Alster noch in ihrem Laichbett im Kies.

Wenn sich nun Schlamm auf das Kiesbett der Meerforelle legt, ersticken die Jungfische dieses Laichplatzes. Durch einen Schleusenbruch in der Alster (Wohldorfer Schleuse) sind ärgerlicherweise viele Kiesbetten der Meerforellen von Sand überspült worden. So sind zwar viele Laichbetten von Schlamm bedeckt worden, doch zum Glück ist die gesamte Arbeit des Angelvereins dadurch nicht gefährdet. Der Angelverein setzt schon seit Jahrzehnten regelmäßig Meerforellen in der Alster aus. Vor einigen Wochen erst hat Frank mehr als 50.000 kleine Meerforellen in der Alster ausgesetzt, um den Bestand in der Zukunft zu stützen.

Bereits 2013 besetzte Frank Schlichting zahlreiche Meerforellen in der Alster. Es ist möglich, dass der ausgewachsene Fisch aus diesem Besatz stammt. Foto: F. Schlichting

Bild: F. Schlichting

Bereits 2013 besetzte Frank Schlichting zahlreiche Meerforellen in der Alster. Es ist möglich, dass der ausgewachsene Fisch aus diesem Besatz stammt.

Allerdings braucht eine kleine Meerforelle (ca. 1 cm), da sie wie auch der Lachs ein Wanderfisch ist, 1-2 Jahre um zu wachsen und in die Nordsee abzuwandern. Dort bleibt sie weitere 3 Jahre und kehrt erst dann als laichbereiter Fisch in die Alster zurück. Plan des Angelvereins ist, den Bestand an Meerforellen der Alster so lange mit Jungfischen zu stützen, bis diese Fische sich eigenständig in der Alster vermehren können.

Schleusenbruch in der Alster und die Folgen

Zwar ist es ärgerlich, dass aufgrund des Schleusenbruches eine Flutwelle ungünstige Nachwirkungen mit sich gebracht hat, aber nach Schleusenbrüchen der Vergangenheit konnte sich die Alster immer wieder erholen. Für den Laichprozess der Meerforellen in der Alster ist es wichtig, dass die Alster eine vernünftige Strömungsgeschwindigkeit hat. So werden die Kiesbetten durchspült und die Meerforellen habe die Chance sich zu vermehren.

Möglicherweise sind die Nachfolgen des Wohldorfer Schleusenbruches Ende des Jahres schon wieder beseitigt. Dafür muss der Schlamm, welcher momentan den Kies der Alster bedeckt, nun durch eine stetige Strömung nach unten transportiert werden. Dies braucht allerdings seine Zeit. Ungünstig ist, dass der Schleusenbruch genau zur Laichzeit der Meerforellen in der Alster erfolgt ist. Denn ansonsten wäre wenigstens die Fortpflanzung der Meerforellen nicht beeinträchtigt worden. Jetzt wird der Schlamm weiter flussabwärts gespült und somit werden weitere Laichbetten vom Schlamm bedeckt.

 


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