Aufgrund ihrer schwerwiegenden Vorteile gegenüber klassischen Küstenblinkern finden sich in meiner Küsten-Köderbox immer mehr Durchlaufblinker. Diese Vorteile liegen neben den tollen und vielseitigen Laufeigenschaften vor allem in ihren Hakeigenschaften. Der Haken läuft dem Köder sauber hinterher – besonders, wenn er ohne Sprengring montiert wird.
Deshalb verzichte ich fast immer auf ihn und knote den Haken lieber direkt an die Vorfachschnur. Insbesondere bei stark hin- und herpendelnden Ködern ist es entscheidend, dass der Haken in einer Flucht mit dem Köder läuft, sonst kommt es oft zu unsauber oder gar nicht gehakten Fischen.
Hängt der Fisch dann, kommt der zweite Vorteil des Durchläufers zum Tragen: Der Fisch kann sich wesentlich seltener wieder befreien. Schüttelt sich die Forelle, schießt der Köder geradezu nach oben auf dem Vorfach und die listige Mefo hat keinen guten Hebel mehr, um sich einfach abzuschütteln. Natürlich kommt es auch trotz dieser Eigenschaften immer mal wieder zu Aussteigern, doch die gehören beim Küstenfischen dazu.
Durchlaufblinker richtig montieren
Allzu kompliziert ist die Montage nicht unbedingt, doch ein paar Dinge solltest Du beherzigen. Zuerst solltest Du den Schnurkanal überprüfen – selbst bei teuren Blinkern gibt es hier manchmal hässliche Grate, die man mittels einer passenden Nadel entfernen muss. Besonders durchdachte Modelle haben inzwischen ein schnur-schonendes Plastikröhrchen im Inneren.
Der Knoten am Haken ist durch ständiges Werfen und die Rotationen des Blinkers enormen Belastungen ausgesetzt. Daher wird er hier durch ein kurzes, relativ weiches Plastikröhrchen geschützt. Zudem sorgt es dafür, dass Knoten und Haken stets gut ausgerichtet sind, er also genau in Köder-Flucht zeigt. Würde der Blinker direkt an dem weichen Röhrchen reiben, wäre sein Spiel etwas eingeschränkt. Abhilfe schafft wiederum eine Perle aus recht hartem Plastik. So rotiert der Blinker fast uneingeschränkt und der Knoten ist geschützt.
Als Vorfach für den Angeln mit dem Durchlaufblinker wähle ich abriebfeste, durchsichtige Schnur (z. B. 0,50er Fluorocarbon). Der Haken sollte ein rostfreier, hochwertiger Drilling (Größe 4 bis 10) oder ein Einzelhaken (Größe 1 bis 4) sein.
Köderführung: Vorsicht vor dem Tennisarm!
Je nach Modell eigenen sich die Durchlaufblinker für unterschiedliche Einholgeschwindigkeiten. Grundsätzlich kann man sagen, dass schlanke Modelle eine schnelleres Tempo erlauben. Im Vergleich zum normalen Spinnfischen im Süßwasser solltest Du aber alle Küstenköder ziemlich schnell führen. Nur dann durchschaut die Forelle den Schwindel nicht allzu leicht und packt eher zu.
Eine weitere Grundregel: Je wärmer das Wasser, desto schneller muss man kurbeln. Im Frühjahr kann noch relativ „normal” schnell gekurbelt werden – und so ziemlich alle Blinker-Modelle fangen jetzt. Ab Mai kann das Einholen dann geradezu in Arbeit ausarten: Tennisarmgefahr!
Glaub mir, wenn ich Dir sage, dass Du mit handelsüblichen Rollen unmöglich zu schnell für eine Meerforelle kurbeln kannst. Zu dieser extremen Einholgeschwindigkeit passend, fangen die schlankeren Blinker jetzt besser.
Zu jeder Jahreszeit empfiehlt es sich, regelmäßig Spinnstopps beim Einholen einzulegen. Diese müssen nicht lang ausfallen, um eine Forelle zum Zuschnappen zu überreden. Normalerweise streue ich pro Wurf zwei, drei Stopps ein – einen, wenn der Köder fast vor meinen Füßen ist. Gibt es nur Bisse in den Stopps und sind viele davon nicht zu verwandeln, wechselst Du lieber zu Fliege und Sbiro.
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Tipp: Stopper vor dem Durchlaufblinker
Einige Küstenköder neigen dazu, im Stopp auf dem Vorfach nach vorne zu rutschen. Beißt die Forelle jetzt zu, ist es Glückssache, ob sie am Haken hängen bleibt. Abhilfe schafft ein oberhalb des Blinkers oder Wobblers aufgezogener Gummistopper. Eine kleine, harte Perle sorgt dafür, dass das Gummi des Stoppers den Köder beim Absinken nicht im Spiel stört.