Im Winter und zeitigen Frühjahr gibt es einen Köder, ohne den ich nicht ans Wasser gehe: Forellenrogen. Die proteinhaltigen Fischeier sind ein absoluter Hit für Salmoniden wie Regenbogenforellen und Saiblinge, und unter erfahrenen Forellensee-Anglern eine Legende. Doch was macht Rogen so attraktiv?
An Forellenrogen kommt man ganz leicht …
Zum einen ist es die auffällige rote Farbe, durch welche die Fische angelockt werden, zum anderen sind es der „fischige“ Geruch und Geschmack, die den Forellen einen leckeren Imbiss vorgaukeln. Doch wie kommt man an diesen Superköder heran? Am besten fängt man ihn sich selbst. Unter unserer Beute im Herbst ist immer mal ein Forellenrogner mit Laichansatz. Und diese „Innerei“ ist zu schade zum Wegwerfen.
Tipp 1: Forellenrogen konservieren
Man entfernt vorsichtig die beiden Laichstränge aus der Bauchhöhle. Der Forellenrogen wird von einer hauchfeinen Haut zusammengehalten, und wenn man diese zerstört, fallen die Fischeier einfach vom Strang.
Unbehandelt lässt Rogen sich aber nicht einfach am Haken anködern. Daher salze ich die Stränge ein und gebe sie dann in eine Köderdose, die ich einfriere. Das Salz entzieht dem Rogen Wasser, wodurch er härter wird und sich besser auf den Haken ziehen lässt. Auch Borax aus dem Chemiehandel hat eine ähnliche Wirkung, ist jedoch teurer als Salz.
Tipp 2: Den Forellenrogen über Grund anbieten
Angeködert werden kleine Rogenklumpen. Ich schneide mir solche Stücke mit einer Nagelschere aus dem Rogen, wobei ich dabei achte, die Häutchen zu erhalten. Ich führe den Haken einmal durch den Rogen, drehe ihn und führe ihn wieder zurück. Da die Fischeier bei Weitwürfen vom Haken fallen, biete ich sie meist ufernah an einer Pose an.
Die Pose wird so austariert, dass der Rogen knapp überm Grund schwebt. So befindet er sich auf Augenhöhe der Forellen und wird besser gesehen, als wenn man den Köder am Grund ablegt. Genaues Ausloten führt also zu mehr Bissen.
Tipp 3: Schnell anschlagen
Da Rogen ein sehr weicher Köder ist, kann man schon anschlagen, sobald die Pose deutlich zur Seite gezogen wird oder sogar abtaucht. Andernfalls kann es sein, dass die Forelle tief schluckt.
Was macht den Rogen so erfolgreich, vor allem in den Wintermonaten? Regenbogenforellen gehören zu den Winterlaichern und pflanzen sich in der kalten Jahreszeit fort. Dabei versuchen die Fische die Eier ihrer Konkurrenten zu fressen, um selber zum Zug zu kommen. Dass Fischeier dazu noch Proteinbomben sind, tut ein Übriges. Und über den Geschmack sind wir uns vermutlich mit den Fischen einig: Forellenrogen ist „roter Kaviar“ …
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