Wer in Bremen lebt, genießt ein besonderes Recht. Mit dem sogenannten „Stockangelschein“ dürfen alle Bremer in der Weser Fische fangen. Dazu braucht man keine Prüfung, jeder volljährige Bürger kann den Schein bekommen. Das soll sich zukünftig aber ändern.
Brauchen bald alle Angler eine Prüfung?
Die Bremer Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Linken will das Angelrecht ändern. Der Stockangelschein soll verschwinden. Stattdessen sieht der Vorschlag vor, dass bald alle Angler eine Fischereiprüfung abgelegt haben müssen, um an diesen Gewässern zu fischen. Am Mittwoch stimmte die Bremische Bürgerschaft über den Vorschlag ab, doch der endgültige Beschluss wird erst in einer zweiten Lesung zu erwarten sein.
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Was ist der Stockangelschein?
Der Stockangelschein geht auf ein altes Gesetz aus dem 16. Jahrhundert zurück. Damals erließ Kaiser Karl V. das sogenannte Stockangelrecht, das es jedem Bürger der Hansestadt erlaubt, sich selbst mit Fisch aus der Weser zu versorgen. Der heutige Schein erlaubt volljährigen Bremern das Angeln mit zwei Handruten an festgelegten, öffentlichen Fließgewässern. Dazu zählen die Weser, die Kleine Weser, Teile der Lesum (flussaufwärts bis zur Lesumbrücke) sowie der tideabhängige Teil der Geeste.
In Naturschutz- und Schongebieten ist das Angeln vollständig verboten. Der Schein gilt außerdem nicht für Bremer Häfen, für die man jedoch eine zusätzliche Erlaubnis beim Hafenamt Bremen erhalten kann. Weitere Bestimmungen zum Angeln in Bremen findest Du in unserer Übersicht der Schonzeiten und Mindestmaße.
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