Die in Nord-Hessen gelegene Diemeltalsperre ist mit einer Länge von 16 Kilometer (bei Vollstau) ein relativ übersichtliches Gewässer, das ein vielseitiges Bodenprofil aufweist: Schroffe Felsen, steile Schieferabbrüche bis 30 Meter Tiefe und gemauerte Uferbefestigungen wechseln sich ab mit seichten Uferpartien und verträumten Buchten. Da weiß man gar nicht, wo man zuerst die Montage auswerfen und auf welche Fischart man angeln soll. Denn im Stausee schwimmen viele verschiedene Fischarten. Besonders gut ist der Weißfischbestand. Mit ein paar Handvoll Futter hat man beim Angeln im Diemelsee im Sommer und Herbst schnell Brassen und Rotaugen an der Futterstelle. Daher wachsen auch die Raubfische im Diemelsee sehr gut ab.
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Tolle Raubfischfänge beim Angeln im Diemelsee
Hecht, Zander und vor allem überdurchschnittlich große Barsche werden regelmäßig beim Angeln im Diemelsee gefangen. Die gestreiften Räuber lassen sich in der Hechtschonzeit (bis 16. April), wenn nur das Angeln mit Teig und Wurm erlaubt ist, mit einem Tauwurm an der Posenmontage in maximal drei Meter tiefem Wasser fangen. Auch das Dropshotting mit einem halben Tauwurm bringt Bisse.
Nach der Laichzeit der Hechte ist die beste Zeit des Angeljahres am Diemelsee. Nun versammeln sich an einigen Stellen, etwa vor der Stormbrucher Brücke und dem Bootsverleih Koch, große Weißfischschwärme auf engstem Raum. Barsche und Hechte stehen nun direkt neben diesen Schwärmen. Beste Fangmethoden sind geschleppte Naturköder im Mittelwasser oder Wobbler und Gummifische in gedeckten Farben wie Silber-Grau oder Schwarz.
Ab 1. Juni darf wieder auf Zander gefischt werden. Am besten fängt man diesen Räuber vor Krautfeldern kurz vor Einbruch der Dämmerung. Flexibilität ist am Diemelsee wichtig, besonders in der warmen Jahreszeit. Hat man nach einigen Stunden keinen Biss bekommen, bringt ein Platzwechsel häufig den ersehnten Erfolg.
Um das Potenzial des Diemelsee ausschöpfen zu können, empfiehlt sich das Bootsangeln. So kann man auch bei Vollstau erfolgreich fischen, wenn viele Uferplätze nicht erreichbar sind. Ein Boot ermöglicht es zudem, in den sommerlichen Abendstunden mit flach laufenden Wobblern auf kapitale Zander und Hechte mitten im See zu fischen. Erlaubt ist der Einsatz eines E-Motors und eines Echolotes.
An heißen Sommertagen besiedeln zahlreiche Badegäste die Ufer und ausgewiesenen Strände. Zu dieser Jahreszeit sollte man tagsüber in zwei Meter Tiefe mitten im See den kapitalen Freiwasserhechten nachstellen. Gute Stellen sind die Steilufer, unterhalb des Mufferts, eines Berges an der Ostseite des Sees. Ebenso hechtverdächtig ist die steile Wand gegenüber der Kotthauser Badestrände im Itterarm oder der ruhige, herrlich naturumrandete Diemeleinlauf bis zur Strombrucher Brücke.
Kalte Zeiten beim Angeln im Diemelsee
Im Oktober beginnt eine äußerst interessante Angelei auf Zander und Barsch entlang der Kanten und Barschberge. Eine fängige Methode beim Angeln im Diemelsee ist dann das Vertikalangeln mit Gummifischen, etwa No-Action-Shads in Braun-Grau bis Weiß. Bei sinkenden Wassertemperaturen ist auch ein zehn Zentimeter langer Köderfisch am Fireball-Jig eine sehr gute Wahl, um solche Stellen punktgenau zu beangeln.
Sind die Wassertemperaturen in den einstelligen Bereich gesunken, ziehen sich die Fische in tiefere Regionen zurück. Zander und Co. sind dann nicht selten in Tiefen unterhalb von 15 Metern anzutreffen und bevorzugen kleine, langsam geführte Köder. Sobald das Eis tragfähig ist, beginnt die Eisangel-Saison. Dann kann man vor steilen Felskanten in Grundnähe Barsche und Zander fangen – manchmal steigt sogar ein Hecht ein.
Der Diemelsee ist ein Gewässer der Extra-Klasse, er hat aber auch seine Tücken. Man sollte sich etwas Zeit nehmen, um die Talsperre zu erkunden. Dazu gehört ein Boot mit Echolot, um sich ein Bild vom See und seiner Bodenbeschaffenheit machen zu können. Dann steigen die Chancen auf einen schönen Fang.
Schonzeiten und Mindestmaße im Diemelsee
Fischart | Mindestmaß in cm | Schonzeit |
Aal | 50 | 01.10. – 01.03. |
Äsche | 30 | 01.03. – 15.05. |
Atlantische Forelle (Meer-, Bach-, Seeforellen) | 25 bis 60 (Küchenfenster) | 01.10. – 31.03. |
Barbe | 40 | – |
Hecht | 50 | 01.02. – 15.04. |
Karpfen (Wildform) | 45 | 15.03. – 31.05. |
Nase | 20 | 15.03. – 30.04. |
Moderlieschen | – | 01.05. – 30.06 |
Rotfeder | 20 | 15.03. – 31.05. |
Schleie | 25 | 01.05. – 30.06. |
Zander | 50 | – |
Keiner Fangbeschränkung unterliegen: Aland, Brachse (Blei), Bachschmerle, Döbel, Dreist. Stichling, Flussbarsch, Giebel, Güster (Blicke), Gründling, Kaulbarsch, Hasel, Karpfen, Rotauge, Ukelei und Wels. Der Fang aller anderen Tiere und Arten ist verboten.