Josh Rodgers ist ein häufiger Gast am Beaver Lake, der im Nordwesten des US-Bundesstaates Arkansas liegt. Etwa zweimal pro Woche geht er dort angeln, er kennt den See also aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich gut. Der Fang, den er Ende Mai dort gemacht hat, dürfte ihn trotzdem überrascht haben: Ein goldener Barsch ging ihm an den Haken.
Ein goldener Barsch? Ist der vielleicht krank?
Rodgers staunte nicht schlecht, als er den Forellenbarsch landete. Der etwa 40 Zentimeter lange Barsch hatte eine merkwürdige Färbung. Zunächst schob der Fänger sie auf das etwas schlammige Wasser, in dem er fischte. Bei näherer Betrachtung glaubte er dann, der Barsch sei womöglich krank. Auch die Nahrung könnte ihn nicht so verfärbt haben, meinte sein Angelkumpel.
Da sich beide keinen rechten Reim darauf machen konnten, setzen sie den goldenen Barsch nach einigen Fotos wieder zurück. Rodgers stellte die Bilder erst nach etwa einer Stunde ins Netz, in der die Männer weiter angelten. Kaum waren sie online, verselbstständigten sie sich (wie es im Internet eben immer passiert). Schließlich stellte sich auch heraus, was dem Fisch seine besondere Färbung verliehen hatte.
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Wie am Forellensee: Eine Pigmentstörung ist schuld
Wie das US-Nachrichtenportal Newsweek berichtet, begutachtete der Biologe Jon Stein von der Arkansas Game and Fish Commission (AGFC) den Fisch und hatte die Erklärung parat. Die goldene Färbung kam durch sogenannte „Xanthochromie“ zustande. Bei diesem Phänomen werden eigentlich dunkle Körperteile durch gelbe Pigmente eingefärbt. Der eigentlich dunkel gefärbte Barsch nahm daher einen goldenen Farbton an. Dieselbe Farbstörung ist bei z. B. Goldforellen in Angelseen zu beobachten. Wegen ihres auffälligen Äußeren kommen diese Tiere in freier Wildbahn kaum vor. Rodgers Fisch sei daher unfassbar selten, meinte Biologe Stein. „Josh sollte sich ein Lotterielos kaufen“, sagte er sinngemäß. „Die Chance auf einen solchen Barsch liegt bei eins zu einer Million.“
Der Fänger selbst nimmt den ganzen Trubel um seinen Fang mit Humor. „Es war wirklich lustig, dabei zuzusehen, wie mein Barsch mehr und mehr Aufmerksamkeit erregt hat“, sagte er im Gespräch mit Newsweek. „Wer hätte gedacht, dass der Fisch so eine Besonderheit ist?“ Dass er den goldenen Barsch zurückgesetzt habe, bereue er nicht. „Das Tolle an Catch & Release ist doch, dass jemand anders dieselbe Erfahrung machen kann!“
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Der Forellenbarsch schwimmt zwar wieder in Freiheit (fragt sich, wie lange noch), doch Rodgers plant, ihn sich trotzdem an die Wand zu hängen – und zwar als Nachbildung, die er aus den Fotos anfertigen lassen will.
Quelle: Newsweek.com